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Sibelius 6 angekündigt

Verfasst: Mi Mai 20, 2009 7:56 am
von Martin Gieseking
Die Konkurrenz schläft nicht und hat nach zwei Jahren Entwicklungszeit eine neue Version angekündigt:
http://www.sibelius.com/home/index_flash.html

Anders als bei den letzten Finale-Updates scheint das Sibelius-Team auch immer noch Notationsfunktionen im Blick zu behalten und bietet hier ganz attraktiv scheinende neue Features. Ausprobiert habe ich sie allerdings noch nicht.

Verfasst: Mi Mai 20, 2009 9:42 am
von rennert
Na ja, dann kann Sibelius ja endlich das meiste, was Finale schon lange macht. Und der Fokus auf die reine Notation ist im Prospekt auch erst nach einigem Gesülze über "phantastische, realistische" neue Sounds und Wiedergabe-Funktionen zu bemerken.

Verfasst: Mi Mai 20, 2009 9:53 am
von Tausig
Neu ist laut
http://www.sibelius.com/products/sibeli ... ntrol.html :
"Sie können sowohl in Auszügen als auch in der Partitur Ihre Titel- oder andere Seiten ad libidum erscheinen lassen."
Tja, Libido ist in der Werbung immer noch das beste Zugpferd ...

Verfasst: Mi Mai 20, 2009 2:39 pm
von Martin Gieseking
Habe gerade gesehen, dass man die alten Seiten mit Infos zu Sibelius 5 angezeigt bekommt, wenn ein Browser mit deutschen Spracheinstellungen verwendet wird.
Um zu den neusten Infos zu gelangen, muss man auf der Sibelius-Webseite Englisch als "bevorzugte Sprache" auswählen. Sehr merkwürdiges Webdesign...

Alternativ gelangt man auch über diesen Link zu einer Übersicht mit den neuen Features:
http://www.sibelius.com/products/sibelius/6/index.html

Verfasst: Mi Nov 18, 2009 7:26 pm
von cimbria
Liebe Forumsmitglieder,

jetzt habe ich schon seit einigen Wochen Sibelius 6 als Demo auf meinem Computer und muss gestehen, dass es viele Dinge auf sehr praktische und schnelle Art und Weise löst, die mit Finale doch eher mühevoll sind. So finde ich beispielsweise Funktionen, wie das "magnetische Layout" und auch "Notenzeilenabstände optimieren" äusserst hilfreich. Natürlich bedürfen auch die Sibelius Partituren direkt nach der Eingabe der Nachbearbeitung, jedoch ist der Weg zum Ergebnis sehr viel kürzer. Ausserdem finde ich es doch sehr praktisch, dass es eine Funktion zur Eingabe von Generalbassziffern gibt. Allerdings ist – und das sei an dieser Stelle auch ganz ausdrücklich gesagt – die Bedienung nicht annähernd so "intuitiv" wie es die Werbung suggeriert. An das Arbeiten mit so vielen ineinander verschachtelten Menüs gewöhnt man sich genauso gut oder schlecht, wie an die angeblich so komplizierte Benutzeroberfläche von Finale.
Mein Eindruck insgesamt ist: Sibelius möchte dem Benutzer bezüglich des Layouts so viele Entscheidungen wie nur möglich abnehmen, während Finale eine gewisse Versiertheit des Notensetzers voraussetzt. Wenn ich jetzt mit dem Notenschreiben begänne und zwischen Finale und Sibelius wählen müsste, fiele mir die Entscheidung wirklich schwer.

Verfasst: Do Nov 19, 2009 12:15 pm
von Robert01
Ansgar Krause hat für Finale einen Zeichensatz für Generalbaß entworfen.
Und es stimmt wohl, wenn man neu anfängt, steht sicher die Überlegung zwischen den beiden Programmen. Nur wenn man mehrere Hundert Dateien hat und der Im - und Export nicht richtig geht, dann bitte ist man Gefangener des Programms. Ist aber kein Finale typisches Problem, sondern bei vielen anderen Programmen auch so.

Verfasst: Do Nov 19, 2009 12:40 pm
von cimbria
Robert01 hat geschrieben:Ansgar Krause hat für Finale einen Zeichensatz für Generalbaß entworfen.
Ja, das ist mir bekannt. Allerdings finde ich den Font überhaupt nicht schön. Die Zahlen sind meines Erachtens viel zu grob. Ich habe mir vor einiger Zeit die Demoversion heruntergeladen und musste feststellen, dass sich für ein paar Probleme keine guten Lösung finden liessen. Also bleibe ich lieber bei meinen eigenen, von mir erstellten Generalbassziffern und dem Herumgefummel mit versteckten Noten.

Verfasst: Do Nov 19, 2009 12:51 pm
von Robert01
Dir gefallen also die Schriftart der Zahlen nicht? Was wäre den eine schöne Schrift, hast du Ideen oder Vorschläge? Und welche Probleme gehen den nicht?

