Arbeiten mit Keyboards: Unterschiedliche Sounds, Dynamik, Fehlverhalten, Abstürze

Noten einspielen, Wiedergabe, CD-Erstellung usw.
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mas82
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Arbeiten mit Keyboards: Unterschiedliche Sounds, Dynamik, Fehlverhalten, Abstürze

Beitrag von mas82 »

Liebe Leute!

Ich hatte zwar dieses Thema schon mal im Forum gepostet, wollte es aber nochmal in einem neuen, frischen Thread aufbringen da
es nach wie vor ein wahrer Alptraum ist und ich hoffe, dass ich dieses Mal eine Lösung finde, die auch reproduzierbar und zuberlässig
funktioniert - nicht so wie jetzt: ich sitze an einem neuen Dokument, verplempere STUNDEN und es klappt GARNICHTS! Ich dreh noch durch!!!

Also: Ich schreibe eine Musical-Nummer, brauche Keyboards. Unterschiedliche Sounds in beiden Händen die während des Stücks auch wechseln.
Ich lege ein zweizeiliges Instrument an (Klavier). Ich weise in der Partiturverwaltung beiden Händen unterschiedliche Kanäle zu - beide Zeilen sind nun sound-technisch unabhängig.
In MIDI/Audio - VST-Bänke und Effekte wähle ich zB den Aria-Player aus und lade meine gewünschten Sounds rein.
Mit dem Vortragsbezeichnungswerkzeug erstelle ich einen Program-Change-Befehl (Modus: Kanal, Setzen Auf: Bank/Program des gewünschten Sounds, den ich im Aria-Player geladen hab).
Da die herkömmlichen Dynamikangaben nicht mehr funktionieren benutze ich das Vortragsbezeichnungswerkzeug um neue Dynamiken zu generieren, die die Dynamik mittles MIDI-CC-Werte für Volume steuern (Modus: Steuerelement - 7: Volume)

Bis hierhin geht's ja noch. Ab jetzt treten aber unerklärliche Fehlverhalten auf, die von Projekt zu Projekt unterschiedlich sind - also mal klappt alles und dann wieder garnichts obwohl ich immer alles gleich mache. Hier eine Liste:
1.) Manchmal klappt der MIDI-CC-Volume-Befehl tadellos, in manchen Projekten überhaupt nicht. Ich muss auf 1: Modulation oder 11: Expression ausweichen - aber auch das klappt mal ja, mal nein.
2.) Wiedergabestilistik: Unter "Einstellungen - Dynamik/Lautstärke - Dynamik für gehaltene Klänge" stelle ich von automatisch auf Volume, Expression; Modulation... um was manchmal eine Auswirkung hat, manchmal nicht. Die automatisch verknüpften Programme von Instrumenten, die ganz normal mit der Partiturverwaltung gemacht werden, werden meist negativ beeinflusst (Dynamiken gehen nicht mehr, Cresc/Dim gehen nicht mehr).
3.) Wiedergabestilistik: MIDI-Daten: Durchlaufende Daten auf WS einarbeiten/WS ignorieren/WS abschalten hat manchmal eine Auswirkung, manchmal garnicht.
4.) MIDI-Werkzeug: manuell Dynamik und Cresc/Dim einstellen funktioniert mal ja, mal nein.
5.) Cresc/Dim-Gabeln werden grundsätzlich nie abgespielt (daher auf Punkt 4 ausweichen - manuell machen)
6.) Nebenbei: Die Lautstärke-Fader im Aria-Player haben überhaupt keine Auswirkung bei mir, nur das Modulation-Wheel scheint zu gehen.
7.) Wenn ich zuviel mit allen Werkzeugen herumspiele stürzt Finale auch mal ab...

Ich bin am Verzweifeln. Ich verwende regelmäßig auch meine DAW und meine Keyboards zuhause und hab da niemals solchen Ärger!!!

Kennt sich jemand damit aus und kann einen verlässlichen Weg aufzeichnen, damit man auch mit Keyboards ganz normal arbeiten kann wie mit jedem anderen Instrument auch???

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Hallo! Mein PC:
Windows 10 64bit
Finale 27

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Harald
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Re: Arbeiten mit Keyboards: Unterschiedliche Sounds, Dynamik, Fehlverhalten, Abstürze

Beitrag von Harald »

Ich würde das mit ausgeschalteter Wiedergabestilistik probieren. Treten die Fehler dann auch auf?
Finale 3.0-25.5 / Windows 7
Eine Bitte an neue User: gebt bitte Betriebssystem und Finale-Version in der Signatur an - danke.

mas82
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Registriert: Mo Mai 08, 2017 10:00 pm

Re: Arbeiten mit Keyboards: Unterschiedliche Sounds, Dynamik, Fehlverhalten, Abstürze

Beitrag von mas82 »

Du meinst bei den "Durchlaufenden Daten"? Wenn ich da auf "Wiedergabestilistik abschalten" gehe, dann hat es manchmal eine Auswirkung, macnhmal nicht.

