Schrott-Zeichen beim pdf Export

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
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Peter Stary
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Schrott-Zeichen beim pdf Export

Beitrag von Peter Stary »

Hallo,
(Finale 2012, Mac) ich stelle ein Problem beim pdf-Export fest, das ich mit den Vorgängerversionen nicht hatte:
Sowohl beim Export der neuen Art (Über Grafik) als auch der alten Art (mit drucken - pdf) sind in der pdf Datei an manchen Stellen sonderbare Zeichen ( Ă und Ŏ und ähnliches), die in der mus Partitur nicht vorhanden sind.
Ich kann auch nicht feststellen, dass musikalische Zeichen an den betreffenden Stellen durch falsche Zeichen ersetzt würden.
Zum Glück kommt das bisher selten vor.
Mir scheint, das ist ein Programmfehler bei 2012!
Eine pdf-Seite der Partitur ist angehängt.
Peter S
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rennert
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Beitrag von rennert »

Ja, diese 'sonderbaren' Zeichen tauchen auch in den Hinweistexten auf. Ich kenne das aus konvertierten Code-Dateien im Netz, die man mit der falschen Decodierungs-Einstellung öffnet. Es sind Zeichen, die durch Konflikte zwischen den verschiedenen Schrift-Standards (Unicode, ASCII, etc.) zustande kommen. Ich denke, dass uns das die Einbindung des Unicode-Systems beschert hat. Frohe Weihnachten! Das Ganze ist wohl noch nicht ganz ausgereift... (Interessantes Stück, btw)
Uli Rennert
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Peter Stary
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ganz schön bescheuert

Beitrag von Peter Stary »

.. tja, inzwischen kenne ich den Zusammenhang: Ich habe in der Partitur viele Stellen, wo stehende Töne oder Tremoli mit Halbe-Köpfen und langgezogenen Achtelbalken notiert sind - eine durchaus übliche Methode. Erzeugt habe ich diese aus zwei Achteln, bei denen ich den ersten Kopf in einen Halbe-Kopf verändert und den zweite mit Leerzeichen unsichtbar (und mit Notensystemstil halslos) gemacht habe.
Dort, wo der zweite Kopf wäre, steht jetzt jetzt im pdf-Ausdruck ein misteriöses Zeichen.
Die Frage ist jetzt: Was tun? Es handelt sich um eine umfangreiche Partitur in 11 Dateien mit etwa 250 Seiten (dazu noch Stimmauszüge) und ich habe schon einige davon in 2012-Format umgewandelt, d.h. zurück zu 2011 ist auch kein Weg.
Ich habe das Problem an Finale gepostet, vielleicht reagieren die. Jedenfalls kann man so eine Partitur nicht an einen Verlag liefern, die müssen sich also schnell was einfallen lassen.
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Mir ist dieses Problem auch schon einmal in ähnlichem Zusammenhang aufgefallen: Wenn man Noten, die mit dem Notensystemstil „rhythmische Schreibweise“ dargestellt werden, an einen Slash (Stil „Strichnotation“) überbindet, hängt sich der Haltebogen nicht an den Strich, daher habe ich für die zweite, angebundene Note ebenfalls „rhythmische Notation“ gewählt, und dort den Hals durch Leerzeichen unsichtbar gemacht habe.

Irgendwie hat mir Finale dann aber nach einiger Zeit statt des Leerzeichens einen Diamant-Notenkopf dorthin geschmuggelt.

Dies ließ sich aber recht einfach für das gesamte Dokument austauschen.

Ist keine direkte Hilfe, aber vielleicht ein Ansatz, um nach einer Lösung zu suchen.

