seltsames Phänomen

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
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Thomas Hauber
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seltsames Phänomen

Beitrag von Thomas Hauber »

Hallo!

Ich mache gerade ein pdf einer Seite, bei der ich mit dem Taktwerkzeug ein paar Takte zurechtgeschoben habe, also die Breite von ein paar Takten verändert habe. Nachdem ich den pdf-Druckauftrag bestätigt habe - schwupps - sodann springt die Finaledatei wieder zur ursprünglichen Taktbreite zurück. Obwohl ich selbstverständlich (die neuen Breiten) gespeichert habe, will Finale nach der pdf-isierung die Veränderungen nicht annehmen. Hat von euch jemand schon so etwas erlebt?
Thomas
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Kann das mit der "Automatischen Musikausrichtung" zu tun haben? Also dass Finale unmittelbar vor dem PDF-Drucken noch einmal das Layout neu berechnet und deine Änderungen damit zunichte macht?
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Thomas Hauber
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Beitrag von Thomas Hauber »

An der autom. Musikausrichtung kanns nicht liegen, denn die habe ich abgewählt. Ebenso das Layout autom. erneuern.

Ich habe mal die fragliche Datei angehängt. In Takt 21 habe ich mit dem Taktwerkzeug den rechten und linken Taktstrich etwas nach links verschoben, damit das Gestopft-Zeichen (+) nicht direkt unter dem fp der darüberliegenden Zeile klebt. Sobald ich das pdf machte, springt die Verschiebung wieder auf den Ursprung zurück, also genau wie bei der automatischen Musikausrichtung.
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Horn 3.MUS
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Thomas
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Kann ich nicht nachvollziehen, bei mir klappts (siehe PDF). Wie ist es denn, wenn du den TS nicht von Hand verschiebst, sondern die Blockpause rechts von T21 mittels Mehrtaktpausen-Tool vergrößerst und die links von T21 verkleinerst?
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Horn 3.MUS.pdf
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Thomas Hauber
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Beitrag von Thomas Hauber »

Hallo Stefan,

danke erst mal für deine Hilfe!
Ich habe nun versucht, mit dem Mehrtaktpausen-Tool die Taktbreite zu verändern. Da verändert sich aber nicht die Taktbreite, sondern der Pausenbalken wird verlängert (in der Hilfe steht aber was anderes drin!). Startpunkt und Endpunkt adjustieren bewirkt das selbe wie die Taktbreite ändern. Ist das bei dir auch so?
Thomas
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Thomas Hauber
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Beitrag von Thomas Hauber »

Ich habe jetzt eine andere Datei geöffnet und alles mögliche an ihr verändert, also Blockpausen mit der Hand vergrößert, Blockpausen mit dem Tool verändert (und hier geht es tatsächlich so, wie du gemeint hast) und daraus ein pdf erstellt. Alles bestens! Es muss an dieser einen Datei liegen, anders kann ich es mir nicht vorstellen.
Thomas
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Hallo Thomas,
zu deiner ersten Frage: Wenn ich die Breite der Mehrtaktpause über den entsprechenden Menüpunkt verändere, sieht es zunächst so aus, als würde sich nur der Pausenbalken selbst verbreitern. Nach "Layout erneuern" wird aber der ganze Takt breiter.
Und zum Problem selbst: Hm...
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Thomas Hauber
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Beitrag von Thomas Hauber »

Danke erstmal für deine Antworten.

Du hast natürlich Recht, nach dem Layout erneuern wird der Takt tatsächlich breiter, was allerdings in Bezug auf das pdf auch nicht wirksam ist. Aber irgendwas muss die Blockpause haben (was andere Blockpausen nicht haben), denn in einer anderen Datei hat die Taktverlängerung ohne Layout erneuern einwandfrei funktioniert.
Thomas
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Dann kann es eigentlich nur eine von der Hornisten-Gewerkschaft durchgedrückte geheime Sondereinstellung von Finale sein, die verhindert, das Hornisten sich mit verschieden breiten Takten herumplagen müssen.
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Robert01
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Beitrag von Robert01 »

Mit dem Taktwerkzeug alle Takte der Zeile anwählen -> Rechtsklick und bei Taktattributen -> Noten positionieren auf manuell setzen. Das funktioniert dann auch mit aut. Musikausrichtung und Layout erneuern.
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Ingo
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Ausrichtung

