Latenzen bei Hyperscribe

Noten einspielen, Wiedergabe, CD-Erstellung usw.
musicara
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Beitrag von musicara »

Abschließend (für mich): Notenstich ist die bessere Alternative (Qualitätsmäßig), das ist doch ganz klar. Ansonsten lieber Robert01, was den lebenden Klavierspieler betrifft: Schon mal was von Satire gehört? Latenzzeiten: Da musst du tatsächlich mit leben, wenn Du die Finaleeigenen Bordmittel verlässt.

Robert01: Kann es sein, das gleiches hier mit Audio geschieht?

Das kann sein und wäre garnicht schlimm sondern angemessen. Audio(elektr.) kann nunmal nicht so gut sein wie Schall (Natürlicher). Das ist so. Oder kennst Du etwas grauslicheres als MP3? Dass wir uns an etwas gewöhnen oder es hinnehmen weil die Entwicklung nun mal so läuft, wie sie läuft, ist ja kein Qualitäts- sondern ein Abstumpfungsmerkmal. Davon bin ich auch nicht frei. Aber ich hab mir bspw. wieder einen Schallplattenspieler gekauft, weil ich festgestellt habe dass meine alten Scheiben wesentlich wärmer und natürlicher klingen als CD's. Dafür knackt und knistert es ab und an. Na und? Im Konzert räusperts und hustet und riecht es schlecht von links. Auch nicht so schlimm.
Und das alles hat mit Latenzen zu tun. Wer, wenn nicht wir, die wir mit Finale arbeiten soll denn versuchen, gegen die "Sequenzierung" unseres Produktionsmittels wenigstens anzugehen, wenn auch vermutlich erfolglos?
musicara
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
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rennert
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Beitrag von rennert »

Wirklich interessante Diskussion!

Zwei Sachen:

1. MIDI-generierte Musik gibt es nicht. Es kann höchstens sein, dass sich jemand (ein Mensch der komponiert/arrangiert/improvisiert/diletiert/...) sich des MIDI-Standards bedient, um seine Ergüsse zuspeichern, zu editieren und wiederzugeben.

2. 'Ein MIDI' oder mehrere 'MIDIs' gibts eigentlich auch nicht. Es gibt nur Dateien, die dem MIDI-Standard gehorchen.

Wie schon ein beleibter bundesdeutscher Kanzler, der seinen Urlaub gerne am schönen Wolfgangsee verbrachte, zu sagen pflegte: 'Es kommt darauf an, was hinten raus kommt.' Ob ihn zu dieser Aussage ein weisses Rössl inspiriert hat, ist leider nicht überliefert.
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Robert01
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Beitrag von Robert01 »

Latenzzeiten: Da musst du tatsächlich mit leben, wenn Du die Finaleeigenen Bordmittel verlässt.
So ein Quatsch, die Finaleeigenen Bordmittel, also ehrlich.

Latenz hängt von der eingebrachten Hardware und den entsprechenden Treibern ab. Und da gibt es verschiedene Schnittstellen, Asio, DirectX etc.

Und wenn ich schon höre, CD ist schlechter als Schallplatte - das hinkt wie Long John Silver. Vergleichst du bitte jetzt einen Baumarkt CD-Player mit einem Schallplattenspieler Brinkmann -Balance? Wie teuer war den dein verteufelt schlechter CD Player bitte? Natürlich geht es noch besser und das abschneiden von Frequenzen über 20KHz ist doof. Aber deswegen gibt es ja auch SACD z.B.
Und furchtbare MP3-Dateien - bitte in welcher Komprimierung mit welchem Audiocodex? Und natürlich mit was abgehört?
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rennert
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Beitrag von rennert »

Robert01 hat geschrieben:... und das abschneiden von Frequenzen über 20KHz ist doof.
Hinweis: LPs sind so gemastert, dass sie ca. bis 16 KHz wiedergeben; daher der 'warme' Klang - von Phasenproblemen durch die Schnittmethode im Bassbereich ganz zu schweigen ...
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Ich bin entfernt davon, sämtliche MIDI-Möglichkeiten zu verteufeln, ich nutze sie ja hin und wieder, wie bereits angemerkt. Meine persönliche Ansicht allerdings ist, daß es musikalisch nicht sehr wertvoll ist und allzu viel Mühe dafür sich nicht lohnt, auch wenn es pragmatische Gründe gibt, es zu nutzen. Ich will da auch nicht weiter rumstänkern, muß aber doch noch bemerken:

"MIDI-generierte Musik gibt es nicht."
"'Ein MIDI' oder mehrere 'MIDIs' gibts eigentlich auch nicht"
Beides ist Haarspalterei. Du weißt, was gemeint ist. Mit derselben Haarspalterei könntest du sagen, es gäbe kein "Piano" und keinen "Pianisten", weil das dann ein Leisenist wäre. So, Rennert, funktioniert Sprache aber nicht: Das "Büro" heißt so, weil bureau der Stoff war, mit dem früher die Schreibtische bespannt waren. Das könnte man dann als metaphorische Wortentstehung bezeichnen, und jeder weiß, wofür "ein MIDI" steht und benutzt das Wort auch so, wenn auch eher umgangssprachlich, in einem Schriftdokument würde ich "MIDI-Datei" schreiben. Und falls es eine Audio-Datei ist, die über MIDI-Ansteuerung des Sample-Players entstand, dann darf man dazu wohl "MIDI-generiert" sagen, auch wenn es in Wahrheit vom Soundprozessor generiert ist, der Samples zusammenschnipselt.
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Hans Josef
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Beitrag von Hans Josef »

Hallo,
mir fällt abschließend zu diesem Thema noch ein Zitat von Ligeti ein:
Geigen wachsen doch auch nicht auf Bäumen...

So und nun wünsche ich allen ein schönes Wochenende.
Hans Josef
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Zu deinem abschließenden Ligeti-Zitat fällt mir ein noch abschließenderes ein:
"Quotation is a serviceable substitution for whit." (Oscar Wilde)
Das ist aus dem Gedächtnis zitiert, ich hoffe, es ist halbwegs korrekt. Leider ist dieser Satz nicht zitatfähig, ohne selbstbezüglich zu werden...
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Robert01
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Beitrag von Robert01 »

Und sei es nur ein Maulwurfshügel .... Fernsicht!!
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rennert
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Beitrag von rennert »

... und ich wende mich nun erleuchtet wieder meinen Computer-generierten FINALEs zu.
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