Transponierende Instrumente klingend

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
coleporter
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Transponierende Instrumente klingend

Beitrag von coleporter »

Gibt es eine Möglichkeit, dass ich transponierende Instrumente bei der schnellen Eingabe KLINGEND höre, auch wenn "Partitur klingend anzeigen" deaktiviert ist?
"Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben." (Arthur Schopenhauer)
Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Meines Wissens gibt es keine solche Option. Die Noten werden bei der Schnellen und Einfachen Eingabe immer untransponiert, also so wie man sie eingibt, wiedergegeben. Ein notiertes G klingt hier unabhängig von der Anzeigeeinstellung immer wie ein G.
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Bei vielen Masterkeyboards kannst du eine Transposition einstellen. Wenn du nun z.B. eine Partitur in Finale erstellst in welcher eine Trompete in B vorkommt, die Partitur klingend anzeigen lässt, die Trompetenstimme aber aus der gedruckten/geschriebenen Originalpartitur (in der sie transponiert notiert ist) abtippst, dann müsstest du dein Keyboard um zwei Halbtöne nach unten transponieren lassen, dann verhält es sich genau so wie eine Trompete.

Falls dein Keyboard das nicht kann, gibt es vielleicht eine Möglichkeit, in den internen Signalfluss deines Rechners ein kleines Tool einzubauen, welches Mididaten transformiert, also von jeder vom Midieingang erhaltenen Notennummer zwei subtrahiert, bevor es sie an Finale weiterleitet.
Ob es so etwas gibt kann ich dir allerdings nicht sagen.

MM
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

MassMovers Vorschlag bezieht sich auf die EINGABE.

Mit der AUSGABE ginge es auch, wenn du dafür ein externes MIDI-Gerät benutzt, das Transponierungen erlaubt und einstellen läßt.

Es geht aber auch mit der KEINGABE: In Finale die Wiedergabe während der Eingabe ausschalten und selber singen. Das übt das Vomblattlesen und, wenn du auf klingenden Notennamen singst, auch noch das Transponieren.

Im übrigen hoffe ich nicht, daß sich mein Masterkeyboard eines Tages, wie MassMover formuliert, wie eine Trompete verhält, und ich dann immer reinblasen muß und gerade einmal (mit viel Übung) zweieinhalb Oktaven zur Verfügung habe...
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coleporter
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Beitrag von coleporter »

:D

Das ist mir alles zu kompliziert - sooo wichtig ist mir das dann auch nicht, da nehme ich lieber den Mitsing-Vorschlag oder mein inneres Ohr...

Dennoch danke allen Antwortenden.
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musicara
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Beitrag von musicara »

Irgendwo, irgendwann kam mir mal eine Schrift unter die Finger: Johann Friedrich Bach (der "Londoner" Bach) - "The transposing Keyboard". Vielleicht find ich die wieder, dann gebe ich noise.
musicaRA
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Transponierende Cembali hat es gegeben (mittels Spielwerkverschiebung), gibt's sogar noch heute, meine holde Gattin hat eines im Haus, das man sowohl in alter Stimmung einen Halbton zu tief als auch in neuer spielen kann. Ob die Cembalo-Bauer aber je sich dazu überwinden werden, ihren Barock-Nachbauten einen MIDI-Anschluß zu verpassen?
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musicara
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Beitrag von musicara »

Wer jemals auf der Musikmesse die Getöse-Halle der Klavieraussteller besucht hat - an jedem der 873 ausgestellten Klaviermodelle sitzt ein Meisterpianist und bröckelt sich möglichst laut einen ab, (denn diese ganzen Neuheiten wie eingefärbte Tasten oder Pedale aus echtem Kunstharz müssen in der Praxis getestet werden,) - dann den Stand eines Cembalobauers besuchte,der wird wissen, dass diese bedauernswerten Menschen demnächst Cembali mit eingebauter Latte machiato- Automatik (oder so ähnlich, weiß nicht genau wie man Milchkaffee auf italienisch schreibt) bauen müssen. Der Midi Anschluss dient zum Übertragen auf den PC, der wiederum steuert die Subwoofer, die direkt über dem Stand angebracht sind. Die Latte dient zum Besucherfang, der Subwoofer dazu, ein Cembalo in der Halle überhaupt hörbar zu machen.
War einmal da, tu ich nie wieder.
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Und, gab's auch Steinways Lang-Lang-Jugendklavier zu sehen mit eingebauter Halterung für Cola-Dose, iPod und Handy?
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Ach ja, Lang-lang ist´s her, als Pianisten noch mehr an die Musik dachten als an junge Mädchen - naja, Liszt schaffte wohl beides...
Aber midifizerte Orgeln gibts schon lange, und bei kleinen Portativen ist die Transponiervorrichtung auch fast schon Standard- nur Bratscher gucken wieder mal in die Röhre. Obwohl, eine midifizierte Bratsche, das wärs, käme endlich mal ohne Bratscher aus, würde zuletzt noch zum Musikinstrument!
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

In welche Röhre? Die Bratsche hat keine Röhre, Orgeln jedoch gleich mehrere davon, in die man aber meistens nicht gucken kann. Die Bratsche an sich ist von Natur aus ein Portativ, weil man sie überall hintragen kann. Und Bratscher transportieren nicht nur die Bratsche, sie transponieren sowieso alles prima vista, nämlich lassen einfach die Vorzeichen weg, dann ist eh alles C-dur.
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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Das mit der Röhre war doch sprichwörtlich gemeint, ts,ts...
Daß Bratscher die Bratsche immer mit sich rumtragen ist bekannt, er will ja schließlich jede Gelegenheit zum Üben nutzen.
Das mit dem nur C-Dur ist aber ungerecht, es ist doch wohl eher so, daß Vorzeichen ein viel zu ungenaues Mittel sind, das darzustellen, was Violaisten spielen.
Haben wir Organisten es gut, der einzige Witz, den es im Zusammenhang mit uns gibt, ist die Bezahlung!
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Leider kenne ich auch keinen. Aber hier steht ein bißchen was über Musikerbezahlung und das Verhältnis zwischen Organisten und anderen Musikern drin (Kapitel "Muggen"):
http://www.effenwerk.de/03blechblaeser.htm
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Einen kenne ich doch:

Wo sitzt bei der Orgel die größte Pfeife? Na?

Ich trau’ mich gar nicht die Antwort zu geben :oops:

MM
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Naja, den kannte ich doch schon.

"ORGEL (f.), ein Musikinstrument, das zu seiner Herstellung mehr Material benötigt als jedes andere und damit das durchschnittlich teuerste, größte, unhandlichste und das einzig nicht transportable der Welt ist, obwohl es nur aus lauter Pfeifen besteht. Es wird in sehr große Häuser unverrückbar eingebaut, damit Dorfmusikanten es dort mit Füßen treten, um ein wenig Wind zu erzeugen."
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