Seitenwechsel in Partitur

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finkviola
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Seitenwechsel in Partitur

Beitrag von finkviola »

Ich arbeite zum ersten mal mit Finale, noch Version 2005. Ich habe begonnen, eine Partitur auf Grundlage der Vorlage "großes Orchester" zu erstrellen und bin mit der ersten Seite auch zufrieden. Wenn ich aber auf die 2. Seite komme, ist die komplette Formatierung weg, d.h. die Akkoladen sind größer und passen nicht mehr auf die Seite.
Wie kann ich das Formatieren?

Danke für Eure Hilfe
Martin
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Diese Vorlage ist m.E. nicht besonders günstig angelegt. Ich würde zunächst einmal die "Größe des Seiteninhalts" zurück auf 100% stellen und dafür die "Größe der Akkolade" entsprechend kleiner wählen. Beides findest du im Menüpunkt "Seitenlayout". "Größe des Seiteninhalts" ist eine wirklich unnötige Sache, die längst aus dem Programm getilgt werden sollte, wie ich finde.
Es kann vorkommen, dass die verschiedenen Layout-Maße nur für diejenigen Seiten wirksam sind, die bereits existieren, wenn man die Werte eingibt. Fügt man dann neue Takt und Seiten ein, holt sich Finale den Wert dafür woanders her. "Seitenränder", "Seitengröße" und "Größe von Akkoladen" (= Rastral) musst du also sicherheitshalber bestätigen, wenn alle Takte und Noten eingegeben sind. Dann müssten alle Seiten das gleiche Aussehen haben.
musicara
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Registriert: Sa Dez 25, 2004 10:29 pm

Seitengrößen

Beitrag von musicara »

Ergänzung: Bei der Einstellung von Seitengröße und Seitenrand (wichtig) musst du drauf achten, das Kästlein "alle Seiten" aktiviert zu haben. Sonst stellst du immer nur die aktuelle Seite ein. Das gleiche gilt auch noch für andere Größeneinstellungen, heißt dann aber manchmal anders.
musicaRA
Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

stefan schickhaus hat geschrieben: "Größe des Seiteninhalts" ist eine wirklich unnötige Sache, die längst aus dem Programm getilgt werden sollte, wie ich finde.
Ganz meine Meinung.
Peter
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Aber das Üble ist, dass die "Vorlagen" (die ja doch den Einstieg in ein sinnvolles Arbeiten erleichtern sollten) genau mit verkleinertem Seiteninhalt (anstatt verkleinerter Akkolade) angeboten werden. Da wird der Finale-Neuling sofort auf die schiefe Bahn geführt. Überhaupt scheinen diese Dateien noch aus den mittleren 90ern zu stammen, wenn auch mit mittlerweile kleinen Verschönerungen - aber wie ewig hatte es gedauert, bis da einmal die Klavierpartklammer nicht mehr die grässliche Krümmung der Finale-Urversion hatte! Eine legendär schwachsinnige Krümmung, über die sich alle SCORE-Anwender damals totgelacht haben.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Man kann da auch ganz anderer Ansicht sein. Ich finde es durchaus sinnvoll, mit Seitengrößen zu arbeiten, denn dann ändert sich proportional zur Rastralgröße auch die Schriftgröße von seitenbezogenen Texten, was deswegen sinnvoll ist, weil beides in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen sollte. Sinnvoll ist es auch deswegen, weil das für Noten eigentlich zu kleine A4-Format insgesamt eine geringfügige Verkleinerung erfordert. Und warum sollte man die Möglichkeit, den gesamten Saiteninhalt zu skalieren, tilgen? Wer's nicht mag, muß es ja nicht anwenden.
Was die Klavierklammer angeht, ist das reine Gewohnheit. Da Klavierklammern immer anders aussahen, fand man die Klammer komisch. Ich ziehe die alte Finale-Klammer dem üblichen Aussehen vor und finde sie eleganter, die übliche eher klobig. Das sollte jeder entscheiden, wie er Lust hat, aber vielleicht sollte man sich mit allzu dezidierten Urteilen etwas zurückhalten, ich finde weder das eine eine "schiefe Bahn", noch das andere "schwachsinnig". Und ich sehe wahrlich Schlimmeres an Arbeitsergebnissen mit Finale als schiefbahnig skalierte Seiteninhalte und schwachsinnige Klammern.

