Coda-Plugin nur in Partitur?

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wolfgang

Coda-Plugin nur in Partitur?

Beitrag von wolfgang »

Hallo zusammen,

als Sibelius-Umsteiger muss ich mich ja bei so einigem umgewöhnen und möglicherweise fehlt mir noch die umfangreiche Erfahrung mit Finale 2008. Außer vielen Unstimmigkeiten zwischen gedrucktem Tutorium und Nichtfunktionen in der Software habe ich akut ein Problem bzw. eine Frage bezüglich des Coda-Akkolade-Plugins: In der Partitur macht es genau das, was es soll. Warum wird die Formatierung (Unterbrechung des Systems, verschieben der Ränder) nicht an die verknüpften Stimmauszüge weitergereicht? Soll das so sein?

Vielen Dank für eure Unterstützung.
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Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Beitrag von Tausig »

Das ist so, weil das keinen Sinn machen würde. Das Layout muß naturgemäß im Stimmenauszug immer anders sein als in der Partitur (andere Taktbreiten, andere Zeilenumbrüche, Blockpausen, andere Skalierung usw.), und (leider) nichts davon ist in Finale notentextgebunden. Ich hab's nicht ausprobiert, aber ich mutmaße, du kannst auch im Stimmenauszug das Plug-In benutzen? Es macht ja eh nichts anderes als das, was man auch leicht, wenn auch langsamer, von Hand einstellen könnte.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
wolfgang

Beitrag von wolfgang »

Guten Morgen
und vielen Dank für die Antwort.
Tausig hat geschrieben:Das ist so, weil das keinen Sinn machen würde.
Für mich ist es schon sinnvoll. ;)

Wenn ich in einem Stück eine bestimmte Stelle, z. B. den Kopf oder die Coda herausheben möchte, damit ein Orchestermusiker die Stelle schneller findet, dann teile ich ein System in der Mitte auf und erzeuge eine Lücke dazwischen oder ich erzwinge einen System-Umbruch und rücke die erste Coda-Akkolade etwas ein.
Tausig hat geschrieben:Ich hab's nicht ausprobiert, aber ich mutmaße, du kannst auch im Stimmenauszug das Plug-In benutzen? Es macht ja eh nichts anderes als das, was man auch leicht, wenn auch langsamer, von Hand einstellen könnte.
Egal welche Variante ich verwende, ich würde das gerne in der Partitur erledigen, weil ich sonst bei jedem Arrangement etwa 25 Einzelstimmen manuell anpassen müsste. Es möge hier jede/r für sich abwägen, ob ihm/ihr das Spaß macht. ;)

Das Plug-In lässt sich leider nicht in den Einzelstimmen ausführen.
Martin Gieseking
Beiträge: 1368
Registriert: So Jan 04, 2004 6:57 pm

Beitrag von Martin Gieseking »

Hallo Wolfgang,

die verknüpften Stimmenauszüge sind noch ein relativ neues Finale-Feature und deshalb noch nicht wirklich ausgereift. Insbesondere funktionieren die meisten Plug-Ins nur mit der Partitur, können also nicht auf die Auszüge angewendet werden. Bei Verwendung der verknüpften Auszüge muss man also diverse Einschränkungen in Kauf nehmen.
In deinem Fall kannst Du die "Lücke" evtl. als versteckten Takt realisieren (mit Hilfe der Notensystemstile) und die Coda-Texte selber mit dem Wiederholungswerkzeug einfügen. Das geht relativ schnell. Vorteil: diese Änderungen erscheinen nicht nur in der Partitur, sondern auch in allen Auszügen. Nachteil: die Lücke sitzt in den einigen Auszügen wahrscheinlich nicht optimal und muss manuell korrigiert werden.

Darf ich noch fragen, warum Du von Sibelius auf Finale umsteigst? Ich dachte, die Finalisten wären eine aussterbende Gattung, da die Abwanderung angeblich nur in die andere Richtung stattfindet.

Gruß,
Martin
Finale 2006c, Sibelius 2018, Dorico 2, Windows 10
wolfgang

Beitrag von wolfgang »

Hall Martin,

Die von Dir vorgeschlagene Arbeitsweise scheint etwas weniger aufwendig. Werde ich mal auf Praktikabilität testen.
Martin Gieseking hat geschrieben: Darf ich noch fragen, warum Du von Sibelius auf Finale umsteigst? Ich dachte, die Finalisten wären eine aussterbende Gattung, da die Abwanderung angeblich nur in die andere Richtung stattfindet.
Das hat zwei Gründe. Zum Einen habe ich einen Verlag gefunden, der Stücke von mir publizieren möchte. Der Verlag und seine Arrangeure arbeiten aber mit Finale. Mangels Im-/Export-Schnittstellen ist es unpraktisch, dass ich alles auf Sibelius setze und anschließend der Verlage entweder alles abschreibt oder wegen des Aufwands mir dann doch einen Korb gibt.

Das andere sind Problemchen mit Sibelius 5. Beim Beenden stürzt mir die Software ab, die Positionierung von Symbolen ist oftmals unglücklich. Der Start der Software dauert mittlerweile recht lange, bei umfangreichen Arrangements (25 Stimmen, 15 Seiten) wird die Software sehr träge (trotz Dual G5 2 GHz und 4.5 GB RAM). Ansonsten würde ich auch lieber bei Sibelius bleiben. Aber das Sidegrade-Angebot, für 199 Euronen zu Finale zu wechseln war doch recht verlockend.

Ernüchtert war ich dann gestern, als ich das Tutorium durchgearbeitet habe. Einige Dinge sind pfiffiger gelöst als bei Sibelius, dafür stimmen gedrucktes Tutorium mit den Beispielen nicht überein, Bildschirmfotos sind anders, Tastaturbelegungen falsch. Die Software hat handfeste Fehler. Auf der anderen Seite hatte ich schon vor dem Kauf von Finale sehr gute Erfahrung mit dem Support gemacht.

Ich denke die Zeit wird zeigen, wohin die Richtung geht. Vielleicht stellt der Verlag auch um und dann hat sich das eh erledigt. :)
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