Korrektur de letzten Takts bei auftaktigen Stücken

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Oldman
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Korrektur de letzten Takts bei auftaktigen Stücken

Beitrag von Oldman »

Hallo,

weiss jemand, ob es denn wirklich so ist, dass ich in Finale (2005) in einem auftaktigen Stück (bsp. 1 Viertel Auftakt) die Pause des letzten Taktes von Hand unterdrücken muss (der letzte Takt sollte ja im vorliegenden Fall nur noch 3 Viertel lang sein) ?

Oldman
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Mußt du nicht, eleganter ist es für diesen Takt eine entsprechende Taktart anzuwählen, für die Anzeige aber Andere Taktart mit der vorherigen wählen. Alternativ kann man auch unter Taktattribute die Taktangabe auf immer verstecken stellen.
Automatisch macht Finale diesen verkürzten Schlußtakt nicht.
Manfred
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Oldman
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Beitrag von Oldman »

Hallo Manfred,

wollt' mich nur noch rasch bei dir für den Tipp bedanken

Gruss
Oldman
udo t.
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Beitrag von udo t. »

Und das aus möglicherweise gutem Grund: In einem Großteil der Jazz- / Rock- / Pop-Literatur (zumindest der mir bekannten) wird der Schlusstakt vollständig notiert. Nicht, dass jetzt jemand denkt, dass sich die Kopisten halt im Laufe der Zeit an Finales „Unzulänglichkeiten” angepasst hätten, das war auch in den Sechzigern schon so. Da war an Computernotensatz nicht mal im Ansatz zu denken (kennt noch jemand Lochkarten?).

Schönen Gruß,
Udo
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Weil die eben keine Ahnung von richtiger Schreibweise haben :)
Wobei ich das mit dem Schlußtakt nicht mal als Mangel von Finale ansehe, nicht nur wegen der Jazzer - mich grausts vor so einer Automatik. Was die wohl treibt bei mehrsätzigen Werken, bei denen der letzte keinen Auftakt hat?
Manfred
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udo t.
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Beitrag von udo t. »

Recht hast Du! Als Hobby-MuWi glaube ich, dass die traditionelle Auftaktschreibweise, zu der auch die hier schon hinlänglich diskutierten Wiederholungen „im Takt” gehören, im Jazz deshalb nicht verwendet wird, weil die Textphrasen (nach denen sich die Gewichtungen im Takt richten) oftmals unterschiedlich lang waren. D.h. es hätte sich sowieso kein durchgängiges rhythmisches Muster finden lassen, und dann ist diese Schreibweise eher leseunfreundlich.
Trifft's das?
Udo
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Weiß ich jetzt nicht. Aber oft (meist?) ist diese Regel mit all den Fragen der Taktzählung, doch ohnehin eher akademischer als praktischer Natur. Und die Jazzer sehen es wohl mehr praktisch - sie haben da durchaus meine Sympathie.
Um´s noch mal zu präzisieren, zur Definition von schwer-leicht, wie am Anfang, ist es wichtig. Ob am Ende des Taktes der ominöse Schlag mehr oder weniger steht, wie mans mit der Taktzählung hält -so es denn in allen Stimmen gleichmäßig geschieht - ist wohl eher eine akademische Frage.
Manfred
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Ob am Ende des Taktes der ominöse Schlag mehr oder weniger steht ... ist wohl eher eine akademische Frage."
Nö, ne rein pragmatische. Bei kurzen Liedern und Tänzen ist es eigentlich selbstverständlich: Lieder haben mehrere Strophen, also müssen sich erster und letzter Takt ergänzen, denn sie werden ja tatsächlich wieder zusammengefügt, Tänze haben meist Wiederholungen, für die dasselbe gilt. Das ist der Grund der Gepflogenheit, die allerdings oft beibehalten wurde, wo sie gar nicht nötig ist. Genau so oft findet man Gegenbeispiele schon in der Klassik. Um nur eine berühmtes zu nennen: Der erste Satz der Appassionata beginnt auftaktig, endet aber mit einem vollständigen Takt.
Hätte Finale dafür einen Automatismus, müßte man den immer abschalten, wenn man es nicht gebrauchen kann. So wie's ist, muß man halt den unvollständigen Takt von Hand setzen, wenn man ihn braucht, das ist gehupft wie gesprungen.
Wünschenswert wäre allerdings, daß das Eingeben unvollständiger Takte etwas weniger Verrenkungen erforderte, was der Fall wäre, wenn Schlußstriche, Doppelstriche und Wiederholungszeichen mitten im Takt gesetzt werden könnten, was auch in 2006 trotz gegenteiliger Behauptung immer noch nicht der Fall ist.
In welcher Stilrichtung das wie gehandhabt wird, ist für Finale uninteressant, da das Programm natürlich nicht zu entscheiden hat, wie ich das schreiben möchte oder wie Beethoven das hätte schreiben sollen. Manchmal mags so, manchmal anders (pragmatisch!, nicht akademisch) sinnvoller sein, eine verbindlich "richtige" Schreibweise gibt es nicht.
Für verkürzte Takte gibt es in Finale nur die einzig saubere Lösung, die Taktart zu ändern und den Taktartwechsel zu verstecken. Nur die Pausen zu verstecken oder gar nicht erst zu setzen (daß sie automatisch gesetzt werden, kann man ausschalten) führt zu unbrauchbarer Notenausrichtung.
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Um nochmal auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Noch schneller löst man das Problem mit jenem Tool, das als "Spiegelungs-Tool" wohl bezeichnet wird, hier aber die Funktion eines Platzhalter-Tools übernimmt. Mit diesem Tool in den Endtakt geklickt, und man kann einfach den Wert eingeben, der durch den Auftakt fehlt (also zB.: Eine Viertel - und schon gibt sich der Endtakt mit nur drei Viertel im Viervierteltakt zufrieden).
stefan
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Über das Spiegelungs-Werkzeug Platzhalter einzusetzen, ist sicher eine Möglichkeit, hat aber, falls Wiedergabe von Interesse ist, den Nachteil, daß der Platzhalter über Midi als Pause abgespielt wird. Außerdem wird er jeweils nur für die aktuelle Ebene eingefügt.
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Das stimmt allerdings. Und noch ein m.E. gravierenderer Nachteil: Beim Stimmauszug aus Partituren verschwinden diese Platzhalter wieder. Warum eigentlich?
stefan
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