Wie bekommt man einen realistischen MIDI-Sound

Noten einspielen, Wiedergabe, CD-Erstellung usw.
Hannes
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Beitrag von Hannes »

http://www.vsl.co.at/

Das IST realistischer Sound!! Hoert Euch mal die Beispielfiles an! :D
Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Hannes hat geschrieben:http://www.vsl.co.at/

Das IST realistischer Sound!! Hoert Euch mal die Beispielfiles an! :D
Die Preise sind allerdings alles andere als realistisch.
Wirklich überzeugen können von den VSL-Demos meiner Meinung nach nur die speziell auf die VSL zugeschnittenen Kompositionen. Der erste Satz von Rimskys "Sheherazade" zum Beispiel klingt ziemlich bescheiden.
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Na ja, wenn du bedenkst, wie viele Studiomusiker durch eine solche Library in den letzten Jahren arbeitslos geworden sind (im Vergleich zu etwa vor 30 Jahren) ist der Preis der VSL eigentlich zu niedrig...
Hannes
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Beitrag von Hannes »

@Martin: Dann hoer Dir mal die Stuecke von Hans Gal an - da wirst Du begeistert sein!!
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Wirklich überzeugen können von den VSL-Demos meiner Meinung nach nur die speziell auf die VSL zugeschnittenen Kompositionen."
Genau das ist mein Einwand und Vorbehalt, falls etwas "täuschend echt" klingt: Es geht nur mit Stellen, die dafür geeignet sind.

"wenn du die Datei aber in einem Browserfenster öffnest, musst du sie ja nicht ganz zu Ende laden, die Exposition reicht ja."
Das wird bei mir dann so ruckelweise abgespielt, daß es sinnlos ist. Außerdem würde ich natürlich gerne die vollständige Datei haben und den Blindversuch mal machen. Vielleicht tue ich es mir an, mir das herunterzuladen und es auf CD an Musikerkollegen weiterzugeben. Weiß noch nicht wie, denn den wahren Hintergrund des Tests müßte ich ja verschweigen; einen Vorwand, der sie auf die falsche Fährte führt, kann man auch schlecht benutzen; und ob ich jemanden überreden kann, sich Beethovens Fünfte nochmal anzuhören...

Und wehe dir, es lohnt sich nicht und jeder hört sofort, worum's hier geht...
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Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Hannes hat geschrieben:Dann hoer Dir mal die Stuecke von Hans Gal an - da wirst Du begeistert sein!!
Es ist schon etwas länger her, dass ich mir die VSL-Demos angehört hatte; musste meine Erinnerung gerade nochmal auffrischen. Du hast recht, die Bearbeitungen von Gals Kompositionen gehören zu den herausragenden Demos.
Viele der romantischen Stücke, wie der "Danse Macabre" klingen meiner Meinung nach aber irgendwie künstlich. Daran sieht man wohl, dass eine teure Bibliothek alleine nicht reicht um überzeugende Resultate zu produzieren. Ich will nicht wissen, wie viel Zeit z.B. Simon Fox in Bearbeitung und Abmischung der Stücke von Hans Gal gesteckt hat.
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Jetzt nagele mich nicht auf dieses eine Beispiel fest. Die Demos der VSL sind natürlich noch mal um einiges besser - aber eben auch erheblich teurer. Ich wollte nur ein schnell zugängliches Beispiel aufzeigen, welches mit dem GPO erstellt wurde da diese Library (teilweise) ja bei Finale 2006 dabei ist - für uns Anwender also kostenlos.
Sicherlich wirst du auf Anhieb Schwächen erkennen - z.B. kann mich das Solo Horn nicht richtig überzeugen. Die Ensembleteile der Streicher oder Holzbläser sind aber ein Riesenunterschied zu dem, was man als GM-Standard bezeichnet.

zum Laden: Bei mir öffnet sich der Quicktimeplayer in einem neuen Browserfenster. Dort zeigt mir ein grauer Balken, wieviel bereits geladen ist. Der Player fängt erst dann mit dem Abspielen ab, wenn die berechnete Restladezeit kürzer ist als die Gesamtlänge des Stückes, ich kann ihn aber vorher schon manuell starten. Das sollte eigentlich auch mit einer Modemverbindung ruckelfrei klappen, da das File ja auf die Festplatte geladen wird.
Hannes
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Beitrag von Hannes »

@Martin: Simon Fox (im uebrigen der Enkel von Hans Gal) kenne ich persoenlich, ich habe auch viel mit ihm ueber diese seine Arbeiten gesprochen: Ja, er hat sehr viel Zeit investiert, es hat sich aber gelohnt, oder? Was folgere ich daraus? Je mehr man investiert (nicht nur Finanzielles!), desto besser werden die Ergebnisse... Aber das ist doch immer so, oder? :wink:
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Jetzt nagele mich nicht auf dieses eine Beispiel fest."
Nee, lieber nicht. Damit kann man wahrlich keinen Blindversuch machen, es sei denn, der Hörer ist nicht nur blind, sondern auch taub. Es genügen die ersten vier Töne, um zu hören, daß das Synthetik ist, musikalisch wie klanglich: Die Fermate, die Pause nach der Fermate (oder die, die da eigentlich sein müßte) wird hoffentlich auch der mittelmäßigste Dirigent besser einstudieren, und die Loops der Streichersounds entlarven dies als MIDI-Gedudel spätestens bei diesem vierten Ton. Lohnt sich dafür der ganze Aufwand?

