Akkoladenausrichtung

Fragen und Tipps (nicht nur) für Einsteiger - Installation, Noteneingabe usw. - Literatur
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finkviola
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Akkoladenausrichtung

Beitrag von finkviola »

Beim Erstellen einer Partitur (aus der Vorlage) sind anfangs ganze Noten einzutragen. Diese sind dann ziemlich linksbündig, d.h. die Pausen in anderen Stimmen stehen zentriert und das sieht nicht aus.
Wo kann ich die Noten in einem Takt ausrichten.
Sorry, sicher dumme Frage.

Danke
Martin
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

- Dass Ganze Pausen und Ganze Noten nicht untereinander stehen, vielmehr die Pausen zentriert sind und die Noten am Taktanfang stehen, ist normal, jede Partitur wird dir das bestätigen.

- Man kann Noten (bzw. ihre Position im Takt) verschieben über das untere der beiden Kästen, die am rechten Taktstrich zu sehen sind (wenn das Takt-Tool angewählt ist).

- Oder man verschiebt sie individuell über das Spezialwerkzeug (was aber möglichst eine Ausnahme bleiben sollte).

- All das sollte beim Durcharbeiten der Grundlagen im Handbuch eigentlich thematisiert werden.

schönen Gruß
stefan.
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Manfred
Beiträge: 817
Registriert: Sa Aug 30, 2003 11:39 pm

Beitrag von Manfred »

Individuell verschieben ginge auch noch einfach in der Schnellen EIngabe per Maus.
Aber lange Notenwerte in die Mitte zu setzen ist wirklich seit dem Barock nicht mehr üblich, daher auch im Programm nicht weiter berücksichtigt.
Manfred
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Aber lange Notenwerte in die Mitte zu setzen, ist wirklich seit dem Barock nicht mehr üblich, daher auch im Programm nicht weiter berücksichtigt."

Huch? Es ist bei vielen Verlagen Notationsstandard, wenn auch nicht bei allen und wenn auch die Meinungen darüber auseinandergehen. Ein Gesetz, daß Ganztaktwerte nicht zentriert werden sollten, gibt es nicht. Hier ein Zitat:
"Die Note" [eines Ganztaktwertes] "wird mittig in dem Takt gesetzt oder setzt nach einem Drittel oder Viertel der Taktlänge ein... [Diese Möglichkeiten] werden häufiger in der Praxis eingesetzt..." (Helene Wanske, "Musiknotation", in der Notenstecherpraxis bis ca. 1980 untersucht wird)

Ich finde zentrierte Ganztaktwerte in folgenden "modernen" Ausgaben, wenn ich nur zufällig unter dem Buchstaben B in meinen Notenschrank greife: J. S. Bach, Notenbüchlein (Bärenreiter 1981), C. Ph. E Bach, Klavierwerke (Heinrichshofen 1975), Bartok, Mikrokosmos, etc. etc. etc.
Und ich finde, es sieht besser aus, am besten wenn nicht genau die Note, sondern ungefähr ihr rechter Rand zentriert ist; so macht es Henle.
Die amerikanische "Music Publishers' Association" hat irgendwo im Web ein paar Stichregeln veröffentlicht, die zwar das Gegenteil behaupten, die aber wohl etwas vorwitzig sind. Anscheinend plappern das alle nach.
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udo t.
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Beitrag von udo t. »

… und TGTools (in der Vollversion) kann's quasi auf Knopfdruck (wenn man der Fkt. vorher ein Tastenkürzel zugewiesen hat).

Ich persönlich finde es in Partituren am Schönsten, wenn ganztaktige Noten zentriert werden, allerdings nur dann, wenn in anderen Stimmen nicht etwas rhythmisch anderes steht. Dann ist es logischer (und erleichtert auch die Probenarbeit), wenn die ganztaktigen Noten linksbündig gesetzt sind.

In diesem Fall ist es aber auch mit Tobias' Plug-in ein ordentlich' Gefrickel.

Schönen Abend, Udo
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Manfred
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Registriert: Sa Aug 30, 2003 11:39 pm

Beitrag von Manfred »

Ich will ja glauben, daß es das immer noch gibt, wenn die Ganzen über Pausen stehen, sieht das auch besser aus.
Bewußt kenne ich das eigentlich nur von barocken Facsimile Ausgaben, wo bei oft recht langen Takten die Ganze irgendwo in der Mitte steht. Ist lästig beim Spielen. Drum würde ich auch wie Udo sagen, nur gegen Pausen oder bei homophone Passagen, sonst ist das sehr unübersichtlich.
Manfred
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Tausig
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Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

"Drum würde ich auch wie Udo sagen, nur gegen Pausen oder bei homophonen Passagen, sonst ist das sehr unübersichtlich."
Na, aber das ist doch selbstverständlich. Natürlich geht es nur, wenn ALLE Stimmen Ganztaktwerte haben, denn anders wäre es natürlich lästig beim Lesen, dann stünden ja Noten auf demselben Schlag auf verschiedener Vertikale. Falls man das in barocken Faksimiles so findet, ist es natürlich nicht das, was ich meine, und nicht das, was modernere Ausgaben zeigen.

Ich greife noch einmal in meinen Notenschrank und finde zentrierte, oder annähernd zentrierte Ganztaktwerte (auch bei unvollständigen Takten und Auftakten) neben den genannten Bärenreiter, Heinrichshofen und Henle bei Boosey, Breitkopf, Belaieff, Dover, Durand etc. etc. etc.
Natürlich findet man auch Gegenbeispiele. Interessant ist nur, daß so manches, was als unumstößliche Regel proklamiert wird, gar keine ist. Tatsache ist, daß es im Notensatz ein paar sinnvolle Gepflogenheiten gibt, aber keine ehernen Gesetze außer dem Prinzip möglichst guter Lesbarkeit und gewissen ästhetischen Anforderungen.

Tatsache ist auch, daß in Finale leider die Möglichkeit einfacher Zentrierung fehlt. Ich habe die Vollversion der TG Tools nicht, aber ich glaube, die machen auch nicht, was ich gerne hätte, nämlich die Note nicht genau mittig, sondern etwas weiter links zu setzen, was die ästhetisch ansprechendere Form ist und von der Mehrzahl der Verlage so gehandhabt wird. Da bleibt halt nur, das von Hand Takt für Takt mit der Taktschlagtabelle zurechtzubiegen (aber danach ja nicht versehentlich die Musikausrichtung noch einmal aufrufen, dann ist alles wieder dahin). Da ich nicht endlos Zeit habe, belasse ich es oft bei linksbündiger Ausrichtung, obwohl ich es gerne anders hätte. So bestimmen halt mehr und mehr die Einschränkungen von Notenschreibprogrammen und Zeitmangel die Ästhetik des Notendrucks. Schade.
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