MM
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Ingo
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falscher Zeichensatz

Beitrag von Ingo »

Hallo Peter,
Diese Überraschung taucht häufig auf, wenn man nach längerer Zeit ein Dokument öffnet. Es wäre aber nützlich, wenn Du neben der PDF auch die Finale-Datei zur Verfügung stelltest. Offensichtlich hat Finale hier Zeichensätze ersetzt. Die falschen kannst Du mittels TGTools aufspüren und unter Dokument/Datenüberprüfung/Zeichensatzfunktionen ersetzen. Sichergestellt muß natürlich sein, daß diese Fonts auch dem System zur Verfügung stehen, was am besten in PopChar zu sehen ist.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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rennert
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Beitrag von rennert »

Nochmal für Peters Problem: Man kann ja das "Unsichtbarmachen" des zweiten Achtelkopfes auch lösen, indem man als Kopf das Leerzeichen (Zeichen 32) benutzt. So taucht kein Unicode-Ersatz mehr auf.
Uli Rennert
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Peter Stary
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Beitrag von Peter Stary »

Hallo, ich denke, ich hab's.
Indirekt hat mich Uli Rennerts Tip drauf gebracht:
Ich hatte zwar die Note nicht, wie er vermutet hat, versteckt (mit PlugIn), sondern so wie er vorschlägt, den Kopf durch ein Leerzeichen ersetzt. Im anderen Fall verwandelt sich der Balken der ersten Achtel ja in ein Fähnchen - den Balken brauche ich aber zum Verlängern.
Aber sein Hinweis brachte mich darauf nachzusehen, welche Leerzeichen des Maestro Satzes ich verwendet habe: Ich verwendete in meiner Partitur die Zeichen 204 und 205, die im Maestro Zeichensatz scheinbar nicht belegt sind. Und siehe da - bei einem Versuch mit dem Zeichen 32, das Uli Rennert erwähnt, gibt es beim Ausdruck als pdf Datei keinen Müll!
In der angehängten Datei habe ich ein paar unterschiedliche Leerzeichen getestet, in der Finale Ansicht scheint alles in Ordnung zu sein, erst der pdf Ausdruck bring die Überraschung.
Es scheint so, als wären alle Leerzeichen kleiner/gleich 32 unverdächtig und alle in den höheren Bereichen (über 200) problematisch.
Das war wohl die Lösung!
Vielen Dank für die Hilfe, alle Tipps halfen mir das Problem sozusagen gedanklich einzukreisen, schöne Feiertage noch,
Peter Stary
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rennert
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Beitrag von rennert »

Peter Stary hat geschrieben:... sondern so wie er vorschlägt, den Kopf durch ein Leerzeichen ersetzt. Im anderen Fall verwandelt sich der Balken der ersten Achtel ja in ein Fähnchen - den Balken brauche ich aber zum Verlängern.
Na eben! Leeres Zeichen statt Verstecken.
Peter Stary hat geschrieben:Ich verwendete in meiner Partitur die Zeichen 204 und 205, die im Maestro Zeichensatz scheinbar nicht belegt sind. Und siehe da - bei einem Versuch mit dem Zeichen 32, das Uli Rennert erwähnt, gibt es beim Ausdruck als pdf Datei keinen Müll!
Das Zeichen mit der Nummer 32 ist ja das Leerzeichen, Unicode 0020. Man könnte auch die Nr. 160, Unicode 00A0 verwenden; diese ist das feste Leerzeichen. Die anderen Zeichen sind nur nicht von Maestro belegte Zeichen, die dann eben substituiert werden.

Auch noch schöne Festtage!
Uli Rennert
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Peter Stary
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Kurioser Apfel

Beitrag von Peter Stary »

Noch ein Nachtrag:
vermutlich muss man sich nach der Unicode-Umstellung noch auf mehr Kuriositäten gefasst machen.
Im angehängten Beispiel möchte ich aufeinanderfolgende 2/4 und 3/4 Takte, dafür habe ich zwei fogende Takte als 2/4 bzw. 3/4 definiert und für beide Takte mit "andere Taktart.." den gemischten 2/4+3/4 Takt eingestellt. Die beiden Takte kopiert man dann nach Bedarf.
Um das Pluszeichen zwischen der gemischten Anzeige zu entfernen kann man in Dokument Optionen das Zeichen für Plus ersetzen. In diesem Fall nahm ich für "Partitur" das Space-Zeichen 32, für "Auszüge" definierte ich nichts.
Das Ergebnis ist ganz lustig: Der Partitur-pdf Ausdruck ist in Ordnung, aber beim Ausdruck der Stimmauszüge ziert ein richtiger Apple-Apfel die Taktangabe. Sieht gar nicht schlecht aus.
Siehe Anhang.
Gruß, Peter S
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03 Szene III - Pos & Vc & Kb S19.pdf
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Ob sich der so genannte Vier-Äpfelchen-Takt in der Jugendmusikliteratur durchsetzen wird?
Ich habe bei zahlreichen Partituren als nicht definiertes Zeichen das Zeichen Nummer 9 eingesetzt. All diese Dateien dürfte ich in Finale 2012 demnach nicht mehr ungestraft öffnen.
*grübel, ob kauf* :?
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rennert
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Beitrag von rennert »

