wie gelingt eine natuerliche Wiedergabe - wenn ueberhaupt?

Noten einspielen, Wiedergabe, CD-Erstellung usw.
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wolfpeter
Beiträge: 2
Registriert: Mi Sep 10, 2014 12:29 pm

wie gelingt eine natuerliche Wiedergabe - wenn ueberhaupt?

Beitrag von wolfpeter »

..bin von Sequencerprogrammen auf Finale2014 gewechselt um mich wieder mehr der Musik und weniger den Unmengen an Controllern, Crossfadern, usw. widmen zu koennen. Die Versprechungen betreffend die Soundqualitaet der Garritan Bibliothek oder des human playback haben mich dazu "verfuehrt". Umso groesser bislang die Enttaeuschung. Der Sound etwa von Streichern oder Solo-Ks Violine ist in vielen Realsituationen klassischer Musik einfach mickrig und Lichtjahre entfernt von einer wirklichen Einspielung. Tonrepetitionen klingen maschinenhaft wie typische PC-Musik, Melodieboegen "atmen" nicht. Offenbar gibt es kein Artikulationswerkzeug, um am Ende einer musikalischen Phrase eine winzige Pause einzufuegen?- ich sehe keine Moeglichkeit das Tempo zu kontrollieren. Leiche Betonungen von Einzelnoten? Uebersehe ich etwas? -ich habe noch nicht viel Erfahrung mit Finale. Im Forum hier finde ich auch nichts.... ausser ebenfalls enttaueschten Kommentaren.
Ich vermute fast, dass die Verwendung teurer Samples auch nicht viel bringt, solange man keine bessere Kontrolle ueber timing und Betonung hat?
Also zurueck zum Sequencer?
Ich hoffe es gibt hier im Forum ein paar Enthusiasten, die ihre Musik auch hoeren und nicht nur ausdrucken wollen. Wuerde mich ueber Gedankenaustausch sehr freuen,
Danke.

klaus_h
Beiträge: 194
Registriert: Do Mär 09, 2006 11:26 am

Beitrag von klaus_h »

Hallo Wolfpeter!

Mein ganz spontaner Ratschlag: Befasse Dich zuerst mal eingehend mit der Finale Hilfe und den Tutorien. Dass Du nicht weißt, wie man das Tempo einstellt, sagt mir, dass Du das wahrscheinlich noch nicht getan hast. Und für Betonungen etc. gibt's natürlich Artikulationszeichen.

Natürlich weiß ich nicht ob Deine Stücke dann gut genug klingen, aber die elementaren Sachen musst Du schon erlernen, da führt leider kein Weg dran vorbei... :shock:

Viel Glück damit und herzliche Grüße,
Klaus

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rennert
Beiträge: 1478
Registriert: So Okt 08, 2006 9:27 pm

Beitrag von rennert »

Auch wenn ich mich wiederhole: Finale ist ein Notensatz-Programm.
Uli Rennert
rennert.atapartment 42 productions
Finale 25.5 deutsch, TGTools, GPO, Mac OS 10.8.6 & 10.11.3, MacBook Pro 15"

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lotharochmann
Beiträge: 136
Registriert: Mo Mai 29, 2006 2:49 pm

Beitrag von lotharochmann »

Hallo,

ich empfehle zu diesem Zweck die beiden englischsprachigen Foren:

http://forum.makemusic.com/default.aspx?c=1

http://forums.makemusic.com/viewforum.php?f=7

Da findest Du wesentlich mehr user, die sich mit dieser Materie auseinandersetzen. Manche mit mehr, manche mit weniger Erfolg, 100% zufrieden ist leider - bisher - noch niemand.
Lothar

Intel i5-3570, 3,4GHz QuadCore
RAM: 8 GB, OS: Win 10 64 Bit
Finale 27-3
www.lothars-music-edition.com

wolfpeter
Beiträge: 2
Registriert: Mi Sep 10, 2014 12:29 pm

danke fuer die Antworten

Beitrag von wolfpeter »

Ich moechte mich bei allen herzlich bedanken fuer die Antworten - auch wenn es manchmal so rueberkommt als waere ich ein wenig "doof".

1. Ich lese und hoere, dass Finale wie auch Sibelius extensiv damit werben, dass die Musik nicht nur gedruckt, sondern eben auch qualitativ hochwertig abgespielt werden kann. Andernfalls koennte man sich Samplebibliotheken sparen und Artikulationszeichen u.a. als rein grafische Symbole ohne Audio-Wirkung belassen.
Ich bin immer noch der Ansicht, dass Finale und Sibelius einem primaer an Musik interessierten Menschen naeher liegen kann als die meisten heutigen Audio-workstations, die eine (Un)menge an technischem know-how fordern. Insofern bin ich dankbar, dass Finale und Sibelius diesen Weg gehen- ich denke, da gibt es noch viel Luft nach oben in Richtung einer realitischen Wiedergabe.

