Notenwerte über Taktstriche

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
Antworten
Sebastian
Beiträge: 31
Registriert: Di Sep 02, 2003 2:20 am

Notenwerte über Taktstriche

Beitrag von Sebastian »

Hallo,

mit der Suche finde ich leider keine Antworten. Vielleicht suche ich nach den falschen Stichworten.
Ich benutze Mensurstriche und schreibe alte Musik. Dazu möchte ich am Taktende eine lange Note eingeben, die länger als der Takt ist und im nächsten Takt mitberechnet wird. Früher musste man das mit versteckten Pausen lösen. Inzwischen habe ich Finale 2011 und hoffe, dass das eleganter geht. Leider finde ich das nicht. Wenn ich die Automatik benutze, notiert Finale eine Überbindung. Das Will ich aber nicht. Das zeigt mir allerdings auch, dass Finale theoretisch kann, was ich will, es nur anders notiert.

Als Beispiel: 4/4 Takt. Im Takt sollen 3 Viertel und eine halbe Note stehen, also ein Schlag zuviel. Dieser Schlag zuviel soll beim nächsten Takt angerechnet werden, sodass dort nur noch 3 Viertel möglich sind.

Über hilfreiche Hinweise würde ich mich freuen!
Zuletzt geändert von Sebastian am Sa Feb 18, 2012 4:34 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Tausig
Beiträge: 1870
Registriert: Do Feb 24, 2005 9:20 pm

Re: Notenwerte über Taktstriche

Beitrag von Tausig »

Sebastian hat geschrieben:Früher musste man das mit versteckten Pausen lösen. Inzwischen habe ich Finale 2011 und hoffe, dass das eleganter geht.
Deine Hoffnung trügt dich. Das mußt du immer noch so lösen.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

Windows XP - Finale 2005b - 2012a
Sebastian
Beiträge: 31
Registriert: Di Sep 02, 2003 2:20 am

Beitrag von Sebastian »

:shock: echt?
Wie lahm...

Danke für die Antwort!
Benutzeravatar
Ingo
Beiträge: 1333
Registriert: Sa Apr 16, 2005 6:21 am

Beitrag von Ingo »

Es wäre auch für andere Fälle (unterschiedliche Metren von Stimmen) vielleicht zu wünschen, daß man in Finale ›unechte‹ Taktstriche einsetzen kann; grundsätzlich ist es aber vernünftig, daß ein Notensatzprogramm richtig zählen kann. Ich finde es nicht zu mühselig, bei solchen veralteten, selten vorkommenden Schreibweisen Tricks anzuwenden wie das Verstecken von Pausen und den Austausch von Notenwerten.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

Sibelius Utimate 2022.5+Dorico 4.0.31
MacOS 10.15.7/iMac 27"/MacBook Pro 17"
Benutzeravatar
MassMover
Beiträge: 1132
Registriert: Mo Okt 27, 2003 10:48 pm

Beitrag von MassMover »

Es wäre nur schön, wenn Finale sich solche mühevoll hingepfriemelten Lösungen merken könnte. Aber leider gehen viele manuelle Verschiebungen bei der Musikausrichtung verloren.

Ich arbeite eigentlich immer in der fortlaufenden Ansicht, und wenn mal so was vorkommt, dann schiebe ich mir das soweit zurecht, dass man erkennen kann, ob es überhaupt funktioniert.

In den Einzelstimmen muss ich das dann aber jeweils nochmal zurechtrücken!

:evil:
Waldbaer
Beiträge: 11
Registriert: Fr Mär 16, 2012 10:41 am

Schluss-Longa?