Ich habe nun allerdings im Handbuch den Hinweis gefunden, dass Finale perkussive Klänge und Klänge mit gehaltenen Tönen unterschiedlich behandelt.
Es ist die Rede davon, dass die MIDI-CCs Velocity und Modulation je nach Instrument/Klang unterschiedlich gesendet werden, weshalb p, f, cresc mal so, mal so funktioniern. Kapiert hab ich es noch nicht, aber ich probier weiter herum.
Hallo! Mein PC:
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mas82
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Re: Arbeiten mit Keyboards: Unterschiedliche Sounds, Dynamik, Fehlverhalten, Abstürze

Beitrag von mas82 »

So. Ich habe nun viel herumprobiert, nochmal im Handbuch und Internet nachgelesen und bin auf zwei Varianten gekommen, die beide ihre Vor- und Nachteile haben und somit leider als Krücke angesehen werden müssen. Bin gespannt, ob das Schreiben für Keyboards je ordentlich implementiert wird aber genug geklagt. Hier mein Work-Around:

Vorbereitung für beide Varianten:
Die Keyboards müssen aus anderen Instrumenten "gebastelt" werden. Man darf also keinesfalls "Klavier", "Keyboard"... erstellen.
Es müssen einzeilige Instrumente sein. zB Violine (für die rechte Hand), Cello (für die linke Hand).
Mit dem Notensystem-Werkzeug werden die Bezeichnungen korrigiert, die geschwungene Klammer nachträglich erzeugt und benannt.
Leider steht in der Partiturverwaltung in der ersten Spalte dauerhaft "Violine" und "Cello" aber damit muss man leben...

Dynamik für beide Varianten:
Da Finale die Dynamik für perkussive Instrumente und Instrumente mit gehaltenen Tönen unterschiedlich handhabt, müssen gegebenfalls p, f, cresc
manuell erzeugt werden - wieder mit dem Vortragsbezeichnungswerkzeug (Wiedergabe - Modus: Steuerelement 7: Volume/1. Modulation/11. Expression) und/oder mit dem MIDI-Werkzeug: auf "Durchlaufende Daten einstellen" - Steuerelement: Volume/Modulation/Expression - je nachdem,
was funktioniert. Bei mir klappt es meistens mit 7. Volume. Dann Bereich auswählen, auf "Einstellen" (pp,f,mp,ff) oder "Skalieren" (cresc/dim) gehen
und Werte zwischen 1 (leise) und 127 (laut) eingeben.
In der Wiedergabestilistik steht bei mir unter "Dynamik/Lautstärke" alles auf "automatisch" und unter "MIDI-Daten" alles außer "Start/Stoppzeit"
auf WS (Daten einarbeiten).

Variante 1:
Wie in meinem Start-Post beschrieben. Man lädt manuell in den Aria-Player die Instrumente, die man bei einem Wechsel haben möchte und erstellt
mittels Vortragsbezeichnungswerkzeug Program-Change-Befehle (Wiedergabe - Modus:Kanal - Effekt setzen auf: die Zahl, die im Aria-Player mit dem
gewünschten Klang korrespondiert respektive die Zahl, die mit Bank und Programm von Finale in dem Fenster "VST-Bänke und Effekte" ganz links übereinstimmt).

Vorteile: relativ praktisch, schnell, einfach

Nachteile:
- Sobald man auch nur das Geringste in der Partiturverwaltung ändert, werden Sounds im Aria-Player, die NICHT in der Partiturverwaltung verwendet
werden (also alle, die man manuell reinlädt), kommentarlos überschrieben.
- Bei Split-Sounds, klingende Oktav-Dopplungen oder Layers in EINER Hand kann nur auf Ebenen ausgewichen werden (in der Partiturverwaltung.
Instrument aufklappen und einer Ebene einen Klang zuweisen. Achtung! Finale überschreibt Klänge im Aria-Player!!!). Und diese Ebenen
sind NUR im ursprünglichen Instrument, welches ganz zu Beginn bei der Erstellung gewählt wurde, vorhanden. Und noch kmplizierter wird es,
wenn mit einem Sound polyphon und mit dem nächsten multitimbral gearbeitet wird... Chaos und Verwirrung vorporgrammiert...

Variante 2:
Man arbeitet mit Instrumentenwechseln, sucht sich das passende oder annähernd passende Instrument und muss gegebenfalls in der
Partiturverwaltung (oder Aria-Player) den passenden Klang aussuchen. Transponierende Instrumente muss man nachträglich ändern,
damit sie klingen wie notiert.

Vorteile:
- Es werden keine Sounds unabsichtlich überschrieben.

Nachteile:
- meiner Meinung nach umständlicher als Variante 1.
- der Ärger mit Splits, Oktav-Dopplungen, Layers besteht hier genauso wie in Variante 1.

Fazit:
So oder so ist das Schreiben für Keyboards in Finale eine Krux. Aber es geht... irgendwie....
Schwierig wird es allerdings bei Splits, Dopplungen und Layers.
Entweder, man plagt sich mit den Ebenen-Sounds in der Partiturverwaltung herum oder erzeugt gleich ein eigenständiges System,
das abgedeckt (also versteckt) wird und plagt sich dafür dann beim Layout damit herum....
Aber... möglich ist es.

Ich hoffe, ich habe nun endlich diese komplexe Materie durchschaut und kann endlich ungestört arbeiten.
Ebenso hoffe ich, anderen mit meiner (hoffentlich verständlichen) Ausführung geholfen zu haben, um den Frust, den ich durchgemacht hab,
Einhalt zu gebieten.... :? :wink:

Für Anmerkungen, Vorschläge und Verbesserungen der Experten unter euch, würde ich mich natürlich sehr freuen!!!

In diesem Sinne!

Frohes Schaffen (auch mit Keyboards)! .... :D :D :D
Hallo! Mein PC:
Windows 10 64bit
Finale 27

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