Noten filigraner darstellen

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
Aries
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Noten filigraner darstellen

Beitrag von Aries »

Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit dabei mich mit Finale auseinanderzusetzen. Obwohl ich die Möglichkeiten, die dieses Programm bietet toll findet werde ich damit noch nicht so richtig warm.
Eine wichtige Frage. Wie kann ich meine Noten insgesamt filigraner gestalten.
Bei der angehängten Datei sieht man es deutlich. Man hat zwar Text in Schriftgröße 12, aber riesengroße Noten.
Irgenwie habe ich mal eine Funktion gefunden, wo ich die Akkoladengröße ändern konnte, dann waren aber Text und Noten kleiner. Gibt's denn eine Funktion, die den Text in seiner bisherigen Größe lässt und die Noten verkleinert?
Ich habe mal eine Datei an diesen Beitrag angehängt, damit man sieht was ich meine. Solche Noten kann ich meinem Chor nicht geben.
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Hallo Aries,
wenn du deinem Chor diese Noten nicht vorlegen kannst, hast du einen ganz schön anspruchsvollen Chor :wink:. Denn die sehen gar nicht schlecht aus.
Du kannst die Akkoladen verkleinern im Menü "Seitenlayout" - "Größe von Akkoladen ändern". Den Text bekommst du dann über eine Größenänderung im Textfenster ("Text" - "Textfenster") wieder größer. Dort kannst du auch einen "fixierten" Wert eingeben, der den Text unabhängig von der Akkokladengröße setzt.
Alle Einstellungen lassen sich auch global (Stichwort "Dokumentoption Zeichensätze") vornehmen, doch nicht alle wirken sich auch auf bestehende Einträge aus.
Gruß, Stefan.
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Aries
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Beitrag von Aries »

stefan schickhaus hat geschrieben:Hallo Aries,
wenn du deinem Chor diese Noten nicht vorlegen kannst, hast du einen ganz schön anspruchsvollen Chor :wink:. Denn die sehen gar nicht schlecht aus.
Hallo Stefan,
zunächst mal danke für deinen Tipp. Wer da das heute abend mal ausprobieren.
Auf dem Bildschirm sehen die Noten nicht schlecht aus, allerdings gefällt mir das Bild nicht, wenn man's ausdruckt, denn die Noten wirken riesig und der Text wirkt relativ klein dazu, was ich sehr unangenehm für's Auge finde.
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rennert
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Beitrag von rennert »

Man könnte auch die Fontgrösse einmal etwas verkleinern, z. B. von 24 auf 22 oder gar 20 (Dokument-Optionen > Zeichensätze). Allerdings muss man dann alle Details dieser Einstellungen anschauen.
Uli Rennert
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Ich setze den Liedtext gerne etwas grösser, 13.
Du kannst ja auch mal mit anderen Notenfonds experimentieren, Finales alter Fond Petrucci war z.B. schlanker.

Manfred
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Aries
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Beitrag von Aries »

Manfred hat geschrieben:Ich setze den Liedtext gerne etwas grösser, 13.
Du kannst ja auch mal mit anderen Notenfonds experimentieren, Finales alter Fond Petrucci war z.B. schlanker.

Manfred
Wo finde ich denn weitere Finale Fonds.
Vielleicht hab ich da auch was falsches im Kopf oder verrenne mich in was, aber mir gefällt vor allem das Design der Noten von Bärenreiter und Carus immer sehr gut. Wenn ich Noten kaufe (soll's ja tatsächlich geben ^^) halte ich da immer Ausschau. Gibt's denn da Fonds oder Design-Voragen?
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

mir gefällt vor allem das Design der Noten von Bärenreiter und Carus
Bärenreiter verwendet einen eigenen Font. Der ist dem alten Stichwerkzeug nachempfunden. Auch Schott und Peters haben einen eigenen.
Finale 2012 bis 27 auf MacOS 10.13.6, iMac 27''
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Aries, du verwendest in dem Praetorius-Dokument Engraver als Musikfont. Der hat recht fette Notenköpfe, vielleicht ist es das, was dich stört. Schlanker ist Maestro, du könntest also versuchen, ob es nicht schon genügt, den Musikzeichensatz auf Maestro umzustellen, was ja nur ein paar Mausklicks erfordert.
Petrucci, wie von Manfred empfohlen, ist indiskutabel, es gibt nichts Häßlicheres.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Petrucci wollte ich nicht empfehlen - behüte! War nur als Beispiel gedacht. Sonata hat auch etwas schlankere Köpfe, habe aber kein weiteren Erfahrungen damit.
Manfred
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Aries
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Beitrag von Aries »

