Strichstärken - eine Frage der Drucktechnik?
Okay, hier nochmal ein paar Überarbeitungen. (Die Legatobögen für die Arpeggien habe ich aber nicht eingefügt, denn die kann man nur mit der Bratsche machen. Die aufgeregten Sforzati erledigen sich damit selbstredend.)
Beim Offset kann ich keine seitlichen Verschiebungen einstellen, wie ich gerade feststellen muß. Jetzt kommt's. Die Köpfe von Opus und Helsinki sind horizontal (!) vom Hals-nach-oben-Hals weggerückt. Nun gut, was soll's.
Hab's jetzt vertikal so zurechtgeschoben, daß man die Halskanten nicht mehr sieht. Trotzdem harmonieren die Notenköpfe natürlich nicht - weil die Haarlinien zu fein sind, im Vergleich zu meinen hemdsärmeligen Strichstärken.
Für RA habe ich die Linien wieder etwas ausgedünnt. Notenlinien auf 0,01 Zoll (statt voeher 0,0105), Hälse auf 0,0105 (statt 0,013!), Taktstriche 0,015 statt 0,017. Das ist mir ein Ideechen zu dünn, aber das liegt sicher auch an meinem Drucker.
Beim Offset kann ich keine seitlichen Verschiebungen einstellen, wie ich gerade feststellen muß. Jetzt kommt's. Die Köpfe von Opus und Helsinki sind horizontal (!) vom Hals-nach-oben-Hals weggerückt. Nun gut, was soll's.
Hab's jetzt vertikal so zurechtgeschoben, daß man die Halskanten nicht mehr sieht. Trotzdem harmonieren die Notenköpfe natürlich nicht - weil die Haarlinien zu fein sind, im Vergleich zu meinen hemdsärmeligen Strichstärken.
Für RA habe ich die Linien wieder etwas ausgedünnt. Notenlinien auf 0,01 Zoll (statt voeher 0,0105), Hälse auf 0,0105 (statt 0,013!), Taktstriche 0,015 statt 0,017. Das ist mir ein Ideechen zu dünn, aber das liegt sicher auch an meinem Drucker.
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Finale 2001c, Win Vista 32
Um auch das noch nachzutragen: Erst gestern oder vorgestern fand ich im MM-Forum die Behauptung: "The standard ratio of staff to stem to bar line is 1:1.25:1.5"
Ich habe keine Ahnung, ob das als Regel verläßlich ist, aber richtig ist sicherlich, daß Hälse etwas dicker sein sollten als Notenlinien und Taktstriche dicker als Hälse. Die tatsächlichen Werte dürften zum einen vom persönlichen Geschmack abhängen, zum anderen vom ausgebenden Medium, sprich Drucker.
Ich habe keine Ahnung, ob das als Regel verläßlich ist, aber richtig ist sicherlich, daß Hälse etwas dicker sein sollten als Notenlinien und Taktstriche dicker als Hälse. Die tatsächlichen Werte dürften zum einen vom persönlichen Geschmack abhängen, zum anderen vom ausgebenden Medium, sprich Drucker.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
Windows XP - Finale 2005b - 2012a
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Dauernd fällt mir noch was ein. (Mann, bin ich hippelig! Ist das bratsch? Hab ich mir womöglich was weggeholt?)
Alsooo … (verdammt …, die ... sehen besser aus als die …), ich hab mir ja etwas ungewöhnliche Notenköpfe zurechtkonfiguriert, Maestro Wide um 2pt zu klein, aber bei Zusammenklängen im Terzabstand haben die nu Durchschuß. Das ist zwar etwas anderes als Dünnpfiff, aber vielleicht gehört sich das für den ordentlichen Notensatz nicht. Andererseits produziert der hier von höchster Instanz angeratene Sonata-Font ebendenselbigen.
Alsooo … (verdammt …, die ... sehen besser aus als die …), ich hab mir ja etwas ungewöhnliche Notenköpfe zurechtkonfiguriert, Maestro Wide um 2pt zu klein, aber bei Zusammenklängen im Terzabstand haben die nu Durchschuß. Das ist zwar etwas anderes als Dünnpfiff, aber vielleicht gehört sich das für den ordentlichen Notensatz nicht. Andererseits produziert der hier von höchster Instanz angeratene Sonata-Font ebendenselbigen.
Finale 2001c, Win Vista 32
Unsere Postings überschnitten sich, ich hatte deine letzten beiden noch nicht gesehen, als ich meines absendete.
