Akkoladen verteilen

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
ohnesorg
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Akkoladen verteilen

Beitrag von ohnesorg »

Hallo,

manchmal (fragt mich nicht, unter welchen Voraussetzungen das passiert) gefällt es Finale nach Anwendung des Befehls "Akkoladen gleichmässig verteilen", die unterste Akkolade einer jeden Seite nicht mehr anzuzeigen. In der fortlaufenden Ansicht ist sie aber noch da, und auch die Taktzahlen auf der jeweils nächsten Seite lassen darauf schließen, dass die (nicht sichtbare) Akkolade irgendwo sein muss.

Weiß jemand Rat?

Vielen Dank,

ohnesorg
Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Hast Du ein Beispieldokument, das dieses Verhalten zeigt?
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Nach dem Befehl "Layout erneuern" auf der Folgeseite dürfte die fehlende Akkolade wieder auftauchen.
Peter S.
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Beitrag von Peter S. »

Habe das Problem auch, und ich werde Deinen tipp das nächste mal beherzigen.
Hat das vielleicht mit der Umrechnung von Inches auf cm zu tun? Man muss nämlich die Werte nur ganz wenig verkleinern, dann taucht die Zeile wieder auf.

Peter
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Ich denke, das hat alleine etwas mit dem unteren Akkoladenrand zu tun. Hier ein zu großer Wert eingegeben, und sie verschwindet. Man kann das ausprobieren, indem man bei "Seitenlayout - Akkoladenränder" den Wert schrittweise vergrößert. Dann hat sie irgendwann keinen Platz mehr auf der Seite, verschiebt sich auf die Folgeseite - und ist dort erst nach dem "Layout erneuern" zu sehen.
musicara
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Beitrag von musicara »

Stefan Schickhaus:Ich denke, das hat alleine etwas mit dem unteren Akkoladenrand zu tun.
Stefan hat recht. Isgesamt finde ich diese Funktion "Akkoladen gleichmäßig verteilen" überhaupt nicht gelungen und ich benutze sie auch nicht. Hat jemand gute Erfahrungen damit gemacht?
Rainer von musicaRA
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N.N. Schwaderlapp
ohnesorg
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Beitrag von ohnesorg »

Hallo,

es ist nicht so, dass die betroffene Akkolade verschoben wird, sondern sie verschwindet einfach! Nehmen wir mal an, die Akkoladen 1, 2 und 3 sollten auf der ersten Seite stehen, 4, 5 und 6 auf der zweiten. Beim Ausführen des Befehls "Akk. gleichm. verteilen" stehen dann auf Seite eins die Akkoladen 1 und 2, auf Seite zwei die Akkoladen 4 und 5!

Mit den Akkoladenrändern hat das eigentlich nichts zu tun, eine Platzfrage ist es auch nicht - zwischen den Akkoladen ist für die Ausrichtung reichlich Platz. "Layout erneuern" ändert auch nichts!

Ich füge mal zwei Dateien an, einmal mit (manuell ausgerichteten) Akkoladen, die zweite Version zeigt dieselbe Datei nach dem o.g. Prozess.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

ohnesorg
Dateianhänge
Locke Suite III.zip
(176.85 KiB) 770-mal heruntergeladen
musicara
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Beitrag von musicara »

Ich wette: Die Randeinstellungen der Akkoladen bei der automatischen Verteilung sind so, dass eine oder mehrere Akkoladen ins virtuelle Nirwana geparkt wurden. Sie sind aber nicht weg. Einstellungen anpassen, ggf. Layout erneuern (ist vermutlich gar nicht mal nötig) und die Akkoladen sind wieder da. Ach ja, die Randeinstellungen der Seiten würde ich auch mal überprüfen... und dann würde ich mal schauen, ob die Abstände der Notenlinien so der Weisheit letzter Gruß sind. Du kannst mir die Datei auch mal schicken, ich probiers gern.
Wie ich bereits bemerkte: Ich halte die Funktion "Akkoladen gleichmäßig verteilen" für Miss Lungen und Mr. Grottenschlecht.
Rainer von musicaRA
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Hallo Ohnsorg,
ich habe mir deine geposteten Dateien angesehen und kann bestätigen: Es ist so, wie wir hier behaupten, dass der untere Akkoladenrand schuld ist. Mit ihm definiert man die Höhe der Akkolade. Eine Akkolade endet demnach nicht am letzten Notensystem, sondern entsprechend weiter unten, je nach eingegebenem Wert. Mit dieser Einstellung bestimmt man den Abstand zweier Akkoladen.
Ein Tipp: Bei "Seitenränder" für den unteren Rand immer den Wert Null oder gar einen negativen Wert eingeben. Dann hat die Akkolade auch wieder Platz.

