Off-Topic: Woher Aufträge bekommen?

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Sterndeuter
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Off-Topic: Woher Aufträge bekommen?

Beitrag von Sterndeuter »

Hallo Finalisten,

mir stellt sich jetzt, nach ca. 1,5 Jahren Laien-Arbeit mit Finale die Frage, woher ich Aufträge von Verlagen bekommen kann. Bisher habe ich lediglich im Rahmen des Studiums und privat für den Musikverein Noten gesetzt.

Wie habt ihr das denn so gemacht? Ist es sinnvoll, die Verlage anzuschreiben und auf Antwort zu hoffen oder gibt es eine bessere Möglichkeit? Und machen Verlage das überhaupt, einfach so mal "neue" Notensetzer auszuprobieren?

Viele Grüße,
Daniel Alles

EDIT: Schade... schon 38 Hits und keiner will die Geheimnisse der Jobsuche mit mir teilen... Ich möchte keinesfalls euch Aufträge wegnehmen, aber ein paar Tipps wären sehr schön und hilfreich.
Finale 27 auf Windows 10
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Damit endlich mal einer auf Deine Frage antwortet, meine Bemerkungen dazu, auch wenn Dir das wahrscheinlich nicht wirklich weiterhilft: Selbst auf diesem schwierigen und kleinen Markt glaube ich nicht mal, daß kein Kollege bereit ist, aus dem Nähkästchen zu plaudern bzw. alle Konkurrenzängste haben: schon Tierversuche zeigen, daß sich Kollegialität und Hilfsbereitschaft langfristig auszahlen, auch wenn das überhaupt nicht zu einer Gesellschaft paßt, in der vor allem Neid und Gier belohnt werden. Auf eine solche Frage ist einfach schwer zu raten.
Selbst wenn man Leute an vielen Verlagen kennt wie ich, ist es ganz schwierig, an Aufträge zu kommen, wenn man sich nicht zum Sklaven machen und für einen Hungerlohn arbeiten will (es gibt zu viele Dumpingangebote). Außer meinen langjährigen Verlagspartnern kommen die meisten Anfragen über meine Website, auch wenn daraus nur zum geringen Teil Aufträge werden (es scheitert oft am Preis). Aus meiner Lektorentätigkeit weiß ich, daß Verlage immer auf dieselben bewährten Kopisten zurückgreifen. Da kann man nur auf die biologische Lösung warten … Telefonische Akquise und teure schriftliche Angebote bringen wenig. Das Wichtigste ist - auch im sogenannten Informationszeitalter - Mundpropaganda.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

Da kann ich Ingo nur recht geben und hinzufügen: Immer gute Arbeit abliefern! Das hilft am meisten, weil zufriedene Kunden lieber bei bewährtem bleiben...
Peter
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Sterndeuter
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Beitrag von Sterndeuter »

Vielen Dank, endlich traut sich mal jemand :wink:

Die Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen, gute (anspruchsvolle) Arbeit abzuliefern, dafür habe ich mir Finale ja schließlich angeschafft und möchte diesen Standard auch halten.

Danke Ingo und Peter!
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musicara
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Beitrag von musicara »

Ingo, wie wahr! Auch ich habe 2mal in meinem Leben Angebote an "große" Notenverlage abgegeben, wohl wissend um die Knauserigkeit beide Angebote an der absoluten Unterkante. Damals dachte ich noch: Besser viele schlecht bezahlte Aufträge, als wenig angemessen bezahlte Aufträge. Beide Angebote wurden aus "Kostengründen" nicht berücksichtigt. Nun lebe ich schon 10 Jahre ohne ohne Schrott und Pfärdereiter. Und bin froh darüber.
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Aber jetzt mal ganz im Ernst: Wer wie ich vom Notensetzen für Verlage lebt, wird den Teufel tun, auch noch Geschäftskontakte hier im Forum preiszugeben. Der Markt ist hart, die Preise sind knapp kalkuliert, dumping von auswärts ist stets mit dabei. Ich werde niemanden an die Hand nehmen und bei meinen Verlagspartnern einführen. Immerhin teile ich mein Finale-Wissen mit den Foristen. Kleiner Finger statt ganzer Hand, ich stehe dazu.
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musicara
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Registriert: Sa Dez 25, 2004 10:29 pm

Beitrag von musicara »

Stefan, ob Du Recht hast, weiß ich nicht. Aber verstehen kann ich's.
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Sterndeuter
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Beitrag von Sterndeuter »

Lieber Stefan:

Das kann ich verstehen. Ist auch richtig so, anders würdest du dich selbst ins eigene Fleisch schneiden.

Die Erfahrungen von Ingo, Peter und musicara sind allerdings für mich sinnvoll, da ich so besser einschätzen kann, wie Verlage "so drauf sind". Und auch, wohin ich meine Anfragen besser senden sollte (oder eben auch nicht). Ich wollte bestimmt nicht die Adressen/Telefonnummern/Mail-Adressen deiner Ansprechpartner bei den Verlagen haben, aber ein Tipp zu deinen Erfahrungen bei der Jobsuche wären schon schön. Die Anderen sind ja (so hört es sich für mich an) freiberuflich tätig und setzen wenig oder gar nicht für große Verlage (bitte korrigiert mich, falls ich falsch liege). Mich interessieren also nicht deine aktuellen Kontakte, sondern eher das "Wie bist du dahin gekommen und wie sind die Bedingungen dort?"

Aber wie gesagt: Es muss sich niemand selbst schaden, schweigt euch ruhig aus, wenn euch das ein besseres Gefühl macht :wink:

Gruß,
Daniel
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musicara
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Beitrag von musicara »

Sterndeuter, keine voreiligen Schlüsse deuten. Nicht alle Verlage sind so gestrickt, wie von mir beschrieben. Aber einige Wesentliche schon. Wo sollen sonst die Gehälter für Aufsichtsrat und Geschäftsführer herkommen?
Was Du brauchst ist einfach Glück - um bei irgendeinem Verlag einen Einstieg zu finden. Und da musst Du gute Arbeit abliefern. Nur so geht's. Spar Dir Anzeigen, Kontaktschreiben und sonstige Werbung. In diesem Metier gilt nur Mundpropaganda.
musicara
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Sterndeuter
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Beitrag von Sterndeuter »

Schon ok, musicara, ich denke natürlich nicht, dass jeder Verlag gleich ist. Ich habe auch schon eine Idee, welches Werk ich sozusagen als Probe edieren und einem Verlag anbieten werde, um so meine Qualitäten vorzuweisen.

Danke an alle :wink:
Finale 27 auf Windows 10
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