Balken über Taktstriche mit X-tolen

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Manuel0017
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Balken über Taktstriche mit X-tolen

Beitrag von Manuel0017 »

Bei der Verwendung von Patterson's Balken über Taktstriche werden X-tolen immer unkorrekt angezeigt - sie stehen immer nur über jenen Noten, die vom Plug-In dem vorigen Takt zugeordnet und wieder in den nächsten Takt geschoben wurden. Die jeweils "hinteren" Noten einer Gruppe aber sollten ja eigentlich auch noch vom X-tolen-Balken überspannt sein, aber offensichtlich kann weder Finale noch das Plug-In X-tolen über einen Taktstrich erzeugen.

Irre ich mich? Oder kennt jemand eine Möglichkeit, dies zu umgehen? Hinweise herzlich willkommen!!!
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Nach kurzem Versuch kann ich das nicht bestätigen. Wenn ich die Triolen vor der Anwendung des Plug-Ins mit Klammern versehe und diese wie gewünscht ausrichte, bleiben sie und ihre Plazierung sämtlich erhalten:
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... en_214.gif
Aber vielleicht habe ich dein Problem nicht richtig verstanden, poste mal ein Beispiel.
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Manuel0017
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Beitrag von Manuel0017 »

...ach so ja klar, ich meinte aber ein Beispiel, bei dem auch der X-tolen-Balken über den Taktstrich muss. In diesem Beispiel gehört er eben zum vorigen Takt und erstreckt sich deswegen nicht auf die weiteren vier Noten, die er auch betrifft.
Bild

Gibts dazu vielleicht die eine oder andere Idee?

Vielen Dank... :)
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quintolen_ueber_taktstrich.jpg
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Hans Josef
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Beitrag von Hans Josef »

Hallo,
so etwas kann man nur manuell mit dem Balkenverlängerungswekzeug erzeugen. Also Quintolen erstellen und Balken am Ende des Taktes und am Anfang des nächsten Taktes verlängern.

Hans Josef

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Es geht auch mit Patterson-Balken, aber dann muß man taktübergreifende Xtolen türken, Finale selber kennt sie nicht. Die Klammern muß man dann von Hand zurechtrücken.

Klammern halte ich übrigens für völlig überflüssig, wenn die Noten eh durch Balken gruppiert sind, zur Übersichtlichkeit tragen sie nichts bei, die Ziffer würde genügen, und ich würde sie an die Balkenseite schreiben.

Mir fallen nur zwei Fälle ein, wo taktübergreifende Xtolen Sinn machen: Sie kommen bei Chopin vor, aber dort als agogisch frei verteilte kleine Noten über zwei Takte. Und es gibt Quintolen in Scriabins erstem Prélude aus op. 11; dort ist aber recht unklar, wie Scriabin es gemeint hat, denn eigentlich dürften die in den nächsten Takt geschobenen Töne (3 von 5 Achteln) nicht auf der "1" beginnen, sondern etwas später, was aber keinen Sinn macht. Geht man davon aus, daß sie auf der "1" beginnen sollen, beginnt aber die Quintole nicht genau auf einem Schlag. Da obendrein die linke Hand gegen Schluß des Stückes auch noch taktübergreifende Vierteltriolen zu den Quintolen der rechten spielt, fällt zum Schluß rein theoretisch kein einziger Ton auf die tatsächliche "1", jedenfalls rechnerisch nicht. Da hätte der gute Scriabin vielleicht besser eindeutiger notieren sollen, denn viele spielen hier keine Quintole, sondern zwei Achtel plus Achteltriole. Da Scriabin die Ziffer 5 nicht notiert hat, könnte es durchaus so gemeint sein, aber das weiß man nicht. Da man immer nicht so recht weiß, wie man's spielen soll, LIEBEN Musiker solch krause Notationsweisen ganz besonders. Voraussetzung, daß sie spielerisch auch umgesetzt werden, ist, daß die Musiker mindestens so geduldig sind wie das Papier, auf dem diese Schreibweisen gedruckt wurden.

