Fermaten in leeren Takten

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pdqbach_de
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Fermaten in leeren Takten

Beitrag von pdqbach_de »

Liebe Experten,

über die Suche finde ich nichts, obwohl das hier sicher schon mal besprochen wurde, aber:

Wie mache ich am Einfachsten eine Fermate in einem leeren Takt?
Also, wenn in einigen STimmen die Fermate auf Tönen ist, andere Stimmen aber nichts zu spielen haben. Ich will ja, dass dieser Takt beim Stimmenauszug einzeln angezeigt wird, gerade im 3/4-Takt will ich aber keine komisch aussehende halbe oder ganze Pause.
Gibt es Tricks??

Danke und Gruß,

Peter

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lotharochmann
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Beitrag von lotharochmann »

Hallo Peter,

ich gebe dann die Fermate als Vortragsbezeichnung ein, nicht als Artikulation (wie es üblicherweise vorgesehen ist).
Lothar

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rennert
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Beitrag von rennert »

Pause mit Fermate als Artikulation. Die Positionierung scheint hier aber nicht gut zu funktionieren, wie über normalen Noten, weswegen man sich dafür eine spezielle Fermate basteln kann.
Uli Rennert
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pdqbach_de
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Beitrag von pdqbach_de »

Hallo Uli,

welche Pause nimmst Du dann in einem 3/4- Takt?
HG
Peter

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lotharochmann
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Beitrag von lotharochmann »

Nochmals: Fermate als Vortragsbezeichnung, das funktioniert gerade auch über sog. "Standard-Pausen". Allerdings muss man sich so etwas erst einmal basteln, aber nur ein einziges Mal... :D
Lothar

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pdqbach_de
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Beitrag von pdqbach_de »

Ich verstehe schon, wollte beides ausprobieren....

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rennert
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Beitrag von rennert »

Die automatische (und wohl auch korrekte) Pausensetzung ist ja immer eine ganze Pause. Ich persönlich finde es aus verschiedenen Gründen besser, wenn der Pausenwert für einen ganzen Takt das Metrum wiederspiegelt. In einem 3/4-Takt verwende ich daher eine halbe Pause mit Punkt.
Uli Rennert
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Harald
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Re: Fermaten in leeren Takten

Beitrag von Harald »

pdqbach_de hat geschrieben:Wie mache ich am Einfachsten eine Fermate in einem leeren Takt? Also, wenn in einigen STimmen die Fermate auf Tönen ist, andere Stimmen aber nichts zu spielen haben.
Zuallererst muss man dringend die Sinnhaftigkeit der Situation überdenken, denn die Platzierung von Fermaten auf Pausen beeinflusst die Erwartung des Spielers, wie die Stelle dirigiert wird. Das ist leider ein Thema, bei dem auch etablierte Verlage uneindeutige Noten publizier(t)en. Der Spieler hat ja nur die Information seines Stimenauszugs vor sich und muss jetzt das Dirigat, das er sieht, damit in Übereinstimmung bringen.

Alle Spieler brauchen die Fermaten auf den gleichen Zählzeiten, damit jeder dem Dirigenten folgen kann. Und auch der Umkehrschluss gilt: die mit Fermaten markierten Pausen dürfen nicht die Zählzeiten einschließen, auf denen das Tempo weiterläuft.
Wird also ein ganzer Takt mit Fermate ausgehalten und einige Spieler haben Pause, bekommen diese eine ganztaktige Pause mit Fermate. Wenn aber nur irgendein Spieler einen Auftakt zum nächsten Takt spielt, sollte das durch entsprechende Pausensetzung in allen Stimmen angezeigt werden.
pdqbach_de hat geschrieben: Ich will ja, dass dieser Takt beim Stimmenauszug einzeln angezeigt wird, gerade im 3/4-Takt will ich aber keine komisch aussehende halbe oder ganze Pause.
Dann fülle den Takt mit echten Pausen und setze eine Fermate über die Schläge, auf denen kein Metrum weiterläuft. Für den 3/4-Takt wäre das übrigens in der Tat eine Ganze Pause. Z.B. Albert C.Vinci, "Die Notenschrift" S.28: "Die Ganzepause wird zur Darstellung von Ganztaktpausen bei allen Taktvorzeichnungen verwendet, mit Ausnahme des 4/2-Taktes [...]". Das macht PDQBach übrigens genauso :) . Einen interessanten Grenzfall hat der Autor des Notensatzprogramms Primus übrigens vor ein paar Tagen hier aufgeworfen.
lotharochmann hat geschrieben:ich gebe dann die Fermate als Vortragsbezeichnung ein, nicht als Artikulation (wie es üblicherweise vorgesehen ist).
Dann muss man aber extra das Unterbrechen von mehrtaktigen Pausen anwählen, falls nur die automatischen Pausen in den Takten stehen.

Harald
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lotharochmann
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Beitrag von lotharochmann »

Dann muss man aber extra das Unterbrechen von mehrtaktigen Pausen anwählen,
Das stellt man bei der "Fermate als Vortragsbezeichnung" ein einziges Mal ein (Häkchen im Reiter Positionierung). 8)
Lothar

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stefan schickhaus
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Re: Fermaten in leeren Takten

Beitrag von stefan schickhaus »

Was du schreibst, Harald, finde ich richtig und nachvollziehbar, es weicht aber dann doch von der gängigen Praxis ab. Kein mir bekannter Musikverlag hat die präzise Zuordnung der Fermate in Tacet-Takten als Standard, mal abgesehen von bestimmten zeitgenössischen Komponisten.
Harald hat geschrieben:Dann muss man aber extra das Unterbrechen von mehrtaktigen Pausen anwählen, falls nur die automatischen Pausen in den Takten stehen.
Man kann die Vortrangsangaben-Fermate so anlegen, dass zumindest VOR dem Fermaten-Takt die Mehrtaktaktpause unterbrochen wird. Sinnvoll ist natürlich, gleich in der Partitur die Unterbrechung auch vor dem Folgetakt zu aktivieren.

Gruß, Stefan
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Harald
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Re: Fermaten in leeren Takten

Beitrag von Harald »

stefan schickhaus hat geschrieben:Was du schreibst, Harald, finde ich richtig und nachvollziehbar, es weicht aber dann doch von der gängigen Praxis ab. Kein mir bekannter Musikverlag hat die präzise Zuordnung der Fermate in Tacet-Takten als Standard, mal abgesehen von bestimmten zeitgenössischen Komponisten.
Ja, leider ist es in der Tat so wie du schreibst. Ich habe oben nur meine persönliche Meinung geschrieben, die aus vielen unklaren Situationen in Proben entstand - ungenaue Fermatensetzung sollte meiner Meinung nach dringend vermieden werden. Ob Musik metrisch weiterläuft oder nicht, ist ja eine simple binäre Entscheidung, aber leider ziehen viele Komponisten daraus nicht die nötigen Konsequenzen für die Notation. Und Verlage führen das fort, obwohl sie es besser wissen müssten...

Harald
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