Beitrag von Waldbaer »

Hallo liebe Spezialisten,
ich nehme an, das oben beschriebene Problem ist in Finale 2012 auch nicht eleganter gelöst (sonst wäre ich für Erklärungen dankbar). Ich komme auch einigermaßen damit klar, allerdings würde ich am Ende solcher Kontrapunkt-Sätze gerne eine Schluss-Longa schreiben (falls nicht klar: so ein Rechteck mit Notenhals auf der rechten Seite, egal ob auf- oder abwärts; wenn nicht klar nochmal nachfragen, dann male ich euch eine und poste sie; soll grundsätzlich so lange gehalten werden bis alle Stimmen stehen). Bei den Notenköpfen finde ich leider nix. Habt ihr andere Vorschläge?
Danke für die Hilfe,
Waldbaer
Benutzeravatar
stefan schickhaus
Beiträge: 1913
Registriert: Sa Jan 03, 2004 3:31 pm

Beitrag von stefan schickhaus »

Hallo Waldbaer,
es gibt Noten-Fonts, die einen solchen Kopf enthalten (zum Beispiel der kostenlose "Fughetta"-Font). Einfach für die Schlussnote den Kopf austauschen.
Den immer rechts sitzenden Hals bekommst du über das Spezialwerkzeug hin.
Finale 2012 bis 27 auf MacOS 10.13.6, iMac 27''
Waldbaer
Beiträge: 11
Registriert: Fr Mär 16, 2012 10:41 am

Beitrag von Waldbaer »

Hallo Stefan, vielen Dank für die schnelle und präzise Hilfe. Im Fughetta-Font ist sogar eine komplette Longa mit abwärts gerichtetem Hals zu finden. Für den aufwärts gerichteten habe ich jetzt eine Viertelnote geschrieben und den Kopf in Brevis-Form geändert.
Leider ist die Lösung nicht so ganz perfekt (s.a. Anhang): Der schriftinterne Longa-Hals ist dünner als die Finale-Hälse und die Brevis hat noch dickere Außenseiten, die auch nicht perfekt mit dem Finale-Hals passen. Im Anhang oben die Fughetta-Longa, in der Mitte manuell nachjustiert und unten die automatische Ausrichtung von Finale. Nunja, da es nicht kommerziell ist und ich keine Lust habe ewig zu fummeln, wird es wohl erst mal auf die untere hinauslaufen... wenn du oder jemand anderes aber noch einen besseren Vorschlag hat, immer her damit. :)

EDIT 27.2.2013: Achtung, bei mir hat Finale 2012 (Mac) zwar in der Bildschirmansicht mit Fughetta gut funktioniert (s. Screenshot), beim Drucken allerdings komplett den Dienst verweigert (nur Hiroglyphen statt Notenzeichen; auch schon im PDF-Export). Ich habe auch festgestellt, dass der Brevis-Notenkopf auch in Maestro Zeichen Nr. 221 ist, damit kann man also auch arbeiten und muss dann halt für Longas immer den Workaround mit Viertelnote und ggf. Spezialwerkzeug-Schieberei für den rechten Hals machen. Dann klappt aber auch das drucken... bei mir gab's irgendwann beim Öffnen mal eine kurze Problemmeldung bezüglich des Schriftsatzes für die Noten. Wenn ihr sowas habt, auf jeden Fall mal Testdrucken, würde ich sagen, selbst wenn auf dem Bildschirm alles gut aussieht.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
Sterndeuter
Beiträge: 353
Registriert: Di Sep 15, 2009 5:03 pm

Beitrag von Sterndeuter »

Hallo,

ich möchte gerne nochmal zu Ingos Post nachhaken: Wieso ist die Schreibweise mit Mensurstrichen veraltet? Wer legt denn sowas fest und wieso? Ich persönlich finde diese Schreibweise sogar ziemlich praktisch, gibt sie doch ziemlich genau wieder, was die "alten Komponisten" gemacht haben, nämlich ohne Taktstriche zu schreiben. Es mag etwas ungewohnt sein, aus einer solchen Ausgabe zu musizieren, aber das Notenbild der Quelle kann so (finde ich) am besten wiedergegeben werden, ohne Faksimile zu benutzen.

Beste Grüße,
Daniel
Finale 27 auf Windows 10
Antworten