2 wünsche an die programmierer

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
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Peter S.
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2 wünsche an die programmierer

Beitrag von Peter S. »

Hallo Spezialisten!
Da ich noch auf Fin 2004 arbeite möchte ich klären, ob es die beiden Dinge, die ich gerne für eine Verbesserung vorschlagen möchte, vielleicht sogar schon in Fin2006 gibt:

1. fände ich es sinnvoll, eine Möglichkeit zu haben, zwei Seiten gleichzeitig bearbeiten zu können. Ich weiß, dass es die Möglichkeit gibt, mehrere Seiten anzuzeigen, das müsste aber eigentlich "alle Seiten" heißen und bremst bei großen Partituren das System ganz schön (meine derzeitige hat 130 Seiten). Sinnvoller wäre es doch, auch genau zwei Seiten anzeigen zu lassen. Zusätzlich wäre es von Vorteil, mit beiden wirklich arbeiten zu können. Wenn ich derzeit einen Takt von einer Seite auf die vorherige schieben will, muss ich dann eine Seite zurückgehen, um mir das Ergebnis ansehen zu können, das finde ich umständlich.

2. wäre es gut, beim Stimmen herausschreiben gleich angeben zu können, dass man eine oder mehrere leere Seiten am Anfang der Datei haben will. Es kommt doch oft vor, dass man ein Deckblatt entworfen hat und in allen Stimmen haben will. Jetzt muss ich in jeder Stimme die Seite einfügen und den Textblock verschieben.

Was sagt Ihr dazu??
Peter
Jens
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Beitrag von Jens »

Hallo!
Leider sind beide Dinge in Finale 2006 noch nicht realisiert und werden es meiner Meinung nach auch lange noch nicht. Das mit den gleichzeitig zu bearbeitenden Seiten wäre 'ne schöne Sache, auch wenn ich sie nicht so häufig vermisse. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, daß die Finaleprogrammierer sich sehr nach den Nutzerwünschen richten. Deine zweite Frage verstehe ich nicht ganz: Möchtest Du nun leere Seiten vor den Einzelstimmen oder Deckblätter, die Du entworfen hast? Alse leere Blätter kannst Du doch einfach vor die Stimmen heften. Oder brauchst Du Finale, um leere Blätter zu drucken. Wenn es aber Deckblätter sind, würde ich diese gar nicht erst mit Finale erstellen, sondern ein Graphikprogramm oder Textverarbeitungsprogramm dafür benutzen.
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Eine Situation in der man tatsächlich Leerseiten in Finale braucht, ist, wenn man Booklets druckt. Am einfachsten z.B. eine Stimme mit drei Seiten. Die erste Seite ist die vorderste ("Titelseite"). Dann blättert man um und hat seite 2 und 3 als Doppelseite nebeneinander. Die Rückseite dieses "Booklets" bleibt leer. Beim doppelseitigen Druck ist die erste Seite dann aber auf der rechten Seite einer Doppelseite, die linke ist die leere spätere Rückseite, daher muss sie in Finale auch vornean stehen.
Allerdings weiß ich vor dem Stimmenauszug selten, ob und wieviele Stimmen drei Seiten haben und ob sich das vorherige Einfügen lohnen dann lohnen würde? Schließlich müsste ich die Seiten in den anderen Stimmen wieder köschen.

MM
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Tausig
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Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

Zu 1: Zwei Seiten gleichzeitig bearbeiten zu können, darauf werden wir noch ein Weilchen, ein Weilchen, ein Weilchen warten müssen.

Zu 2:
Ich benutze Stimmenauszüge gar nicht erst, ich erstelle sie durch "Speichern als", indem ich alle Systeme außer dem ersten lösche und dieses dann nicht als "Partitur.mus", sondern als "Stimme1.mus" abspeichere. In dieser Stimme1 nehme ich alle notwendigen von der Partitur abweichenden Einstellungen vor (Rastralgröße, Seitengröße u.a.) und benutze sie als Vorlage für alle weiteren Stimmen. Bevor ich das tue, speichere ich "Partitur.mus" als "PartiturStimmen.mus" ab und trage dort alle Stichnoten ein. Dafür gibt es ein paar sinnvolle Gründe (auch wenn der eine oder andere über so viel Handarbeit den Kopf schütteln mag):

1. Partituren haben bei mir eine Titelseite. Diese Titelseite bleibt so auch in den Stimmen bestehen, in den Auszügen wäre sie futsch. Mir erspart es die Arbeit, die Titelseite womöglich mit einem anderen Programm erstellen und gesondert ausdrucken zu müssen.

2. Stimmen MÜSSEN eh von Hand nachbearbeitet werden, denn das ganze Layout, z.B. die Einrichtung von Wendestellen, ist nicht automatisierbar. Und gefälligst erstellt man keine Stimmen, in der keine praktikablen Blätterstellen eingerichtet sind, es sei denn, es ist einem wurscht, ob die Stimmen in der Praxis verwendbar sind. IMMER verwendbar sind sie natürlich, wenn sie auf eine Doppelseite passen, aber wenn ich ein Orchesterstück erstelle, bei dem das Cello 6 Seiten hat, die Geigen 8, die Hörner 3...?