Die Legato-Bögen der Arpeggien sind verzichtbar, weil sie zwanghaft sind. Es scheint, die Romantiker waren der Meinung, eine Notengruppe ohne Legato-Bogen sei irgendwie zu nackt, und man müßte überflüssige Legato-Bögen einzeichnen, wo es immer es geht.
Genauso überflüssig sind die Ped.-Angaben (Ped. steht für "Pediküre"?). Warum Schumann ausgerechnet hier darauf nicht verzichtet, obwohl er sonst im Carnaval nur dort genaue Pediküre-Zeichen angibt, wo er etwas Bestimmtes will, hat die Wissenschaft noch nicht erforscht. Kein vernünftiger Spieler benutzt das Ped. so, wie es in romantischen Ausgaben angegeben ist. Allerdings ist durchaus möglich, daß Schumann genau das sagen wollte und deswegen nur in diesem Stück die Pediküre-Angaben so genau hinzugesetzt hat, um den Chopin zu persiflieren.
"Die aufgeregten Sforzati erledigen sich damit selbstredend." Nö, das ist nun wirklich falsch. Die kann man nicht weglassen, die gehören zu dem Stück dazu wie Sahne zur Obsttorte. Ich glaub, ich soll dir das Stück mal vorspielen -- auf der Bratsche.
Aber nun ist Schluß für heute. Auch Bratscher haben noch andere Mätressen -- sorry, wollte sagen: Interessen -- als Strichdicken, Pediküre-Zeichen und Halsansätze.
Die Legato-Bögen der Arpeggien sind verzichtbar, weil sie zwanghaft sind. Es scheint, die Romantiker waren der Meinung, eine Notengruppe ohne Legato-Bogen sei irgendwie zu nackt, und man müßte überflüssige Legato-Bögen einzeichnen, wo es immer es geht.
Genauso überflüssig sind die Ped.-Angaben (Ped. steht für "Pediküre"?). Warum Schumann ausgerechnet hier darauf nicht verzichtet, obwohl er sonst im Carnaval nur dort genaue Pediküre-Zeichen angibt, wo er etwas Bestimmtes will, hat die Wissenschaft noch nicht erforscht. Kein vernünftiger Spieler benutzt das Ped. so, wie es in romantischen Ausgaben angegeben ist. Allerdings ist durchaus möglich, daß Schumann genau das sagen wollte und deswegen nur in diesem Stück die Pediküre-Angaben so genau hinzugesetzt hat, um den Chopin zu persiflieren.
"Die aufgeregten Sforzati erledigen sich damit selbstredend." Nö, das ist nun wirklich falsch. Die kann man nicht weglassen, die gehören zu dem Stück dazu wie Sahne zur Obsttorte. Ich glaub, ich soll dir das Stück mal vorspielen -- auf der Bratsche.
Aber nun ist Schluß für heute. Auch Bratscher haben noch andere Mätressen -- sorry, wollte sagen: Interessen -- als Strichdicken, Pediküre-Zeichen und Halsansätze.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.
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Tja, lieber stefle, mein Opa sagte immer: Hascht koi Abbeit, machst a Abbeit. Langsam kommt mir die Notenkopf-Notenhals-Strichdicke-Ansatzverschiebe - Aktion so vor. (Ist aber nicht böse gemeint.)
Gerade für Tastatierungsnoten habe ich gute Erfahrungen mit Maestro, Punktgröße 24, Notenlienienskalierung 90% gemacht.
Aber man kann auch fummeln .. obs allerdings besser wird ... alles Geschmacksache.
musicara
Gerade für Tastatierungsnoten habe ich gute Erfahrungen mit Maestro, Punktgröße 24, Notenlienienskalierung 90% gemacht.
Aber man kann auch fummeln .. obs allerdings besser wird ... alles Geschmacksache.
musicara
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
N.N. Schwaderlapp
Das komische ist ja, daß das Stück überhaupt nicht nach Chopin klingt, erst recht nicht nach Persiflage von Chopin, und mit sƒ und agitato schon gar nicht ...Allerdings ist durchaus möglich, daß Schumann genau das sagen wollte und deswegen nur in diesem Stück die Pediküre-Angaben so genau hinzugesetzt hat, um den Chopin zu persiflieren.
