X-tole systemübergreifend: Klammer-Haken einzeln ausrichten?

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
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Andreas P.
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X-tole systemübergreifend: Klammer-Haken einzeln ausrichten?

Beitrag von Andreas P. »

Hallo liebe Notensatz-Experten,

bei einer Bearbeitung von Paganinis 24. Capriccios für Vl. solo, hier für 2 Blasinstrumente, habe ich in Var. 1 folgendes Problem: Die Stimmen wechseln sich ab, die Melodie wird systemübergreifend notiert (mit versteckten Pausen, Plug-In TG-Tools). Soweit, so gut. Wie aber mein Beispiel zeigt, bekomme ich es nicht hin, die Klammer von X-Tolen, die die Systeme überqueren, so zu bearbeiten, dass der linke und rechte Haken je zu dem System zeigt, in dem die zu spielenden Töne liegen. Beide Haken verschieben sich synchron in dieselbe Richtung.

Hat jemand eine Idee?

DANKE!

Gruß

Andreas P.

P. S.: Um die Triolen-Klammern mit der 3 später verschwinden lassen zu können, musste ich den Trick mit Taktwechsel zu 3/4 greifen (an den versteckten Pausen zu erkennen). Gibt es elegantere Lösungen?
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Das ist ganz einfach: Länge der Haken anpassen in der X-tolen-Definition abwählen siehe Bildschirmfoto.
Mensurstriche scheinen ja eine Marotte von Dir zu sein: Paganini hat gewiß keine geschrieben, auch nicht für Ensembles. Scheibst Du dann bei Solowerken die Taktstriche unters oder übers System?
Ob die Klaviernotation mit systemübergreifender Stimmführung für verschiedene Instrumente den Musikern gefallen wird, bezweifle ich, auch wenn ich als Klavierspieler dem eine gewisse Eleganz nicht absprechen will.
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Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
Der eine find’s gut, der andre muß brechen.

Ulrich Roski

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Andreas P.
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Beitrag von Andreas P. »

Ingo hat geschrieben:Das ist ganz einfach: Länge der Haken anpassen in der X-tolen-Definition abwählen siehe Bildschirmfoto.
Hat hervorragend geklappt, DANKE!
Ingo hat geschrieben: Mensurstriche scheinen ja eine Marotte von Dir zu sein: Paganini hat gewiß keine geschrieben, auch nicht für Ensembles. Scheibst Du dann bei Solowerken die Taktstriche unters oder übers System?
Nö, eigentlich nicht. (':lol:') Irgenwie ist es (ungewollt?) so "passiert" (vielleicht vom letzten Machaut als Vorlage übrig geblieben?), ich tippe eben auch viel vor- und frühbarockes "Zeug".
Da werde ich noch mal den Bearbeiter fragen, ob es eigentlich so gewollt war.
Allerdings: Bei den einstimmig gebliebenen (und "Ping-Pong" verteilten -) Variationen finde ich (als einer der beiden ausführenden Musiker) das gar nicht mal so schlecht...
Ingo hat geschrieben: Ob die Klaviernotation mit systemübergreifender Stimmführung für verschiedene Instrumente den Musikern gefallen wird, bezweifle ich, auch wenn ich als Klavierspieler dem eine gewisse Eleganz nicht absprechen will.
Siehe oben, der Bearbeiter und ich spielen es zu zweit, jedoch sind die meisten Variationen verteilt einstimmig. Da stören uns die ganzen Pausen nur. Durch das Lesen einer durchgehenden Melodie (statt ständig durch Pausen unterbrochen ) ist m. M. n. - zumindest geht es mir so - der Überblick verbessert. :lol:

Gruß
Andreas
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Wie gesagt: musikalisch, praktisch und grafisch überzeugt mich die Notation durchaus, gerade bei einem Duo — geht natürlich nur bei Spielpartituren. Manche Musiker haben aber vielleicht lieber Einzelstimmen, und dann müßtest Du vieles neu machen.
Mensurstriche sind wirklich nur bei Alter Musik sinnvoll, ich kenne sie eigentlich nur aus Vokalmusik; aber auch dort ziehe ich kurze Taktstriche zwischen 2. und 4. Notenlinie vor, weil Mensurstriche den Text stören und zerhacken; für Musik des 19. Jahrhunderts und später sind sie jedenfalls unangemessen (habe erst kürzlich einen lebenden Komponisten davon überzeugt, bei Instrumentalmusik darauf zu verzichten).
Jetzt lese ich erst den zweiten Teil Deiner Frage: Einer solchen Mogelei mit falschen Taktarten bedarf es nicht: in der besagten X-tolen-Definition kannst Du auch die Anzeige von Ziffern und Klammern abschalten; Du kannst generelle Einstellungen dafür vorgeben, trotzdem abschnittsweise andere anwenden, für die Rückkehr zur Standardeinstellung einfach rücksetzen wählen.
Man kann nicht mit jedem Lied jeden ansprechen:
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Andreas P.
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Beitrag von Andreas P. »

Ingo hat geschrieben:Wie gesagt: musikalisch, praktisch und grafisch überzeugt mich die Notation durchaus, gerade bei einem Duo — geht natürlich nur bei Spielpartituren. Manche Musiker haben aber vielleicht lieber Einzelstimmen, und dann müßtest Du vieles neu machen.
Mensurstriche sind wirklich nur bei Alter Musik sinnvoll, ich kenne sie eigentlich nur aus Vokalmusik;
Und ich als Instrumentalist (vornehmlich) der Alten Musik kenne es besonders aus z. B. Neuausgaben frühbarocker Instrumentalmusik (London Pro musica, ...), z. B. eine 2stimmige Canzone von F. Guami.
Ingo hat geschrieben:... aber auch dort ziehe ich kurze Taktstriche zwischen 2. und 4. Notenlinie vor, weil Mensurstriche den Text stören und zerhacken; für Musik des 19. Jahrhunderts und später sind sie jedenfalls unangemessen (habe erst kürzlich einen lebenden Komponisten davon überzeugt, bei Instrumentalmusik darauf zu verzichten).
Nun ist dies ja keine direkte Übertragung für Violine, sondern für zwei Instrumente (mit der Freiheit, aus optischen Gründen die Mensurstriche zu wählen; der Bearbeiter besteht darauf, habe ihn gerade gefragt), und erfahrene (z. B.) Blockflötisten (und Laien sollten vielleicht lieber gar nicht mit Capriccio 24 anfangen) werden diese Lesart vielleicht - wie wir - zu schätzen wissen.
Ingo hat geschrieben:Jetzt lese ich erst den zweiten Teil Deiner Frage: Einer solchen Mogelei mit falschen Taktarten bedarf es nicht: in der besagten X-tolen-Definition kannst Du auch die Anzeige von Ziffern und Klammern abschalten; Du kannst generelle Einstellungen dafür vorgeben, trotzdem abschnittsweise andere anwenden, für die Rückkehr zur Standardeinstellung einfach rücksetzen wählen.
Habe soeben die gesamte Variation fast komplett neu getippt ohne Taktart-Tricks, danke für den Tipp mit der X-Tolen-Darstellung. Schade, dass ich nicht wußte, wie man die bereits getippten Noten umwandelt und die Taktart ohne automatisch falsche zusätzliche Pausen ändert. Naja, bei (diesmal) nur einer Seite nicht so schlimm (beim nächsten Mal weiß ich’s dann gleich).

DANKE!

Gruß
Andreas P.

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