Darstellung Funktionstheorie

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
funmusic
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Darstellung Funktionstheorie

Beitrag von funmusic »

Hallo

Gibt es in Finale2008 eine Möglichkeit z.B. eine Tonika, Subdominante, Dominant/quart-Sextakkord usw. anzeigen zu lassen?
oder muss man das alles einzeln eingeben.


Danke euch schon mal im Voraus

Gruß Frank

Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Dafür gibt es keine Automatik. Ein solches Analysemodul zu programmieren, ist sicher auch nicht ganz einfach.
Wie auch immer, hier ist zur Zeit jedenfalls Handarbeit angesagt.
Finale 2006c, Sibelius 2018, Dorico 2, Windows 10

funmusic
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Beitrag von funmusic »

Servus, Martin

Danke Dir für die prompte Antwort.

Wenn auch keine gute Nachricht :lol:

ogirem
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Beitrag von ogirem »

Hallo Frank,
Ansgar Krause bietet einen Zeichensatz für Funktionsanalyse an. Analysieren musst du freilich weiterhin selbst, aber zumindest keine Zeichen dafür in Finale stricken. Das ist vielleicht schon mal eine kleine Hilfe. Auf der Programm-CD ist ein Order >> Dritthersteller >> Zeichensätze >> Final Font Solutions

Gruß
Oliver
macOS Ventura 13.5.2; Finale 27.3; Dorico 5 Pro

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Anbei zur Anregung und Diskussion mein Versuch, ein praktikables Bezeichnungssystem für Funktions-Anneliese zu basteln:
http://finaleforum.superflexible.net/do ... php?id=655
Vielleicht hat jemand ja Verbesserungsvorschläge.
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Zuletzt geändert von Tausig am Fr Mär 14, 2008 5:46 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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ohnesorg
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Beitrag von ohnesorg »

Hallo Tausig,

vielen Dank für die Mühe - eine tolle Hilfe!

Gruß,

ohnesorg

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Peter A.
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Beitrag von Peter A. »

Ich habe vor Langem auch mal sowas gebastelt, ich hängs mal dran....
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Gruß, Peter

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Verzeih Bratschers Bildungsmangel, aber was ist ein übermäßiger Doppeldominant-Quint-Sext? Ich kenne den Akkord nur als verkürzten DD-Sept-Non mit tiefalterierter Quinte im Baß. Da der Baßton nicht Grundton ist, scheint mir "Quint-Sext" eine Bezeichnung zu sein, die Funktionsdenken mit Generalbaßdenken mischt, da 5 und 6 sich auf den Baßton, nicht auf den Grundton des Akkordes beziehen. Gibt es Theoretiker, die den Akkord so benennen? Ich habe noch nie davon gehört.

Deine Ziffern sind besser lesbar als meine, die arg klein geraten sind.
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Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Tausig hat geschrieben:Gibt es Theoretiker, die den Akkord so benennen?
Ja, ich denke schon. Ich kenne den verkürzten D7/9 mit tiefalterierter Quinte im Bass auch unter der gängigen Bezeichnung übermäßiger Quintsextakkord oder -- wenn er doppeldominantisch verwendet wird -- als deutschen Sextakkord.
Die Bezeichnungen tauchen in einigen Harmonielehren auf, z.B. bei Gárdonyi. Einen guten Überblick über den Bezeichnungswirrwarr findet man u.a. im meiner Meinung nach sehr gelungenen "Lexikon der Harmonielehre" von Reinhard Amon.