Das muß jeder für sich entscheiden. Ich bin nicht mehr der allerjüngste, ich habe mir MIDI-Generiertes schon vor fast zwanzig Jahren angehört. Inzwischen sind die Computer leistungsfähiger geworden, die Möglichkeiten um etliches erweitert, tatsächlich wohl auch die Sounds besser geworden. Ich höre trotzdem nur einen graduellen, keinen wirklich qualitativen Unterschied.
Und wenn Martin Gieseking oben schreibt: "Viele der romantischen Stücke... klingen meiner Meinung nach aber irgendwie künstlich", dann bekomme ich auch nicht Lust auf weitere Experimente. Zum Beethoven fällt mir nur ein: "Diese Musik ist nicht so schlecht, wie sie sich anhört."

Ich habe meiner Frau den Kopfhörer gegeben und gesagt: "Hör mal", und sie hat nach eben dem vierten Ton den Hörer vom Ohr genommen mit dem bemerkenswerten Ausruf: "Ach, du Scheiße..."
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Na ja, man kann halt die unterschiedlichsten Maßstäbe anlegen. Ich bin ja selber auch ein großer Verfechter von Livemusik, dennoch höre ich schon eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu Midigenerierter Musik von vor zwanzig Jahren.

Ich denke, diese Möglichkeiten sollten denen, die eh schon mit (realer) Musik Geld verdienen ein wenig helfen und nicht diejenigen unterstützen, die glauben, sie könnten nach ein paar Monaten rumprobieren eine One Man Show im Musikbuisness hinlegen. Mir macht beides gleichermaßen Spaß: Das Soundtüfteln um eine einigermaßen brauchbare Vorlage hinzubekommen und das anschließende Einstudieren und Aufführen mit richtigen Musikern.

MM
musicara
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Beitrag von musicara »

zu später Stunde, weil Enkel-Baby sittend:
Es kömmt just drauf an, was willst Du mit machen. Zur eigenen Kontrolle oder zu Demozwecken - O.K., auch dann möglichst perfekt. Problematisch wirds für mich wenn es produziert und nicht gekennzeichnet wird. Das grenzt für mich an Betrug. Aber einen Trost gibt's: Aus persönlicher Kenntnis kann ich sagen, das große Produktionen immer noch von lebenden Kollegen eingespielt werden. In Prag entstand bspw. gerade die Filmmusik für einen großen neue Disney-Film, die Kollegen in Babelsberg haben auch gut zu tun. Gesampelt wird da, wo die Kohle knapp ist, na ja, das hört man dann ja auch...
ra
existence
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Beitrag von existence »

Nur mal aus reinem Interesse:

Was für einen Computer braucht man überhaupt um mit einer Sample-Bibliothek zu arbeiten die 82GB groß ist?
Würde das auf einem normalen Heimrechner mit extra Arbeitsspeicher laufen?
musicara
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Beitrag von musicara »

existence:Was für einen Computer braucht man überhaupt um mit einer Sample-Bibliothek zu arbeiten die 82GB groß ist?
Würde das auf einem normalen Heimrechner mit extra Arbeitsspeicher laufen?

Deine Frage hat die gleiche Qualität wie diese: Kann eine Kuh das nächste Traberderby in Hamburg gewinnen? Antwort: Ja, sie kann, wenn sie schneller ist als die Pferde.
Was ist ein Heimrechner? Wenn du 2000 MB Arbeitsspeicher hast, eine Spitzensoundkarte, Auslagerungsmöglichkeit auf externe Festplatte, ist das noch ein Heimrechner? Antwort: Ja, wenn er zu Hause steht. Steht er im Büro, ist's ein Bürorechner, (musst jetzt nur die Anglizismen einsetzen)
Also, ein wenig präziser musst Du schon fragen, das habe ich jetzt versucht Dir klar zu machen.
ra
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N.N. Schwaderlapp
existence
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Beitrag von existence »

Unter "Heimrechner" verstehe ich das, was man momentan in MediaMarkt & Co. für ~1000 Euro bekommt.
Also in etwa P4 3++Ghz, 1k DDR-RAM...
Und Bürorechner gehören ja auch zur Kategorie Heimrechner, weil an sie keine erhöhten Anforderungen gestellt sind - im Gegensatz zu Rechnern für z.B. CAD-Anwendungen, wo die Grafikkarte alleine schon 5000+ Euro kostet.
Deshalb die Frage, ob so ein Heimrechner prinzipiell ausreicht...bzw. welche Hardware-Anforderungen für ein flüssiges Arbeiten mit Sample-Bibliotheken nötig sind.


Und: Nein, keine Kuh kann das Traberderby in Hamburg gewinnwn. Schon allein aufgrund ihres anatomischen Aufbaus ist sie nicht in der Lage die Geschwindigkeit von Pferden zu erreichen...mal ganz abgesehen davon, dass sie vermutlich zu faul dafür wäre und sich nicht dressieren lässt :wink:
musicara
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Beitrag von musicara »

Rechner vom Discounter zu 1000 Euronen? Kommt drauf an, was drin steckt. Zu irgendwelchen Ergebnissen wirst du schon kommen, aber ob es Spaß macht? Zweifel, Zweifel.
Und die Kuh kann! Natürlich, wie immer, unter bestimmten Voraussetzungen. Aber grundsätzlich kann sie. Beispielsweise, wenn die Pferde Verdi-Mitglieder sind und gerade Bummelstreiken. :P
Kühe sind faul? Na, das wüsste ich aber. Pferde produzieren Äpfel, was kannst du daraus machen? Humus, sonst nix. Kühe produzieren Milch. Viel mehr als Pferde Äpfel produzieren. Also, wer ist faul, wenn man das Wort hier überhaupt gebrauchen sollte? :?:
Zuletzt geändert von musicara am Di Apr 11, 2006 3:02 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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