2. Ich habe nahezu alle Artikulationszeichen in ihrer Wirkung auf die Wiedergabe getestet. Betonungen haben berechtigterweise einen zu grossen Sprung im Velocity-Wert, eine Fermate erzeugt neben der kurzen Pause ein deutliches rit. Beides zeigt mir aber, dass mit solchen Werkzeugen durchaus eine lebendigere Wiedergabe erzielt werden koennte, wenn- ja wenn- man die Parameter anpassen oder Artikulationszeichen gar selbst erzeugen koennte. Da bin ich gerade auf der Suche.

3. Die enormen Anstrengungen etwa der VSL Programmierer z.B. hinsichtlich Tonrepetitionen oder Legatos zeigt ja, dass "mein" Thema" hier kein singulaeres ist. Wenn sich das in Finale voll integrieren liesse, dann koennten sich die Musikstuecke -egal ob selbstkomponiert oder von den alten Meistern kopiert- auch mit Stolz hoeren lassen.













Fermate etwa erzeugt neben der gewuenschten kuezen Pause auch ein deutliches
Ritardando.


Das zeigt mir aber, dass man mit solchen Werkzeugen durchaus auch die Wiedergabe lebendiger gestalten koennte, wenn - ja wenn- man diese Werkzeuge im Wert der velocity und des timings anpassen koennte oder gar eigene Zeichen und deren Audio-Wirkungen erzeugen koennte. Da bin ich jetzt auf der Suche, ob das geht.

Alfred
Beiträge: 195
Registriert: Do Nov 03, 2011 12:24 pm

Beitrag von Alfred »

Da hab ich lange überlegt, ob ich, lieber wolfpeter, meinen "Senf" zu Deinem Thema dazugeben soll. Doch da auch ich ein so hoffnungsvoller Idealist war wie Du wohl einer bist, der glaubte, je mehr er Geld ausgäbe, desto besser und naturnaher müssten die Klänge werden; weit gefehlt! Wenn Du CD-Qualität klanglich und musikalisch erreichen willst, bleibt nur eine Lösung: Vergiss Sequenzer und erst recht ein Notensatzprogramm. (Rennert predigt mit Recht und unermüdlich diesbezüglich.)
Es kommt halt auf die Ansprüche an, ob man diese maschinelle "Musik" aus dem PC akzeptiert oder nicht, klanglich und musikalisch.
Künstliche oder künstlerische Veränderungen jeglicher Art machen die (Ent-)Täuschungen etwas erträglicher, keinesfalls aber befriedigen sie einen Musiker. Die "Luft nach oben" reicht für die ganze Menschheit und Finale und Sibelius würden sich zu Tode strecken, um Dein gewünschtes Ziel zu erreichen.
Alfred

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Ingo
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Registriert: Sa Apr 16, 2005 6:21 am

Techno-Musik?

Beitrag von Ingo »

Kann Uli nur beipflichten und verstehe überhaupt nicht, warum manche der Klangerzeugung so viel Bedeutung beimessen? Ich setze Noten, damit Musiker sie spielen und nicht, um sie mir selber anzuhören. Das wäre wie Ephraim Kishons Kartoffelmaschine, die die Kartoffeln sät, erntet und auch selbst aufißt. Daß EDV-erzeugte Klänge nun mal mehr oder weniger maschinell klingen, ist doch klar? Einiges können Computer sicher besser als Menschen (z.B. regieren?); ein Konzert mit richtigen Musikern ziehe ich aber immer noch einer Techno-Disko vor.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

Sibelius Utimate 2022.5+Dorico 4.0.31
MacOS 10.15.7/iMac 27"/MacBook Pro 17"

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rennert
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Registriert: So Okt 08, 2006 9:27 pm

Beitrag von rennert »

Danke denen, die meiner 'Predigt' beipflichten!

Die Umsetzung der meisten Artikulationszeichen und Vortragsangaben lässt sich übrigens in begrenztem Rahmen einstellen.

Zur 'CD-Qualität' (44,1 kHz, 16 Bit): Das hat doch überhaupt nichts mit der musikalischen Umsetzung und Interpretation musikalischer Texte und deren tontechnischer Realisation zu tun. Samples klingen immer nach Samples. Gott sei Dank!
Uli Rennert
rennert.atapartment 42 productions
Finale 25.5 deutsch, TGTools, GPO, Mac OS 10.8.6 & 10.11.3, MacBook Pro 15"

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