Ist deine Quintole falsch definiert? Gemäß Bebalkung beginnt sie einen Ton später als die Klammer, und wenn der nächste Ton auch noch mitzählt, ist es eine Sextole.
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Manuel0017
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Beitrag von Manuel0017 »

Nein die Bebalkung stimmt, der Komponist dieser Noten, der mich mit dem Notensatz für den Verlag beauftragt hat, verteilt Balken im Sinne der Phrasenbildung immer wieder anders, als die Zählzeiten in den Takten sie normalerweise gruppieren würden. In der zeitgenössischen Musik ist das aber gar nicht so unüblich, beim OENM oder dem Klangforum Wien bekomme ich selber als Gitarrist öfter mal sowas aufs Pult.

Ja stimmt, ich könnte vielleicht auf die Klammern verzichten, aber dann kann ich die Ziffer 5 in dem Takt, dem Finale sie nicht zurechnet, trotzdem nicht in die Mitte der 1+4 Noten verschieben. :(

Das Problem mit der Balkenverlängerung ist, dass ich hier am Anfang des Taktes eben nur eine Note habe, sodass ich dann von Fähnchen auf gerade Bälkchen umstellen müsste. Aber leider geht sowas meines Wissens nur für das gesamte Dokument und ich brauch die Fähnchen sonst immer wieder.

Ich denke ich werde wohl mit dem Werkzeug für intelligente Zeichen zusätzliche Klammern definieren müssen...
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Wenn das keine taktübergreifende Quintole sein soll, ist das Problem sicher, daß du nach Anwendung des Plug-Ins den ersten Quintolen-Bezeichner im zweiten Takt nicht mehr zu fassen kriegst. Ein bißchen fummelige Lösung, aber relativ einfach: Schieb das erste 16tel vorübergehend mit dem Spezialwerkzeug "Notenposition" in den ersten Takt zurück, dann kannst du die Quintole auch wieder anklicken und bearbeiten. Danach kann man die Note wieder zurückschieben. Da man die Weite der Klammer dann nicht so ganz exakt bearbeiten kann, weil die Klammer ja mit verschoben wird, muß man evtl. ein paar Mal hin- und herschieben.
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... en_181.gif

Alternativ geht das auch übers Taktattribut "zusätzlicher Platz am Ende", der dafür sorgt, daß die Note im ersten Takt landet. Nach Bearbeitung der Klammer löscht man den zusätzlich Platz wieder. Aber ich glaube, übers Notenverschieben geht's schneller.

"verteilt Balken im Sinne der Phrasenbildung immer wieder anders, als die Zählzeiten in den Takten sie normalerweise gruppieren würden" Na, da wird sich der Vom-Blatt-Leser im Sinne der Phrasenverteilung mächtig freuen. Grüß den Komponisten und sag ihm, ich wüßte einen guten Therapeuten, der ihm helfen könnte, den gesunden Menschenverstand wieder zu erlangen...
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Auf die nächstliegende und einfachste Lösung kommt man leider immer erst zuletzt. Es ist ganz simpel: Man läßt die erste Quintole des zweiten Taktes erst einmal durchgehend verbalkt und wendet das Plug-In an (Klammern evtl. vorher zurechtschieben, falls nötig). Jetzt geht man in der Schnellen Eingabe im ersten Takt mit der Pfeiltaste bis zur zweiten Note der von Patterson hinten angehängte Quintole und trennt die Balken mit der /-Taste auf.
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Manuel0017
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Beitrag von Manuel0017 »

Nach einer Reise hab ich gleich die ganzen Tips ausprobiert, der letzte hier funktioniert aber leider nicht bei mir, denn wenn ich am Schluss der Prozedur die erste Note im Takt vom Balken trenne, macht sie wieder ein Fähnchen und das sieht dann nicht nach gemeinsamem Balken mit vorherigem Takt aus. :( Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich auf Mac arbeite?
Also wird es wohl die oben beschriebene "fummlige" Version - schon ein fummliges Programm das Finale... :D

Vielen Dank allerseits für die Ratschläge!
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

...ist ja auch „fummelige“ Musik, die du da zu Setzen hast :wink:

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