Ah, hab diese Schrift (Pertrucci) mal ausprobiert. Ich sehe jetzt nicht soviel unterschied.
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo Aries, ich möchte Dir nicht zu nahetreten und auch keine Geschmacksdiskussionen lostreten, aber: Die Noten in Deinem Beispiel (bis auf das inakzeptable Layout) sind ganz in Ordnung; versuch es stattdessen doch mal mit einer vernünftigen Serifenschrift für den Text statt dieser Preßkohlenfraktur Calibri aus dem Hause Microsoft, die es an Häßlichkeit nur mit Arial aus demselben Stall aufnehmen kann (Prætorius würde sich beim Anblick dieser Textschrift wahrscheinlich erbrechen). Gerade bei Chornoten, die unter schlechten Lichtverhältnissen und unbequemer Lesehaltung benutzt werden, sollte man auf sorgfältige Typographie Wert legen, also die lesefreundlicheren Serifenschriften benutzen. Für die Noten würde ich aus demselben Grunde sogar eher MaestroWide nehmen, deren Notenköpfe größer sind. Wenn Du unbedingt eine »filigranere« Notenschrift haben willst, probier es mal mit Susato, Sonata oder November.
Um auch hier Diskussionen »Serif or not serif« vorzubeugen, gibt es ein einfaches Experiment: Verdecke mal abwechselnd die obere und untere Hälfte einer Textzeile in Serifenschrift und serifenloser und versuch ihn zu lesen … Typographie ist eben keine Geschmackssache!
Auch wenn Petrucci der erste Font von Finale war und die neueren eleganter sind, verwende ich ihn gern u.a. für Notenbeispiele in Büchern, weil er weniger Platz beansprucht. Gefälligkeit und Benutzerfreundlichkeit eines Notenbildes hängen im übrigen viel mehr vom Augenmaß und ästhetischen Empfinden des Herstellers ab als man denkt …
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

Sibelius Utimate 2022.5+Dorico 4.0.31
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Aries
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Beitrag von Aries »

Ingo hat geschrieben:Hallo Aries, ich möchte Dir nicht zu nahetreten und auch keine Geschmacksdiskussionen lostreten ...
Ich kann dich beruhigen. Ich fühle mich in keiner Weise als Mensch gedemütigt oder beleidigt. :D

Welche schöne Serifenschrift empfiehlst du denn? Ich würde gern mal was anderes machen. Garamond finde ich z.B. recht schick aber etwas überladen.
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cimbria
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Registriert: Mo Feb 26, 2007 1:42 am

Beitrag von cimbria »

Aries hat geschrieben:Welche schöne Serifenschrift empfiehlst du denn? Ich würde gern mal was anderes machen. Garamond finde ich z.B. recht schick aber etwas überladen.
Hallo Aries,

Garamond ist schon eine sehr schöne Schrift, für meinen Geschmack hat sie für die Benutzung im Notensatz teilweise etwas zu dünne Linien und der Bindestrich ist gerade, was oft sehr viel (nicht vorhandenen) Platz wegnimmt. Ich persönlich finde Adobe Jenson Pro sehr schön, da es eine kräftige, gut lesbare Schrift ist. In angehängtem Beispiel Beispiel habe ich den Notenfont Susato zusammen mit Adobe Jenson Pro (Größe 16 pt) benutzt.
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Finale 2011b & 2012 auf MacOs 10.7.5 & Finale 25 auf MacOs 10.12.5
Aries
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Beitrag von Aries »

cimbria hat geschrieben:
Aries hat geschrieben:Welche schöne Serifenschrift empfiehlst du
In angehängtem Beispiel Beispiel habe ich den Notenfont Susato zusammen mit Adobe Jenson Pro (Größe 16 pt) benutzt.

Sieht schön aus. Könnte gerade zu der alten Musik auch gut passen. Ich werde es mal ausprobieren!
Aries
Beiträge: 14
Registriert: Di Jan 03, 2012 8:00 pm

Beitrag von Aries »

Ok, ich hab's jetzt mal ausprobiert. Notenschrift Majestro Wide, Adobe Jenson pro, 16 pt und es sieht jetzt wirklich recht hübsch aus.
Jetzt sind nur noch die Wörter bei "Und die Schellen" etwas zu eng aufeinander gequetscht.
Kann man das irgendwie an dieser Stelle korrigieren oder muss ich die Schrift insgesamt kleiner Stellen?
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