Fähnchen bei einzelnen 8teln auf die andere halsseite

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
Bunu
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Beitrag von Bunu »

Hallo zusammen,

und vielen Dank für die zahlreichen Anregungen. Ich lerne viel aus der Art, wie hier diskutiert wird. Ingo hat recht, es geht tatsächlich darum, gerade Fähnchen, also Balkenstummel umzudrehen.

Wenn ich bei den Dokument-Optionen auf Fähnchen->gerade fähnchen klicke, verschwinden die Fähnchen und einzelne 16tel haben einen Viertel-Hals.

Ingo, Du hattest geschrieben, dass es in Finale leicht zu realisieren wäre, Balkenstummel umzudrehen. Wenn Du mir hier also nochmal auf die Sprünge helfen könntest, wäre ich Dir sehr dankbar!

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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo Bunu, endlich ein klärendes Wort, das diese lange Diskussion abkürzt! Trotzdem noch mal nachgefragt: Willst Du tatsächlich im ganzen Dokument »gerade« Fähnchen, auch für einzeln stehende Noten (Penderecki u.a.)? Dann wäre diese Einstellung zu wählen. Du müßtest auch das Verhalten der Balken bei Pausen einstellen. Die Richtung der Sekundärbalken kannst Du dann mit dem Spezialwerkzeug einfach umdrehen. Wenn »Balken über Pausen« und/oder »– am Rand verlängern« angewählt ist, kannst Du immer noch einzelne Noten abtrennen mittels /, manchmal ist das nicht überall erwünscht. Ich hoffe, Dir ist damit gedient, sonst müßtest Du noch mal ein passenderes Beispiel zeigen. Die Standardeinstellung gerade bei punktierten Noten ist bei Finale manchmal wider das Metrum.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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Bunu
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Beitrag von Bunu »

Danke, Ingo!

Ok, die Fähnchen sind jetzt gerade (siehe Beispiel), jetzt soll es nur noch umgedreht werden, sodass es in Richtung der Halben Note zeigt. Mit den Spezialwerkzeugen klappt es nicht.
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klaus_h
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Beitrag von klaus_h »

(Verzeiht bitte meinen Querschläger da neulich! Ich lag ja auf ganzer Linie falsch...)

Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Bunu hat geschrieben:Ok, die Fähnchen sind jetzt gerade (siehe Beispiel), jetzt soll es nur noch umgedreht werden, sodass es in Richtung der Halben Note zeigt. Mit den Spezialwerkzeugen klappt es nicht.
Eine einfache Möglichkeit, gerade Fähnchen umzudrehen, gibt es meines Wissens nicht. Da Finale die Fähnchen nicht selbst zeichnet sondern aus Zeichen eines Zeichensatzes zusammenbaut und es aus technischer Sicht auch keine Balken sind, funktionieren die Balken-Spezialwerkzeuge nicht.
Um einen "echten" Balken zu erzwingen, kannst Du hinter der 16tel-Note eine weitere 16tel eingeben und ihr über die Spezialwerkzeuge einen unsichtbaren Kopf und Hals zuweisen. Der Balken kann anschließend mit dem Balkenverlängerungswerkzeug auf die andere Halsseite verschoben werden. Das ist zugegebenermaßen aber mit etwas Fummelei verbunden.
Alternativ kannst Du auch über das Hals-Spezialwerkzeug einen eigenen Hals samt geradem Fähnchen basteln.
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Paul Bialek
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Beitrag von Paul Bialek »

... und das lohnt sich musikalisch gesehen? Was tut man nicht alles für die Kunst...
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Ingo
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Marotten

Beitrag von Ingo »

Das Umdrehen der Stummel ergibt nur im Zusammenhang verbalkter Noten einen musikalischen Sinn – dieser Fall ist nichts als Komponistenschikane (die lernen ja auch nicht mehr, wie man Noten schreibt): die damit suggerierte metrische »Einheit« wären 9/16, welche nur in ein entsprechendes Taktschema passen und ganz anders notiert werden müßten, nämlich 3/8+1/8+1/16. Daß die beiden Noten zusammengehören, verdeutlicht schließlich schon der Bogen. Wenn Du auf das Steckenpferd Deines Auftraggebers unbedingt aufsteigen willst und er diese Sonderanfertigung entsprechend bezahlt, wird Dir nichts weiter übrigbleiben, als Deine Zeit mit den von Stefan beschriebenen Bastelarbeiten totzuschlagen. Mit gutem Handwerk hat das nichts mehr zu tun, und solche Spielereien sind zu Recht in einem Notensatzprogramm nicht vorgesehen.
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Ulrich Roski

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Bunu
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Beitrag von Bunu »

Naja, ich kann den Komponisten schon verstehen, für einen Streicher ist ein Bogen nicht unbedingt ein starkes Zeichen der Zugehörigkeit. Die Phrasierung wird durch die gedrehten Balkenstummel schon deutlicher. Außerdem handelt es sich in diesem Fall um eine Taktunabhängige, metrisch völlig freie Passage.

Im Übrigen denke ich, dass ein Notenprogramm ermöglichen sollte, alles so zu notieren wie man es möchte. Die Grenzen sollten nicht durch die technische Machbarkeit gesetzt werden.
Die Sinnfrage sollte meiner Meinung nach an zweiter Stelle stehen, da sie immer dikussionsbedürftig ist.

Mit dem Hals selbst basteln hat es dann schließlich auch mit den gedrehten Balkenstummeln geklappt.

Herzlichen Dank in die Runde für die Hilfe und die Anregungen!

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stefan schickhaus
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Beitrag von stefan schickhaus »

Bunu hat geschrieben:Im Übrigen denke ich, dass ein Notenprogramm ermöglichen sollte, alles so zu notieren wie man es möchte.
Das allerdings ist eine starke Forderung. Könnte von Pippi Langstrumpf stammen. :lol:
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Ingo
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Handwerk und Kunstwerk

Beitrag von Ingo »

Wie gesagt, alles eine Frage der Wirtschaftlichkeit und des Zwecks der Noten: Performation oder Masturbation? Soll danach gespielt werden pder soll die Partitur auf die nächste Dokumenta?
Sonderanfertigungen verlangen auch Sonderpreise, einen Bugatti bekommt man auch nicht zum Preis eines Tata. Es gibt ja Scheichs, die sich Computer vergolden und Ferraris zu Geländewagen umbauen lassen.
Man kann Noten auch mit Freehand o.ä. setzen, dann kann man alles machen – dauert halt a bisserl länger …
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Ulrich Roski

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rennert
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Beitrag von rennert »

Blabla. Sorry...
Uli Rennert
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Paul Bialek
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Beitrag von Paul Bialek »

Partitur auf der Dokumenta - großartiger Gedanke!
Seien wir dem Kind dankbar, das die Nacktheit des Kaisers öffentlich zu machen wagt.
Manchmal sollte man sich trauen, dem Kunden das zu geben, was er wirklich braucht und nicht das, was er will.

In diesem Sinne

Frohes Basteln!
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Ingo
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bläblä (’tschuldigung!)

Beitrag von Ingo »

@ rennert:
Lieber Uli, darf ich Dich daran erinnern, daß Du selbst zur Lösung von Bunus Fragestellung bisher nichts wirklich Erhellendes beigetragen hast?
Seit wann gibt es eigentlich einen »Notations-Kanon für zeitgenössische Musik«? Vielleicht kannst Du als Synthesist mich (Musikist) mal aufklären?
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Ulrich Roski

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