Zur ursprünglichen Frage:
Kann es sein, daß finkviola nur die Größe der ersten Seite bearbeitet hat, ohne "Seitenformat aktualisieren" anzuwählen? Besser ist sowieso, die Größen unter "Optionen >> Seitenformat" global einzustellen, dann bleiben sie auch für angefügte neue Seiten und Akkoladen gültig.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

... und bei "Optionen" - "Seitenformat" ist bei dieser "Großes Orchester"-Vorlage die Skalierung des Seiteninhalts auf 100% gestellt, während sie auf den zwei bereits vorhandenen Seiten auf 42% steht. Das bestätigt meine Kritik an der Qualität der Vorlagen. Da sind Irritationen wie die von finkviola vorprogrammiert.
Natürlich, Tausig, du hast Recht: Wenn man mit der Seiteninhaltsskalierung sorgfältig arbeitet, ist nichts gegen sie zu sagen. Doch beim Nachbearbeiten von Dateien, die Komponisten schlampig angelegt haben, stoße ich immer wieder auf Probleme mit dieser Funktion. Da wird plötzlich die Stichnummer und Pagina kleiner, weil auf Seite 15 die ganze Seite verkleinert wurde, um mehr Noten unterzubringen, und beim Stimmauszug (im größeren Rastral) ist der Werktitel plötzlich auf 44pt-Größe explodiert.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Die Vorlage für Großes Orchester ist Schlamperei, da hast du recht; die Seitengröße global auf 100% zu setzen und dann die ersten Seiten auf 42%, ist Murks, da versteht wohl jemand nicht, sein eigenes Programm zu bedienen.
Ebensolcher Murks: Man findet in dieser Vorlage für den Titel eine (fixierte) Zeichengröße von 12 pt und für die Seitenzahl eine von 14 pt. Erstens sind fixierte 14 pt, also auch bei verkleinertem Seiteninhalt gleich bleibende, für die Seitenzahl viel zu groß im Verhältnis zu den Noten, weil nun eine Vortragsbezeichnung wie "Adagio" nur ca. ein Drittel der Schrifthöhe der Seitenzahl hat, zweitens ist ein Titel in der Schriftgröße 12 pt, der kleiner ist als die Seitenzahl, ein Witz.
Das beste ist, man schmeißt den Vorlagen-Ordner Finales in den Mülleimer. Das hat zumindest auch für Anfänger den Vorteil, daß sie sich selber durch die Erstellung hangeln müssen, und dabei lernt man entschieden besser mit dem Programm umzugehen, als wenn man sich auf zweifelhafte, undurchdachte und schlampig, wahrscheinlich unter Zeitdruck erstellte Vorlagen verläßt, die einen nur verwirren können.
Meiner Meinung gilt das für mit dem Assistenten erzeugte Dateien genauso. Und es ist nützlicher, alle Einstellungen selber vorzunehmen, dann versteht man besser, was passiert. Und am besten ist, sich zu fragen: Wie soll mein Notensatz aussehen? und so lange mit den Einstellungen zu experimentieren, bis er halbwegs aussieht, wie man es sich vorstellt; also erst das Ziel festzulegen und dann herauszufinden, wie man es mit dem Programm verwirklichen kann, anstatt den Murks zu nehmen wie er ist.

Wahrscheinlich liegt der Fehler finkviolas genau an dem, was Stefan Schickhaus nennt: die ersten Seiten sind nicht so skaliert, wie sie unter Seitenformat eingestellt sind.

(Daneben ist allerdings zu bedenken, daß es Probleme gibt, die nicht durch Finale bedingt sind: Eine Mahler-Sinfonie läßt sich nun einmal nicht auf eine A4-Seite quetschen, wenn die Partitur zum Dirigieren brauchbar sein soll. 42% Seitengröße sind allenfalls als Studienpartitur noch akzeptabel. Da hilft nur einzusehen: Solche Partituren lassen sich nur mit professionellen Druckmöglichkeiten erstellen.)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

Tausig hat geschrieben:Solche Partituren lassen sich nur mit professionellen Druckmöglichkeiten erstellen.
Und das sollte heutzutage mit den vielen Copyshops überhaupt kein Problem sein. Ich sende Dateien per e-mail und lasse sie dort auf A3 ausdrucken.
Leider sieht man trotzdem noch Partituren, bei denen alles auf A4 gequetscht wird...

Peter
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