Finale 2001c, Win Vista 32
Interessanterweise wird das Stück oft attacca nach dem vorausgehendem und viel unruhigerem Stück "Chiarina" gespielt. Bei der Wiederholung dann ruhiger und leiser! Das finde ich geradezu phänomenal (und gar nicht "chopinesk"). Das Agitato und die Sforzati lassen sich auch als eine Spielart verstehen, die den Übergang zwischen den beiden Stücken regelt.
Meines Erachtens wird in der Zeit der Romantik nach heutigen Maßstäben nicht nur der Lagatobogengebrauch übertrieben. Das scheint mir auch allgemein für alle Vortragsangaben zu gelten. Es ist auch die Frage, ob die Angaben lediglich einen "visuellen" Eindruck von dem verschaffen sollen, wie die Musik sowieso klingt, oder ob hier vom Vortragenden tatsächlich ein bestimmter Ausdruck noch forciert werden soll. Z.B. ergeben sich viele Betonungen im Schumannschen Beispiel schon bei neutraler Spielweise. Bei Chopins E-Dur-Etude op. 12 sind auch eine Reihe Akzente drin - ohne scheu vor ständigen Wiederholungen - da stellt sie schon die Frage, ob weniger nicht mehr ist. Beim Schumann-Stück finde ich die Takte 8,9 und 11 besonders heikel (oder auch aufschlußreich). Will man hier eher die Hemiolik der Melodie als etwas Eigenständiges herausholen, oder soll diese stärker in den 6/4-Takt integriert werden? Bei ersterem muß man die Akzente in der Linken etwas abschwächen.
Für eine Chopin-Persiflage würde ich in jedem Fall flinkere und ausladendere "Girlanden" erwarten (dann wär's halt das, was man gemeinhin unter einer Persiflage versteht). Die Schumannschen Titulierungen sind aber ohnehin sehr persönlich und nicht immer leicht nachzuvollziehen. Daß die etwas schulmäßigen Pedalanweisungen ihrerseits eine Persiflage sein könnten, leuchtet mir allerdings ein.
Um auf meine Eingriffe in den Notentext zurückzukommen: Ich habe nur dieses eine Stück aus dem Zyklus aufgeschrieben. Es ist sozusagen aus dem Kontext "freigestellt".
Meines Erachtens wird in der Zeit der Romantik nach heutigen Maßstäben nicht nur der Lagatobogengebrauch übertrieben. Das scheint mir auch allgemein für alle Vortragsangaben zu gelten. Es ist auch die Frage, ob die Angaben lediglich einen "visuellen" Eindruck von dem verschaffen sollen, wie die Musik sowieso klingt, oder ob hier vom Vortragenden tatsächlich ein bestimmter Ausdruck noch forciert werden soll. Z.B. ergeben sich viele Betonungen im Schumannschen Beispiel schon bei neutraler Spielweise. Bei Chopins E-Dur-Etude op. 12 sind auch eine Reihe Akzente drin - ohne scheu vor ständigen Wiederholungen - da stellt sie schon die Frage, ob weniger nicht mehr ist. Beim Schumann-Stück finde ich die Takte 8,9 und 11 besonders heikel (oder auch aufschlußreich). Will man hier eher die Hemiolik der Melodie als etwas Eigenständiges herausholen, oder soll diese stärker in den 6/4-Takt integriert werden? Bei ersterem muß man die Akzente in der Linken etwas abschwächen.
Für eine Chopin-Persiflage würde ich in jedem Fall flinkere und ausladendere "Girlanden" erwarten (dann wär's halt das, was man gemeinhin unter einer Persiflage versteht). Die Schumannschen Titulierungen sind aber ohnehin sehr persönlich und nicht immer leicht nachzuvollziehen. Daß die etwas schulmäßigen Pedalanweisungen ihrerseits eine Persiflage sein könnten, leuchtet mir allerdings ein.
Um auf meine Eingriffe in den Notentext zurückzukommen: Ich habe nur dieses eine Stück aus dem Zyklus aufgeschrieben. Es ist sozusagen aus dem Kontext "freigestellt".
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Ich sehe da nichts Hemiolisches. Takt 8 könnte man wegen dem sf auf dem a1 noch so auffassen, aber 9 und 11? Die Akzente auf den Baßtönen in Takt 9 (ebenso Takt 6) sollen natürlich einfach nur anweisen, den Baßdurchgang G-Ges-F-E als Linie hervorzuheben. Darauf könnte ein kluger Spieler aber vielleicht auch von alleine kommen.