Jetzt wo ich mir Peters Datei angesehen habe, muss ich allerdings hinzufügen, dass mir das Symbol DD ü(5/6) für den übermäßigen Quintsextakkord noch nie über den Weg gelaufen ist. Da scheint mir DD v/5> oder DD 9>/7/5> üblicher (5> jeweils unter dem DD).
Zuletzt geändert von Martin Gieseking am Sa Mär 15, 2008 2:15 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Übermäßiger Quintsextakkord" wäre als Benennung der Umkehrung ja genauso OK wie (Umkehrungs-)"Sextakkord" (Terz im Baß) oder "Terz-Quart-Akkord" (Septakkord mit Quinte im Baß). Als Funktionsbezeichnung erscheint es mir jedoch ungewöhnlich, denn da beziehen sich die Ziffern immer auf den Grundton der Funktionsbezeichnung.
Ehrlich gesagt, habe ich keine Lust, Theoriebücher diverser Autoren noch einmal zu studieren. Tauchen die Bezeichnungen bei Gárdonyi und Amon als Benennung der Umkehrung auf oder tatsächlich als Funktionsbezeichnung DD-5-6? Das macht doch keinen Sinn, denn unter einem D6 versteht man immer eine Dominante mit Sextvorhalt. (Ein "ü" bei einer Funktionsbezeichnung habe ich auch noch nie gesehen.)
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Ja, Du hast Recht. Ich habe mir die Datei zu spät angesehen und mich nur auf die Benennung, nicht aber auf die Symbolik bezogen. Rest s.o.
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wertheimer
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Beitrag von wertheimer »

Sicherlich ist die Bezeichnung "übermäßiger Quintsextakkord" keine Funktionsbezeichnung (Funktionsbezeichnungen im eigentlichen Sinne sind im übrigen nur T / D / S - weitere Ausführungen, also konkrete Beschreibungen der jeweiligen akkordlichen Funktionsträger könnten besser mit Stufensymbolen ausgeführt werden);
die genannte Akkordform ist jedoch keineswegs auf ein dominantisches (oder doppeldominatisches) Funktionieren beschränkt, vielmehr kann sich der Baßton auch als Grundton verhalten was im Ergebnis zu einer plagalen Kadenz führen würde.
"Übermäßiger Quintsextakkord" kann als allgemeine Bezeichnung für das Phänomen einer bestimmten Akkordform zunächst durchaus sinnvoll sein.

Interessant nur: wie wäre denn die baßtonbezogene Beschreibung der Akkordform am Ende des Crucifixus aus der h-moll-Messe?

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Weiß nicht, erzähl mal.
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Hans Josef
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Beitrag von Hans Josef »

Hallo,
vom Terzenaufbau ist der übermäßige Quintsextakkord doppeldeutig oder wie Schönberg so schön sagt "vagierend". Allerdings hat die Bezeichnung DD 5/6 Ü keinen Sinn.
Er könnte aber durchaus eine subdominantische Funktion haben, also ein kadenzierender S 5/6 mit hochalterierter Sexte (z.B. c, e, g, a# / selten) oder wie schon erwähnt ein D v mit tiefalterierter Quinte (z.B. a#, c, e, g / gewöhnlich mit c im Bass)

Hans Josef

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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Genau. Man nennt das dann die Subversivdominante mit queraltiertem Axial-Durchgang, besser bekannt unter dem Kurznamen "PDQ-Akkord", wobei "P" nicht für "Paralene" steht, sondern für "Pan", "D" für "Dämonium" und "Q" die Modellbezeichnung ist, weil dieser Akkord auf dem Pandämonium, Modell Q, der einzig spielbare war und aufgrund des Instrumenten-Klanges auch von unbedarften Hörern immer subversivdominantisch gedeutet wurde. Leider ist von Modell Q kein Exemplar erhalten, so daß Musikwissenshuber auf zeitgenüßliche Zeugnisse angewiesen sind (s. hierzu Deutsches Polizei-Archiv, Abteilung IV, Akte 56+). Dem Versuch, den Klang des Modells Q stufendiametrisch auf dem mit Vincent-Tastatur ausgestatteten Neodämonium (Deutsches Reichspatent, s. Patentschrift V/5-79-) nachzubilden, blieb der Erfolg bisher versagt, so daß die Frage weiterhin zu den PDQ-Unvollständigkeitsproblemen zu rechnen ist. Ein scheinbarer Beweis ihrer Lösbarkeit (Coopering, "Analen der Wissenschaft", Abschnitt 1-3-5-6) wurde seinerzeit von Uring und Ödel zweideutig widerlegt.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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