Beitrag von Ingo »

Hallo Thomas, ich habe keine Lösung für Dein Problem (außer daß man nach vor den Feineinstellungen des Layouts unbedingt die automatische Musikausrichtung abstellen sollte, um böse Überraschungen zu vermeiden).
Was diese Seite betrifft, muß ich Dir aber empfehlen, die Taktverteilung anzusehen: Warum sind in den Zeilen mit Pfundnoten und Pausen weniger Takte als in denen, wo was los ist? Eine andere Taktverteilung würde diese Kollisionen wahrscheinlich aufheben (NB: Sieht zwar hübscher aus, aber: Für den Musiker ist es besser, wenn er nicht solche gleich aussehenden Rastrale liest, weil er dann leicht in die falsche Zeile gerät.) Außerdem ist nach den Pausen im Takt zu viel Platz (Das ist wenig Information für den Musiker, die zuviel Raum beansprucht)
Etwas ganz Anderes: Grieg, der ja auch in Leipzig war, würde Dir solche Pauschal-Mehrtaktpausen unter 10 Takten verübeln (EA bei Peters, ich weiß nicht, für welchen Verlag Du das machst)! Und die Schriften sind einfach verboten: MakeMusic als Amerikaner haben das zwar noch nicht begriffen, aber: Eine fette Schrift ist etwas anderes als eine fettgemachte (Zum Fettmachen würde ich nicht gerade Schriften nehmen) …, bei der Kursive ist es noch schlimmer und sollte selbst Laien auffallen). Ich predige seit Jahren Klemms tauben und MakeMusics nicht vorhandenen Ohren, daß die sich mal an die elementarsten typographischen Regeln halten sollten, wenn sie ein Programm vertreiben, das Graphik produziert. …
Ich verwende nur Schriften, die echte Schnitte haben.
Bitte nimm's mir nicht übel, aber allein diese Schriftbenutzung sieht amateurhaft aus und springt mir sofort ins Auge, wofür Du eigentlich nichts kannst, zumal Du unter Windows arbeitest …
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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Robert01
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Beitrag von Robert01 »

zumal Du unter Windows arbeitest …
Aua! Das tut weh. Was muss ich machen, um perfekt zu sein? Der Mac gehört automatisch dazu? Es gab ja auch Schriftsteller, die konnten ihre Romane nur auf einer Elite-Schreibmaschine schreiben! :P

Aber Ingo, du hast recht, an den Schriften kann man verzweifeln und der Umstand, das es kein "Knöpfchen" gibt, wo alles fest positioniert ist in Finale, das ärgert mich auch.

Welche Schriften kannst du empfehlen? Ich arbeite mit November und sehen darin eigentlich schon einen guten Ansatz.

Hast du die Notensatzregeln von Peters nur im Kopf? Als Exil-Leipziger konnte ich leider keine Notenstecher mit konkreten Aussagen dazu finden. Nur in einem Buch etwas, Wanske sei dank!
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Ingo
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Entschuldigung!

Beitrag von Ingo »