Ich glaube, die Romantiker wären sparsamer mit Zeichen gewesen, wenn sie's selber hätten in die Platte stechen müssen. Da hätte sie das Mitleid mit den armen Notensetzern übermannt, und sie hätten wenigsten die Hälfte gestrichen.
Den kuriosesten und überflüssigsten Legato-Bogen der Klaviermusik fand in Chopin's Ballade op. 47:
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... mo_190.gif
Wegen pathologischem Legato-Zwang hätte man ihn dafür eigentlich zum Psychiater schicken müssen.
Ich glaube, die Romantiker wären sparsamer mit Zeichen gewesen, wenn sie's selber hätten in die Platte stechen müssen. Da hätte sie das Mitleid mit den armen Notensetzern übermannt, und sie hätten wenigsten die Hälfte gestrichen.
Den kuriosesten und überflüssigsten Legato-Bogen der Klaviermusik fand in Chopin's Ballade op. 47:
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... mo_190.gif
Wegen pathologischem Legato-Zwang hätte man ihn dafür eigentlich zum Psychiater schicken müssen.
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@Tausig
Bei den Baßlinien bin ich eher der Meinung, daß man sie nicht besonders hervorzuheben braucht. Skalar absteigende Bässe haben immer eine gewisse Steigerungswirkung, das ist klar, aber wenn man zuviel macht wird's auch schnell laut.
Ich habe übrigens in manchen Ausgaben eine Fußnote gesehen, die genau diese Anweisung gibt, die ich schon beschrieben hatte: bei der Wiederholung soll das Spiel ruhiger werden (dazu noch ein Hinweis auf den "Chopin des Nocturnes", der ein anderer ist als der "Chopin der Balladen" oder so ähnlich). Allerdings hatte ich das Gefühl, daß die Fußnote möglicherweise vom Herausgeber stammt. Einerseits paßt dieses Denken irgendwie zu Schumann, andererseits erinnere ich mich an andere Fußnoten, die ziemlich eindeutig vom Herausgeber stammten und formal nicht unterschieden wurden. Das war irgendwie unklar. Weißt Du da näheres?
Die Oberstimme changiert ständig zwischen einer hemiolischen und 4/6-taktgemäßen Aufteilung, bereits von Anfang an. Das muß man nicht zu sehr im Vordergrund sehen, spielt aber möglicherweise unterschwellig eine Rolle. Interessant ist, daß die hemiolische Teilung im Verlauf des Stücks mehr Gewicht bekommt, zumindest durch das von Dir erwähnte Sforzato.Ich sehe da nichts Hemiolisches. Takt 8 könnte man wegen dem sf auf dem a1 noch so auffassen, aber 9 und 11?
Mit Akzenten meinte ich in diesem Fall auch die Sforzati, da hatte ich mich wohl unsauber ausgedrückt.Die Akzente auf den Baßtönen in Takt 9 (ebenso Takt 6) sollen natürlich einfach nur anweisen, den Baßdurchgang G-Ges-F-E als Linie hervorzuheben.
Bei den Baßlinien bin ich eher der Meinung, daß man sie nicht besonders hervorzuheben braucht. Skalar absteigende Bässe haben immer eine gewisse Steigerungswirkung, das ist klar, aber wenn man zuviel macht wird's auch schnell laut.
Ich habe übrigens in manchen Ausgaben eine Fußnote gesehen, die genau diese Anweisung gibt, die ich schon beschrieben hatte: bei der Wiederholung soll das Spiel ruhiger werden (dazu noch ein Hinweis auf den "Chopin des Nocturnes", der ein anderer ist als der "Chopin der Balladen" oder so ähnlich). Allerdings hatte ich das Gefühl, daß die Fußnote möglicherweise vom Herausgeber stammt. Einerseits paßt dieses Denken irgendwie zu Schumann, andererseits erinnere ich mich an andere Fußnoten, die ziemlich eindeutig vom Herausgeber stammten und formal nicht unterschieden wurden. Das war irgendwie unklar. Weißt Du da näheres?
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Laut Henles Kritischem Bericht (auf Henles Website frei herunterladbar) ist die Wiederholung in der franz. Erstausgabe ausgeschrieben; wenn bei der Wiederholung dann ein più piano oder più tranquillo stünde, hätte Henle das wohl angemerkt. Mehr weiß ich auch nicht und nehme an, die Fußnote deiner Ausgabe ist vom Herausgeber.
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