Verfasst: Do Nov 19, 2009 1:19 pm
von cimbria
Für mich sind die Zahlen zu grob. Meiner Meinung nach müssten sie bezüglich der Stärke ungefähr so beschaffen sein, wie der benutzte Textfont. Den Ansgar-Krause-Font muss man bedauerlicherweise relativ gross setzen, da sich sonst bei den durchgestrichenen Zahlen Leseschwierigkeiten ergeben. Mit diesem Zeichensatz gesetzte Noten erinnern mich immer ein bisschen an die Ausgaben aus "Nagels Musikarchiv", deren Layoutästhetik doch eigentlich einer anderen Zeit angehört.

Ein Problem, welches nicht zufriedenstellend gelöst werden kann, ist die Zuordnung zweier oder mehrerer Zahlen (nebeneinander) zu einer Note. Rein notensatztechnisch müssen die verschiedenen Zahlen genau auf die Zeitwerte verteilt werden, zu denen sie gehören. Das geht aber wohl auch nur mit versteckten Noten – für mich somit keine befriedigende Lösung. Mit meinen Ziffern, die ich über die Akkordfunktion eingebe, bin ich im Grunde genauso schnell und das Notenbild sieht in meinen Augen ausgewogener aus.

Verfasst: Do Nov 19, 2009 2:04 pm
von Robert01
"Nagels Musikarchiv" - das ist gut :D

Die Übersichtlichkeit und die Ästhetik leider, je mehr Schriften benutzt werden, das stimmt. Aber für eine Schrift musste sich Herr Krause ja nun entscheiden. Besser wäre natürlich die Einbindung in den jeweiligen Schriftfont. Dann würde auch die Schriftbeschreibung greifen.
ein notensatztechnisch müssen die verschiedenen Zahlen genau auf die Zeitwerte verteilt werden, zu denen sie gehören.
da bin ich jetzt schwer von kapè - wie sind den mehrere Ziffern unrichtig angeordnet? Nicht mittig?

Verfasst: Fr Nov 20, 2009 5:39 am
von cimbria
Lieber Robert,

zur Veranschaulichung ein Beispiel. An den markierten Stellen muss mit versteckten Noten gearbeitet werden, denn die Ziffern 6 bzw. 3 müssen ja irgendeiner Note zugeordnet werden. Natürlich könnte man sie bei meiner Vorgehensweise der jeweils vorherigen Note, unter der ja schon eine Ziffer steht, zuordnen und sie manuell zurechtrücken, bei umfangreichen Werken ist das jedoch eine sehr unschöne Arbeit und wenn dann auch noch die Notenabstände neu berechnet werden müssen (weil vielleicht ein Schlüssel ausgewechselt wurde) ist es hin mit der ganzen Arbeit und man fängt von vorne an. Sowohl die 6 als auch die 3 haben jeweils genau unter der zweiten Zählzeit zu stehen, deswegen werden sie versteckten Noten einer anderen Ebene zugeordnet. Genauso muss man wohl auch bei Ansgar Krauses Zeichensatz vorgehen, zumindest habe ich an keiner Stelle eine bessere Lösung des Problems gefunden. Aus diesem Grund bringt der besagte Font für mich auch eingabetechnisch keine nennenswerten Vorteile.
Ich hoffe, ich habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt.

Liebe Grüsse
Cosimo

Verfasst: Fr Nov 20, 2009 6:04 am
von rennert
Vielleicht schafft Dir ja die neue Platzierungsmethode für Akkordsymbole in Finale 2010 Abhilfe: Es soll nun möglich sein, Akkorde vollkommen unabhängig von existierenden Noten oder Pausen einzugeben, die sich dann einfach an dem jeweiligen Schlag im Takt orientieren sollten.

Verfasst: Fr Nov 20, 2009 7:36 am
von Robert01
Jetzt habe ich es verstanden, danke. Aber mal ehrlich, wenn man die 7 6 als ein Zeichen definiert, dann kann man dieses gar nicht noch dem Schlag bei einer Tone zuordnen - also zwei Zeichen!.
Finale 2010 kann jetzt tatsächlich beim Akkordwerkzeug dem Schlag zuordnen, es kann auch übereinander gestapelt werden und der Zeichensatz kann ebenfalls angewählt werden. Beim Beispiel war es ganz normal Times.

Kommt das deinem Wunsch näher?

Verfasst: Fr Nov 20, 2009 8:19 am
von cimbria
Ja, das scheint eine sehr angenehme Neuerung zu sein. Es bleibt zwar noch zu testen, wie flexibel diese Funktion ist und ob sie in der Praxis auch funktioniert, aber insgesamt klingt das vielversprechend. Allerdings kann ich mir irgendwie noch nicht so richtig vorstellen, wie zum Beispiel die Zuordnung eines Akkordsymbols zur beispielsweise 4. Sechzehntel der 3. Zählzeit vonstatten gehen soll – ich bin schon sehr gespannt.

Verfasst: Fr Nov 20, 2009 9:53 am
von rennert
Robert01 hat geschrieben:..., es kann auch übereinander gestapelt werden und der Zeichensatz kann ebenfalls angewählt werden.
Das ging aber immer schon.