Checkliste zum Notensatz

Tipps und Fragen zur Layoutierung von Partituren, zum Drucken und zur Erstellung von Stimmenmaterial
Martin Gieseking
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Checkliste zum Notensatz

Beitrag von Martin Gieseking »

Hallo zusammen,

beim Stöbern im MM-Forum bin ich gerade über eine Diskussion gestolpert, bei der es um das Korrekturlesen von Partituren geht. David Young hat in diesem Thread eine 14seitige Checkliste gepostet, in der er für ihn wichtige, auf jeden Fall zu prüfende Aspekte auflistet und kurz erläutert.
Da er Hobby-Notensetzer ist, kann man sie sicher nicht als unumstößliches Standardwerk ansehen und ein paar Anmerkungen halte ich für diskussionswürdig. Als ergänzende Erinnerungshilfe bei der Druckvorbereitung scheint sie aber ganz hilfreich zu sein.

Was haltet ihr davon?
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musicara
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Beitrag von musicara »

Das ist eine erstaunlich gute und sorgfältige Arbeit. Müsste er mal übersetzen lassen, dann käme er auch noch (irgendwann mal) in den deutschsprachigen Notensetzerhimmel.
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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Na, ob’s da so lustig zugeht im deutschsprachigen Notensetzerhimmel? Da notieren wir immerfort Hosiannas und zanken uns um Notenhalsdicken.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"...und zanken uns um Notenhalsdicken." Wer zankt sich denn? Es kann doch jeder seinen Hals so dick oder dünn machen, wie er lustig ist. Die eigenen Vorstellungen zu erläutern, ist doch noch kein Zanken.

Den Thread im MM-Forum habe auch ich verfolgt und die Checkliste quergelesen (in der ich auch einiges fand, um das ich mich "zanken" würde). Als Checkliste für den Alltag ist sie vielleicht etwas zu unhandlich, und man müßte trennen zwischen dem Korrekturlesen und der Wahl der Grundeinstellungen wie Linienstärken, Seitengrößen, Ränder etc., was mit Korrekturlesen nicht unbedingt etwas zu tun hat. Aber die Idee, sich eine Checkliste zu machen und anhand derer das Dokument mehrfach durchzusehen, ist nicht schlecht, sie sollte aber wesentlich schlanker sein. Vielleicht, vielleicht -- aber auch nur vielleicht -- nützt es, um eigene Fehler nicht mehr so beharrlich zu übersehen.

"Müsste er mal übersetzen lassen" -- macht Musicaras englischer Schwiegersohn.

Noch besser freilich wäre, man könnte eine Interessengemeinschaft bilden: "Für jede meiner Seiten, die du Korrektur liest, lese ich eine Seite von dir Korrektur." Das wäre wahrscheinlich effektiver. Falls jemand daran interessiert ist, bitte melden.

Wer für Auftraggeber handelt, ist fein raus, da liest eben der Auftraggeber Korrektur und gibt's erst zum Druck frei, wenn er wähnt, es sei fehlerfrei. Was dann an Fehlern stehen bleibt, ist sein Problem...
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musicara
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Beitrag von musicara »

Tausig: "Müsste er mal übersetzen lassen" -- macht Musicaras englischer Schwiegersohn.
Au ja, das wär lustig, mit den 5 Brocken die er bisher auf Deutsch kann.
Kommt natürlich sofort die Frage: Wie redet er mit seiner Frau? Ja, die kann perfekt Englisch. Na, dann kann die es doch machen. Nee, kann se nich, weil zuwenig Ahnung von Musik. Irgendwann hat sie mal bewusst gesehen dass der Olle immer unterwegens ist, ab da Verweigerung eigener musikalischer Betätigung, also auch kein weiteres Ansammeln von Fachwissen. Macht nix, sie kann andere schöne Sachen.
Außerdem darf nur der Autor bestimmen wer übersetzt (und ggf. kürzt).

@stefan schickhaus: Kannst Du dir für den Himmel was lustigeres vorstellen, als Halsgezanke? Was haben wir denn da oben sonst noch, außer Kopf und Flügel? Und ewig Rumharfen bringts auch nicht.
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rennert
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Beitrag von rennert »

musicara hat geschrieben:Kannst Du dir für den Himmel was lustigeres vorstellen, als Halsgezanke? Was haben wir denn da oben sonst noch, außer Kopf und Flügel? Und ewig Rumharfen bringts auch nicht.
Seid ihr euch mit dem Himmel da auch ganz sicher?
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Rest measures at page turns are not so important when the part is played by several players, such as a violin section but are worth putting an effort for chamber music", lese ich bei David Young. Heißt das, Wendestellen einzurichten, ist "not worth putting an effort for a violin section", weil üblicherweise beim Umblättern eh nur die Hälfte mitspielt? Witzbold!

Die Schrift verweist auf die MOLA. Dort finde ich in http://www.mola-inc.org/GuidelinesBrochure2006.pdf :
"The most readable staff size for all instruments is 8.5 mm (measured from the bottom to the top of the staff). Although 8.0 mm is readable for winds, it is less so for strings."
Ob die von handschriftlichen Stimmen reden? 8,5 mm Rastralhöhe ist riesig und höchstens in Noten für Kinder zu finden.

Mit dem Himmel bin ich mir auch nicht so sicher. Wahrscheinlich landen wir in der Hölle und müssen den ganzen Tag Akkordeon spielen.
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rennert
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Beitrag von rennert »

Bezüglich Systemhöhe: Ist es möglich, dass hier auf Notenbilder für Theater-/Film-/Jazz-Musiker Bezug genommen wird. Die sind meiner Erfahrung nach oft deutlich grösser als 'normale' Stimmen für klassische Orchester (Grund: schlechte Lichtverhältnisse, oft grosser Abstand zum Notenpult)
Zuletzt geändert von rennert am Di Mär 18, 2008 10:51 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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rennert
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Beitrag von rennert »

... ach,ja - und oft gibt es hier natürlich auch handschriftliche Stimmen.
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Beitrag von musicara »

Tausig. Mit dem Himmel bin ich mir auch nicht so sicher. Wahrscheinlich landen wir in der Hölle und müssen den ganzen Tag Akkordeon spielen.
Tausig, tz, tz... Das ist ja, wie jeder weiß nur die Vorhölle. In der Haupthölle müssen wir alle Werke neuerer Komponisten mit einem Programm setzen, das hat so einen Kirchenarchitektonischen Namen, ich komm grad nicht drauf.
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rennert
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Beitrag von rennert »

Tausig hat geschrieben:Wahrscheinlich landen wir in der Hölle und müssen den ganzen Tag Akkordeon spielen.
... und zwar aus überdimensionalen, bunten Kindernoten!
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Beitrag von musicara »

Nett, diese Entchenfassung. Aber seit wann schreibt man Pflaume nur mit "F"?
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Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

musicara hat geschrieben:Aber seit wann schreibt man Pflaume nur mit "F"?
Vielleicht liegen die Pflaumen da schon zu lange rum und sind in der Zwischenzeit zu Flaumen mutiert:
http://kamelopedia.mormo.org/index.php/Flaume
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Aber seit wann schreibt man Pflaume nur mit 'F'", Kartoffel mit "D" und Raupe mit "G"?
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rennert
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Beitrag von rennert »

... und wo sind eigentlich die H-sen? Oder sind es B-sen?
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