Lieber Thomas, ich wollte Dir nicht zu nahe treten, war nur ein gutgemeinter Rat. Bei den Mehrtaktpausen sollte man, wenn es sich nucht um U-Musik handelt, einfach die Verwendung von Symbolen unter 10 Takten anwählen, dann sieht auch jeder Musiker sofort, wie lange er zu zählen hat, weil der nämlich zuerst in die Noten guckt, bevor er Texte oder Zahlen liest.
Die Notenschrift meine ich nicht, und gegen November ist nun gar nichts zu sagen, die ist ihr Geld wert. Dich trifft auch gar keine Schuld, weil Finales Vorlagen in den Satzschriften falsch sind, die die Schnitte über den Stil anwählen: Bei manchen funktioniert's (Times), andere wie Times New Roman (MT) verdicken dann einfach den Normalschnitt bzw. stellen diesen schräg. Echte Schnitte haben Namen wie Bold, Italic, Oblique usw. Mußte einfach mal in den Koffern wühlen. Natürlich mußt Du Dir jetzt keinen Mac kaufen, der ist einfach nur auf Grafik ausgerichtet. Mich ärgern nur solche Schlampereien der Programmierer, wenn wir jedes Jahr zur Weihnachtszeit Unmengen von Euronen fürs Update abdrücken und dann merken, daß die wieder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben! Wieso kann man immer noch nicht richtige Mehrtaktpausen in Klaviersysteme setzen??? Das paßt aber alles zu dem allgemeinen kulturellen Verfall (Von der Unrechtschreibreform will ich gar nicht anfangen, weil ich dann wieder einen Anfall bekomme). Für viele Verlage, die ja diesen Kulturbolschewismus mitgemacht haben ist das alles auch gar nicht schlimm, da sie es gar nicht merken. Ich weiß auch nicht, was diese Designer in ihren Klippschulen lernen, neue Bücher mag ich mir am liebsten gar nicht mehr kaufen, da mir deren Typographie ins Gesicht schlägt, ebenso wie das Lektorat, die Übersetzungen uns. usf.
Du bist also auch Leipzier Exilant? Grüß Dich! Mein Kollege bei Peters, von dem ich meine Weisheiten habe, vormals Obermeister in der Stecherei, ist leider verstorben. Gott sei Dank, habe ich aber die Regeln im Kopf. Meines Wissens gibt es kein wirklich brauchbares Buch zum Notenstich, habe das aber in den letzten nicht weiter verfolgt. Frau Doktor Wanske kannst Du jedenfalls getrost ins Antiquariat bringen (das Buch meine ich – ob sie dort auch die Autorin nehmen, weiß ich nicht). Bitte entschuldige meine Tirade …
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Ulrich Roski

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Robert01
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Beitrag von Robert01 »

Lieber Ingo,

meine Name ist Robert, nicht Thomas, aber wenn du gerne möchtest, dann nenne mich so :)

Frau Wanske werde ich nicht ins Antiquariat bringen, es gibt fast kein Buch zur Thematik, da ist dieses wenigstens etwas.

Da ich einen Musikverlag mein Eigen nenne, bin ich 120% daran interessiert, es besser zu machen. Und ich habe bis jetzt (und ich mache Notensatz seit 1992) leider noch keinen Eingang zum Geheimwissen gefunden.
Warum schreibst du kein Buch, oder wenigstens Büchlein zum Thema?
In Finale scheitere ich schon an der richtigen Definition der Abstandstabellen. Könnte man eine Peters-Abstandstabelle z.B. anlegen und wie soll ich um Gottes willen die Parameter dafür bekommen?

Fragen, Fragen!!!!!
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Ingo
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Entschuldige, Robert,

Beitrag von Ingo »

habe einfach auf den Anfang dieses Themas gesehen, das Thomas eröffnet hat, wollte Dich keineswegs umtaufen!
Vor Jahren habe ich schon mal ein Buch zum Notenstich angefangen, dann haben nette Kollegen versucht, mein geistiges Eigentum für ihres auszugeben, und bei dem betreffenden, hier nicht zu nennenden Verlag wären es ohnehin Perl …
Inzwischen bin ich selbständig und kann es mir nicht leisten, mit dem Schreiben von Büchern meine Zeit zu vertrödeln, an denen ich nichts verdiene. Mir fehlt auch die Eitelkeit, mich derart zu exhibitionieren. Andere lassen schreiben, finden auch noch jede Menge Idioten, die das Zeug kaufen, verdienen sich daran dumm und dämlich, werden aber ansonsten vom Steuerzahler alimentiert. Ich will aber hier in Berlin keine Namen nennen …
Dein Buch kannst Du natürlich auch behalten, die Antiquariatspreise sind im Keller (auch so ein Symptom!), eine Blinde im Bett ist immer noch besser als eine Taube auf dem Dach.
Dein Wunsch, eine brauchbare Ausrichtung zu finden, wird wohl
einer bleiben, auch mit TGTools, Fibonacci usw. Musik ist eine lebendige Materie und bedarf des Augenmaßes. Ein befriedigendes Ergebnis bekommst Du nur mit Handarbeit, das ist heute nicht anders als bei der Stecherei. Leider wird Dir solchen Ehrgeiz keiner bezahlen, weil es nur wenige zu schätzen wissen. Ein Bentley ist nun mal nicht zum Preis eines Mercedes' zu haben.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
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Ulrich Roski

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