@ musicara: "Akk. gleichmäßig verteilen" habe ich noch nie wirklich verwendet. Diese Erfindung wurde erst gemacht, als ich mich schon längst daran gewöhnt hatte, mit Akkoladenrändern rumzuspielen solange bis es passt.
ohnesorg
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Beitrag von ohnesorg »

Hallo,

zunächst mal vielen Dank für Eure Tipps, auch wenn keiner davon bei mir geholfen hat. Untere Akkoladenränder auf Null: kein Effekt! Layout erneuern: kein Effekt! Ganz besonders kurios wird's, wenn ich die Akkoladen optimiere: dann erscheint plötzlich nur noch eine Akkolade pro Seite.

Ich glaube nicht, dass es an den Einstellungen der Ränder liegt. Wenn ich die Ränder so einstelle, dass jede Akkolade z.B. 8 cm hoch ist (selbstverständlich einschließlich der Ränder), der Abstand zwischen den Akkoladen auf 0 cm gestellt ist, oberer und unterer Seitenrand je 2 cm betragen, sieht das Ganze so aus:

oberer Seitenrand (2 cm)
1. Akkolade (8 cm)
2. Akkolade (8 cm)
3. Akkolade (8 cm)
leerer Raum (2 cm)
unterer Seitenrand (2 cm)

Das ergibt zusammen 30 cm (ich habe die DIN A 4 Maße jetzt der Einfachheit halber gerundet).

Nach Aufruf von "Akk. gleichm. vert." sollte das so aussehen:

oberer Seitenrand (2 cm)
1. Akkolade (8 cm)
leerer Raum (1 cm)
2. Akkolade (8 cm)
leerer Raum (1 cm)
3. Akkolade (8 cm)
unterer Seitenrand (2 cm).

Tut's aber nicht! Der Fehler tritt leider nur bei manchen Dokumenten auf, meistens funktioniert's wunderbar.

Wenn also irgendwelche besonderen Einstellungen zu verändern sind, wäre es nett, wenn mir jemand das zeigen könnte.

Tschüß und danke,

ohnesorg
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Merkwürdig, aber ich kann dein Problem nur insoweit nachvollziehen, dass das automatische Verteilen der Akkoladen nicht funktioniert. Ich sehe aber an deinen beiden Dateien nicht, dass eine Akkolade wirklich verschwunden wäre. In der einen Datei sind 12 Akkoladen schön auf vier Seiten verteilt, in der zweiten Datei hat die erste Seite drei, die übrigen Seiten zwei Akkoladen - aber alle 12 sind da!
Wenn du bei "Akkoladenränder bearbeiten" hier nun für die Akkoladen 4 bis 12 folgende Werte eingibst, ist die Verteilung hergestellt:
oben 1cm
links und rechts natürlich 0cm
unten 1cm
musicara
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Beitrag von musicara »

Ohnesorg hat mir die Dateien zugemailt und ich hab sie inzwischen gerichtet. Der Abstand der einzelnen Stimmen war um eine Zwischenraumhöhe zu groß für die automatische Verteilung. Einmal am Anfasser gezogen und schwupps war alles O.k. Ich sag doch, diese Funktion ist sch...
ra v. musicara
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Die alte Crux des Dateien-Austauschs: Ich arbeite mit 05, dieses sind 06-Dateien. Aber gut, die kann ich mit dem 06-Demo öffnen.

Erstens: Verschwunden ist in "Locke...Verschwundene..." gar nix, alle Akkoladen sind vorhanden, wenn ich sie mit 06 öffne, es fehlt nicht ein Takt. Mit Update Layout kann das also nix zu tun haben.

Zweitens: Die Akkoladen sind in beiden Dateien nicht optimiert. Hier beginnt das Mißverständnis: Nicht optimierte Akkoladen kann man, muß man aber nicht per "Akkoladen verteilen" verteilen, sondern das kann man schlicht über die Einstellung der Systemabstände und/oder der Akkoladenränder machen. Das war Musicaras Vorschlag, der in diesem Fall auch richtig ist, ansonsten aber falsch; nämlich dann, wenn die Akkoladen optimiert sind und in jeder die Systemabstände durch (oft nötige) Nachbearbeitung evtl. unterschiedlich. DAFÜR ist die Verteilen-Funktion gedacht, für nicht optimierte Akkoladen braucht man sie nicht, das geht genauso schnell u.a. mit dem Markieren der System-Anfasser und der Pfeil-Abwärts-Taste, die man so lange drückt, bis eine Akkolade zu wenig auf der Seite steht, die man dann mit Strg[Z] wieder zurückschieben kann. (Wenigstens mal EINE Situation, wo es brauchbar ist, daß Finale UNDO-Schritte nicht zusammenfaßt.) Sind die unteren Seitenränder überall gleich, ist das ganze Dokument damit einfach ausgerichtet.

Drittens: Daß die Funktion nicht zuverlässig funktioniert, wenn die Akkoladen nicht optimiert sind, ist ein bekannter Bug. Zusätzlich scheint es ein paar weitere Bugs zu geben, denn ich habe auch schon erlebt, daß trotz Optimierung nix richtig funktionierte, allerdings nur in wenigen Konstellationen, bei denen ich nie sagen konnte, warum nicht. Dies war bei mir bisher aber immer die Ausnahme, in den meisten Fällen ist die Funktion hilfreich und schneller als von Hand, ich habe nur selten Probleme.