Naja, irgendwie ist das 2012er-Update wieder mal etwas dünn ausgefallen. Aber allein die Zusammenfassung diverser Notensystem-Optionen mit der nun deutlich übersichtlicheren Instrumenten-Auswahl im neuen Menü für Partiturverwaltung ist ihr Geld wert.
Uli Rennert
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Ingo
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2012ff.

Beitrag von Ingo »

Hallo Stefan: »kauf, obwohl grübel…« Ich spekuliere auf Unicode und die verbesserten XML-Funktionen, hab’s aber noch nicht probiert. Derzeit habe ich 3 Finale-Versionen auf dem Rechner (auch wenn mir sowas total gegen den Strich geht), da die faulen Verlagssäcke immer ewig herumtrödeln und man nie weiß, ob beim Öffnen alter Dateien in neuer Version der Super-GAU eintritt, was z.B. bei den neuartigen Optimierungsfunktionen passiert: Neuerdings kann man mittels TGTools und schon gar nicht in Finale selbst ungestraft Systeme verstecken, die Noten enthalten: manche Zeichen wie Oktavierungen bleiben einfach verwaist stehen, Gruppenbezeichnungen vermehren sich wie Ungeziefer usw.
Aber wir sind es ja mittlerweile gewohnt, außer den 130 Euronen 2 Verbesserungen mit mindestens 4 neuen Fehlern zu bezahlen. Ich vermisse in 2012 die Dateiinformationen. Die verraten auch nicht alle Neuerungen in der Dokumentation.
Jetzt muß ich auch mal was Positives sagen: Sibelius' Crossgrade-Angebot letztes Jahr hat offenbar die Schlafmützen bei MM engespornt, sodaß sie das jetzt auch anbieten, andernfalls hätten wir für die nächsten Jahrzehnte sicher keine Unicode-Unterstützung. Manchmal stimmen diese dämlichen Sprichwörter sogar: Konkurrenz belebt das Geschäft. Nachteil: auch die Frequenz der Sibelius-Updates erhöht sich und damit der Geldbedarf. Jetzt müssen wir nur noch darauf hinwirken, daß die Honorare mithalten …
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Ulrich Roski

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stefan schickhaus
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Re: 2012ff.

Beitrag von stefan schickhaus »

Ingo hat geschrieben: Ich vermisse in 2012 die Dateiinformationen. Die verraten auch nicht alle Neuerungen in der Dokumentation.
Die sind wirklich verschwunden? Merkwürdig.
In den letzten Jahren habe ich deutlich weniger schlechte Erfahrungen beim Öffnen älterer Dateien mit einer neueren Programmversion gemacht als früher. Zu Zeiten von Finale 2003 / 2004 war das ja höchst gefährlich. Wie es sich anhört, wird es das nun mit Finale 2012 auch wieder. Ich sammle also lieber noch mehr Erfahrungen (und zwar die der anderen;).
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Recht so, Stefan: ein kluger Mann läßt andere die schmerzhaften Erfahrungen machen!
»Und kein Gerede schafft die Schadenfreude aus der Welt.
Ja, komisch ist es schon, wenn jemand auf die Schnauze fällt!«
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rennert
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Re: 2012ff.

Beitrag von rennert »

Ingo hat geschrieben:Ich vermisse in 2012 die Dateiinformationen. Die verraten auch nicht alle Neuerungen in der Dokumentation.
Fenster > Partiturverwaltung (steht in "Neuheiten in Finale 2012" und der "Finale 2011 vs. Finale 2012 – Referenztabelle"
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