Schrifteneinbettung in PDF

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
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Tausig
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Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

Daß der Reader PS-Schriften als eingebunden anzeigt, die im Finale-Dokument gar nicht benutzt werden (z.B. Courier), hatte ich auch schon bemerkt. Falls sie doch benutzt wurden, müßten sie sich in längst gelöschten Elementen befinden und sich in die Finale-Datei hineingeschlichen haben, weil ich sehr oft alte Dateien als Vorlage für neue benutze. Wenn die Schrift gar nicht benutzt wird, jedenfalls nicht in Objekten, die auszudrucken sind, wieso druckt Finale diese dann aber in die PS-Datei aus? Oder bindet pstoedit sie immer automatisch ein? Ich habe zwecks Erkundung die MUS-Datei als ETF exportiert, das ETF mit einem Texteditor geöffnet und darin nach "Courier" gesucht. Zu finden war Courier nicht.
In der Finale-Datei gab es einen Textblock, den ich mittlerweile gelöscht hatte. In der ETF-Datei finde ich seinen Inhalt immer noch, trotz "Datenüberprüfung" und endgültiger Löschung entfernter Objekte.

Auf die Idee, die Datei zweimal durch die Konvertiermangel zu jagen, war ich auch schon gekommen. Ich nehme aber auch an, daß es überflüssig ist.
Unbefriedigend ist, daß man selber nicht so recht weiß, was man tut, und im Dunkeln tappt. Aber man kann unmöglich in allem sachkundig werden. Bratscher hoffen ja eh, daß es niemand merkt, daß sie keine Ahnung haben.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Die Rätsel werden zahlreicher. Ich habe folgendes gemacht:

1. Die Finale-Datei (bzw. testweise 2 Seiten davon) über PS-Druckertreiber in Datei ausgedruckt.
2. Die PS-Datei mit Ghostview und pstoedit in ein PDF konvertiert. Die PDF-Datei (2 Druckseiten) wird ca. 3,5 MB groß und verschluckt eine Tiff-Grafik.
Daß die Tiff-Grafik nicht in Pfade konvertiert werden kann, ist logisch. Aber gehofft hatte ich, pstoedit würde sie trotzdem einbetten.
Daß der Reader nun als eingebettete Schriften gar nicht benutzte wie "Courier" anzeigt, aber benutzte wie "Maestro" und viele andere nicht, wußten wir schon. Daß es nicht hilft, jedenfalls bei mir nicht, aus dem Reader heraus die Datei nochmals als PS auszudrucken und mit Ghostview erneut in ein PDF umzuwandeln, wußten wir noch nicht. Jedenfalls behauptet der Reader weiterhin, es sei Courier eingebunden.

3. Ich habe die PDF-Datei mit dem PDFCreator erneut in ein PDF umgewandelt.
Das PDF ist nun keine 3.5 MB mehr groß, sondern nur schlappe 700 KB. Der Reader behauptet nicht mehr, das Dokument enthielte Courier, sondern zeigt unter Dokumenteigenschaften als Schrift gar keine mehr an, demnach sind wohl nun alle in Pfade konvertiert.

Muß ich verstehen, warum die Datei mit dem einen Programm 3,5 MB groß wird (malt jeden einzelnen Pfad oder komprimiert nicht?) und mit dem anderen 700 KB (referenziert nur die Pfade oder komprimiert), oder genügt es zu mutmaßen, daß es Dinge gibt zwischen Himmel und Erde, die zu verstehen nur einem Geiger, keinem Bratscher vergönnt sind?
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

In der Doku von pstoedit steht, dass das Programm keine eingebetteten Bitmaps unterstützt und sie bei der Konvertierung entfernt. Das würde schonmal Deinen zweiten Punkt erklären.
Um genau sagen zu können, warum sich beide Dateien so sehr in der Größe unterscheiden, müsste man mal einen Blick reinwerfen. Ich vermute aber, dass die größere viele nicht benötigte Objekte, wie z.B. Schriften, enthält, die bei der kleineren wegoptimiert wurden. Evtl. konnten auch mehrere aufeinanderfolgende Zeichenanweisungen durch eine andere zusammengefasst werden.
Wenn ich mich richtig erinnere, unterstützt pstoedit nur pdf-Version 1.3. Falls die kleinere Datei z.B. im 1.4er-Format gespeichert wurde, stehen ggf. zusätzliche Anweisungen zur Verfügung, die komplexe Aktionen in einem Schritt ausführen.
Das sind aber alles nur Spekulationen...
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Ich bin eigentlich ja nicht faul, was das Lesen von Manualen und Dokus angeht. Aber in diesem Fall habe ich es mir erspart. Danke, daß du es getan hast. Ich will jetzt auch nicht nachfragen, wie man ein PDF erzeugen kann, in dem alle Schriften vektorisiert sind, aber trotzdem die TIFFs nicht verschluckt. Ich will nur den Tausig schelten, der oben geschrieben hat:
"...daß es Dinge gibt zwischen Himmel und Erde, die zu verstehen nur einem Geiger, keinem Bratscher vergönnt sind?"
Tausig, wenn du formulierst, daß einem Bratscher etwas nicht vergönnt "sind", dann mußt du dich nicht wundern, daß dir, der zwischen Plural und Singular nicht so recht unterscheiden kann, nicht vergönnt ist, Dateiformate zu verstehen.
Tröstlich immerhin ist, daß Martin auch nur spekulieren kann.
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musicara
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Beitrag von musicara »

Ehrlich, Ihr lieben Leut, ich versteh Euer Problem und die Diskussion nicht mehr. Mir ist in nun 11 Jahrenden keine Druckerei untergekommen, die mit den gelieferten Tiffen oder pdeffen nicht zurechtkam. Wo ist denn nun eigentlich Euer Problem in der Praxis? Konnte irgendwas irgendwie nicht ausgedruckt werden?
Das Ganze kommt mir so ein wenig vor wie der berühmte Elfenbeinbunker ... oder war's ein Turm?
Vielleicht aber bin ich ja blind, das kann ich nie ausschließen.
musicaRA
Edit 1: Oder liegt's daran, dass ich grundsätzlich die Seiten so abliefere, wie sie auch gedruckt werden, will sagen, ich erlaube keiner Druckerei, nachträglich an meinen Daten herumzuspielen?
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Wir selber verstehen es ja schon lange nicht mehr. Es ist auch nicht "Euer" Problem, sondern nur meines. Bestimmt hast du Recht, daß es ein künstliches ist. Aber uns Jugendliche in der Elfenbein-Höhle treibt nun mal der Forscherdrang.
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