Viertens: Unterer und/oder oberer Rand sind für die Funktion unwichtig. Was Finale beim Verteilen macht, ist simpel: Es läßt die oberste Akkolade einer Seite unangetastet und verteilt überschüssigen oder fehlenden Platz auf die folgenden in den Wert "Abstände zwischen Akkoladen". Der Wert kann dabei positiv wie negativ werden, und Finale akzeptiert jede noch so blödsinnige Anzahl. Man kann also problemlos 12 Akkoladen auf eine Seite verteilen, auf der auch beim besten Willen nur 3 Platz hätten. Das habe ich gerade mit "Locke" gemacht. Finale verringert dabei den Abstand auf einen negativen Wert, der die Akkoladen so ineinanderschiebt, daß sie sich überlappen und natürlich nicht mehr lesbar sind.

Fünftens: Anscheinend hat Ohnesorg hier tatsächlich den mysteriösen Bug erwischt. Wenn ich (auch nach Optimierung) auf Seite 1 drei Akkoladen verteile, funktioniert das problemlos, aber auf Seite 2 nicht, da besteht Finale partout auf nur zwei Akkoladen. Seltsamerweise aber läßt es mich problemlos blödsinnige vier, fünf, sechs, sieben Akkoladen auf die Seite quetschen.
Mutmaßung: Es ist ein schlichter Rundungsfehler. Die Funktion errechnet brav die richtigen Abstände, aber irgendeine weitere Programm-Routine, die dann den Umbruch berechnet, kommt auf 0,00000001 mm Platz zu wenig. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung.
Mit Umrechnung von Zoll in Zentimeter oder anderen Einheiten hat das jedoch nix zu tun, die geschieht immer schon bei der Eingabe von Werten, weil Finale intern weder in Zoll, noch in Zentimeter, sondern in EVPU's rechnet und Berechnungen erst nach dieser Umrechnung in interne Werte stattfinden.

Sechstens: Trifft man auf solcherart Verklemmungen Finales, ist es einfacher und schneller, sie per Hand geradezubiegen, als nach den Gründen zu forschen. Jedenfalls ist dies KEIN Bedienungsfehler. Finales Fehler ist mit Nachbearbeitung einiger Akkoladenränder, ob nun oben, unten oder zwischen, aber leicht zu beheben. Das macht man schnell, klagt nicht weiter und hofft auf 2057...
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
ohnesorg
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Beitrag von ohnesorg »

Hallo,

obwohl die Lösung des Problems in diesem konkreten Fall ja nicht so schwer ist (auf das manuelle Verschieben von Akkoladen und Einstellen der Ränder war ich ja schon alleine gekommen) - danke auch an musicara für das persönliche Handanlegen - es hat mir doch keine Ruhe gelassen, nach der Ursache des Problems zu suchen. Und siehe da, eine Beobachtung habe ich gemacht, die ich hier noch loswerden will, vielleicht habt Ihr dann irgendwann auch mal etwas von dieser Diskussion.

Die ursprüngliche Datei hatte drei Akkoladen (T1/T2/B). Um einer Mitspielerin in unserem Flötenkreis das Lesen des Bassschlüssels abzunehmen, habe ich ein Notensystem (zwischen T2 und B) hinzugefügt (neue Notensysteme mit Assistent).

Beim Ausrichten der Akkoladen ist dann genanntes Problem aufgetaucht. Ich habe nun per Dokumentassistent eine neue Leerpartitur mit von vorneherein vier Systemen erzeugt und die "alten" Noten in das neue Dokument kopiert. Bei diesem Dokument funktionierte der Befehl (Akk. gl. vert.) tadellos. Ich vermute daher, dass Finale beim Einfügen des neuen Notensystems dieses intern als oberstes gekennzeichnet hat und so zu völlig falschen Akkoladenrändern gekommen ist. Nur so eine Idee ...


Nochmals vielen Dank für die Hilfe,

bis demnächst,

ohnesorg
musicara
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Beitrag von musicara »

Nur zur Klarstellung: Natürlich habe ich gesehen, dass die Akkoladen nicht optimiert waren. Das sieht man ja sofort an dem fehlenden Anfasser. War mir für den 1. Schritt ganz recht, bzw. hat nicht gestört, den mit dem oberen Anfasser sind ja dann sofort alle Systeme aller Akkoladen ratz fatz eingestellt. Danach kommt dann das Optimieren, völlig klar. Aber die "verschwundenen" Akkoladen waren bereits unoptimiert wieder da und darauf kam es ja an.
Die Funktion "Akkoladen gleichmäßig verteilen" verteilt ja tatsächlich nur freie Leerräume demokratisch zwischen den Akkoladen. Und deshalb kann sie nicht funktionieren, im günstigsten Falle sieht es dann so aus wie bei Capella.
ra vom musicaRA
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N.N. Schwaderlapp
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