Was können Taktstapel?

[stefan schickhaus]

Habe gerade Fin2008 installiert und frage mich: Was können die neu erfundenen "Taktstapel", was man früher mit der Bewegungs-Lokomotive nicht konnte? Sind Taktstapel reine Hochstapel, oder begreife ich deren Funktionalität einfach noch nicht ganz?

[Martin Gieseking]

Wenn ich es richtig sehe, verhalten sich Taktstapel beim Kopieren anders als einzeln angewählte Takte. Das Kopieren von Einzeltakten bzw. Nicht-Taktstapeln funktioniert im Wesentlichen so wie bisher mit aktiviertem Menüpunkt Bewegen > Kopieren und Ersetzen: die markierten Noten ersetzen den Inhalt der Zieltakte. Es gibt aber keine Unterscheidung zwischen Voll- und Teiltakten mehr und Auwahl- und Zielbereich dürfen sich nun auch überlappen.

Taktstapel hingegen ersetzen beim Kopieren nicht den Inhalt des Zieltakts, sondern werden vor dem Zieltakt eingefügt. Es entsteht also ein zusätzlicher Takt. Außerdem werden Takt- und Tonartwechsel mitkopiert -- sofern im Filter aktiviert. Bei einzeln ausgewählten Takten passiert das nicht. Deshalb hat die Einfügemarke beim Draggen und Droppen wohl auch eine andere Farbe.

Soweit meine ersten flüchtigen Beobachtungen.

[stefan schickhaus]

Nach Lektüren der "Was ist neu in 2008"-Hilfsdatei interpretierte ich das auch so, wie Martin es beschreibt. Doch gelingt mir die Umsetzung noch nicht. Wenn ich einen Taktstapel an eine neue Position verschieben, werden lediglich die Taktinhalte ersetzt. Aktiviere ich aber das Kontextmenü "Taktstapel einfügen", erscheint ein leerer Takt in allen Systemen. Den kann ich dann natürlich mit dem Inhalt des Taktstapels füllen. Doch über diese Zweischrittmethode kam ich ja auch in Fin2007 zum Ziel (leeren Takt einfügen, Inhalt hineinkopieren).

Das von Martin beschriebene Überlappen der Taktteile allerdings ist wirklich eine neue Errungenschaft.

[rennert]

Also ich denke, dass es sowohl bei einzelnen Takten oder Teilen von Takten, wie auch Taktstapeln die beiden Kopier-Modi gibt: Einsetzen und Einfügen. Bei mir (Mac) besteht beim Kopieren mit der Maus der Unterschied darin, dass ich für das übliche Einsetzen (und Ersetzen) die ausgewählten Objekte einfach an die gewünschte Stelle ziehe; jedoch für das Einfügen bei gleichzeitigem Verschieben der nachfolgenden Noten, muss ich beim Ziehen mit der Maus die Apfel-Taste drücken (wahrscheinlich strg bei PC).

Die Taktstapel haben nach meiner Lesart nur die Funktion, zusätzliche Informationen wie Tonarten und Taktbreiten mitkopiert werden. Ziehe ich aber diese Taktstapel nicht an einen Taktbeginn, werden die enthaltenen Noten und Zeichen ohne diese Informationen Eingefügt bzw. Eingesetzt.

Es wäre aus meiner Sicht noch zu klären, worin denn nun der genaue sprachliche Unterschied zwischen Einfügen und Einsetzen besteht. Das Handbuch benutzt offensichtlich den Begriff Einsetzen für den Vorgang des Überschreibens, wohingegen Einfügen meinen soll, dass bestehende Musik verschoben wird, um dem Kopierten platz zu machen. Das kann man sich doch auch umgekehrt denken, oder? Einfügen heisst doch, etwas in eine bestehende Umgebung zu integrieren?

[stefan schickhaus]

Danke, rennert, die Apfel-Taste hatte ich übersehen. Jetzt klappts mit Einsetzen und Einfügen.
Dennoch, um auf meine Ausgangsfrage zurückzukehren: Was bringt die Umgestaltung der ganzen Kopier-Funktion in Fin2008? Man spart sich einen Zwischenschritt, eben das Erzeugen neuer leerer Takte, in die dann hineinkopiert wird. Ist das nicht ein wenig wenig? Immerhin ist das die am meisten angepriesene Errungenschaft dieses updates.

[rennert]

Vielleicht sind die Taktstapel ja keine Errungenschaft - nur eine neues Wort. Jedenfalls funktioniert das kopieren kleinerer Einheiten jetzt etwas weniger mühsam; nämlich so wie in anderen Programmen auch. Ist doch was.

Nach wie vor: Einfügen/Einsetzen ?!? Siehe Einfügen vs. Einsetzen in Finale 2008.