3. Im Vergleich zu der Arbeit, die es macht, eine Stimme vernünftig zu layouten, ist der Gewinn durch automatische Stimmenauszüge gering. Ob z.B. eine Stimme auf einer linken oder einer rechten Seite beginnt, hängt immer davon ab, wo sich eine vernünftige Blätterstelle einrichten läßt, und das kann in jeder Stimme anders sein. Sorgfältig arbeiten heißt außerdem z.B., daß in der einen Stimme 7 Akkoladen pro Seite stehen, in einer anderen 12. Das läßt sich nicht automatisieren, das geht nur per Handarbeit.

Ich glaube, es ist illusorisch anzunehmen, daß man auf einen Knopf drückt, um dann von einer Partitur alle Stimmen perfekt layoutet ausgespuckt zu bekommen. Das geht nicht, kann auch nicht gehen, weil die künstliche Intelligenz noch nicht zuende entwickelt ist. Ich schimpf ja oft genug über die finalen Programmierer, weil sie gewisse fehlerhafte Details in der Notendarstellung seit Jahren nicht bereinigen. Aber von ihnen den Entwurf der künstlichen Intelligenz zu verlangen...
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

...so hat jeder seine eigene Methode mit Finale glücklich zu werden.

Aber den Vorteil, alles bis auf Stimme 1 zu löschen und dann die notwendigen Änderungen vorzunehmen sehe ich nicht ganz. Warum speicherst du nicht gleich die Partitur noch einmal als PartiturStimmen ab und änderst dort? Im übrigen ist gerade das was du aufzählt (Rastral-/ Seitengröße) doch unabhängig von der Partitur für die Stimmenauszüge einstellbar (bzw. schon in meiner Partiturvorlage gespeichert bevor ich die erste Note schreibe). Dass man vor dem Stimmenauszug eine Kopie der Partitur anfertigt (Stichnoten usw.) ist nun wirklich nichts neues.

MM
Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

Tausig hat geschrieben:Zu 2:
Ich benutze Stimmenauszüge gar nicht erst, ich erstelle sie durch "Speichern als", indem ich alle Systeme außer dem ersten lösche und dieses dann nicht als "Partitur.mus", sondern als "Stimme1.mus" abspeichere. In dieser Stimme1 nehme ich alle notwendigen von der Partitur abweichenden Einstellungen vor (Rastralgröße, Seitengröße u.a.) und benutze sie als Vorlage für alle weiteren Stimmen.
Ist es nicht genau das, was "Stimmen herausschreiben" automatisch macht?

Tausig hat geschrieben:1. Partituren haben bei mir eine Titelseite. Diese Titelseite bleibt so auch in den Stimmen bestehen, in den Auszügen wäre sie futsch. Mir erspart es die Arbeit, die Titelseite womöglich mit einem anderen Programm erstellen und gesondert ausdrucken zu müssen.
Genau deswegen mein Vorschlag, ich erstelle die Titelseiten auch in Finale und habe den entsprechenden Textblock immer auf der ersten Seite der erstellten Stimme über den Noten.
Tausig hat geschrieben:2. Stimmen MÜSSEN eh von Hand nachbearbeitet werden, denn das ganze Layout, z.B. die Einrichtung von Wendestellen, ist nicht automatisierbar. Und gefälligst erstellt man keine Stimmen, in der keine praktikablen Blätterstellen eingerichtet sind, es sei denn, es ist einem wurscht, ob die Stimmen in der Praxis verwendbar sind. IMMER verwendbar sind sie natürlich, wenn sie auf eine Doppelseite passen, aber wenn ich ein Orchesterstück erstelle, bei dem das Cello 6 Seiten hat, die Geigen 8, die Hörner 3...?
3. Sorgfältig arbeiten heißt außerdem z.B., daß in der einen Stimme 7 Akkoladen pro Seite stehen, in einer anderen 12. Das läßt sich nicht automatisieren, das geht nur per Handarbeit.
Ganz meine Meinung!
Peter
Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

Jens hat geschrieben: Möchtest Du nun leere Seiten vor den Einzelstimmen oder Deckblätter, die Du entworfen hast? Alse leere Blätter kannst Du doch einfach vor die Stimmen heften. Oder brauchst Du Finale, um leere Blätter zu drucken. Wenn es aber Deckblätter sind, würde ich diese gar nicht erst mit Finale erstellen, sondern ein Graphikprogramm oder Textverarbeitungsprogramm dafür benutzen.
Ich erstelle meine Titelblätter ganz einfach als Textblock in Finale, ich brauch da keine Grafiken. Und um das Ganze leichter ausdrucken zu können (ich mache Hefte daraus) ist es auch sehr praktisch, das in einer einzigen Datei zu haben.

Peter
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