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Verfasst: So Mär 07, 2010 5:32 pm
von Tausig
Was in Score für Fehler unterlaufen können, weiß ich nicht. Hier geht es nur um die Bedienung Finales. Simpler Vorschlag: Ab bspw. Takt 5, in dem eine zweite Klammer steht, soll bei "4" beginnend weitergezählt werden. Um das einzustellen, möchte ich einfach nur den Takt oder die Takzahl doppel-, Alt-, Strg- oder sonst-was-klicken, um schnell die 4 einzustellen. Muß die Zählung bei einer nächsten Klammer oder einem unvollständigem Takt oder einem Satzbeginn, erneut umgestellt werden, klicke ich genauso in den Beginn des nächsten Abschnittes. Fertig ist's, und ich kann mir dieses Gefummel mit den Dialogboxen, die ich ohne Blick auf die Partitur bearbeiten soll, ersparen. Positionierungen, Zeichensätze etc. ließen sich ähnlich komfortabel in die Bedienung einarbeiten. Das mag mehr Programmieraufwand sein, meiner Meinung nach aber ein dringend nötiger. Noch besser wäre natürlich, Finale würde die Volten und unvollständigen Takte automatisch erkennen und richtig zählen, aber Finale kann zwischen "unvollständig" und tatsächlichem Taktwechsel ja leider vom Konzept her nicht unterscheiden -- kann man also nur von träumen.

Re: Gemach!

Verfasst: So Mär 07, 2010 5:36 pm
von Coltrane
Heiko Kulenkampff hat geschrieben:Dennoch, Christoph, sollten wir solche Wortwechsel nicht mit Kraftausdrücken eskalieren lassen, finde ich. Gruß, Heiko
Ich bin eben in der Gosse großgeworden, da wehrt man sich gegen so "subtil" vorgetragene persönliche Angriffe nicht so elegant wie es die großbürgerlichen Regeln der "Kunst der Beleidigung" offenbar vorsehen.

In der Sache habe ich mich vollkommen sachlich geäußert.
Persönliche Vorlieben oder Ablehnung bestimmter Wünsche an ein Notationsprogramm sollten IMHO keinen von uns dazu verleiten persönliche Wertungen gegenüber dem Wünschenden vorzunehmen, oder gar darüberhinaus Vermutungen anzustellen, ob derjenige sich zu dumm, unbedacht, praxisfern, oder sonstwie anstellt.

Gruß, Christoph

Re: Zitat

Verfasst: So Mär 07, 2010 5:49 pm
von Coltrane
Ingo hat geschrieben:Deiner vulgären Ausdrucksweise
Deine Beleidigungen waren die konkludente Einwilligung dazu.

zur Sache, d'accord

Verfasst: So Mär 07, 2010 6:40 pm
von Ingo
Schön, Heiko, daß jemand wieder zur Sache kommt. Den schalen Nachgeschmack des "dumm" gibt mein Text wirklich nicht her: das war überhaupt nicht auf bestimmte Personen bezogen. Gemeint ist, daß Score, das ich als Korrektor, nicht als Notensetzer kenne, offenbar nicht rechnen kann oder will. Diese Taktfehler treten auch bei professionellen Notensetzern auf! Aus solchen Erfahrungen resultiert das "unbedacht" und weil falsche Taktzähler in Proben viel schlimmer sind als falsche Noten und gern als Vorwand zu zeitraubenden Diskussionen dienen.
Konsensfähig ist auf alle Fälle Tausigs Vorschlag, und daß diese Funktion verbesserungswürdig ist. Mir gefällt z.B. überhaupt nicht, daß man Zeichensätze und Positionen für jeden Taktzahlenabschnitt neu einstellen muß, wenn man sich das anders überlegt hat (z.B. für 3stellige Zahlen mehr Abstand braucht), daß die Änderung der Zeichensätze in den Dokumenteinstellungen dort überhaupt keine Wirkung zeigen usw.

Verfasst: Sa Mär 27, 2010 11:52 am
von Fabian
Mit Finale sollten noch mehr Garritan Sounds geliefert werden.

Seit langem benutze ich nur noch diese, weil die SoftSynth irgendwie nicht so toll klingen.

Verfasst: Sa Mai 08, 2010 7:43 pm
von Gerassimez
Mir fehlt die Möglichkeit, dass man die Noten auch hören kann, wenn man im "Einfache Eingabe" Modus
einfach nur mit den Pfeiltasten der Computertastatur zwischen den (markierten) Noten wechselt.

Wenn man nämlich die ganze Zeit die Noten mit der Tastatur eingibt, ist der Griff immer zur Maus recht umständlich.
Außerdem erweist es sich, beispielsweise bei 32stel Gruppen, das einzelne gleichmäßige abspielen mit der Maus der Noten recht schwierig.
Von daher wäre es toll wenn man die Möglichkeit mit den Pfeiltasten hätte.

Scheidung und Entscheidung

Verfasst: Do Jun 24, 2010 7:17 am
von Ingo
Nachdem ich an Sibelius sehe, daß ein intelligentes Notensatzprogramm möglich ist, fallen mir so viele Wünsche an Finale ein, daß es den Rahmen dieses Themas sprengen würde. Angesichts der beharrlichen Ignoarroranz bei MM gegenüber unseren Bedürfnissen (Ich nehme hier ausdrücklich die zuvorkommenden Bemühungen von Klemm aus) frage ich mich inzwischen, ob unsere Mühen nicht umsonst sind. Einige mir wichtige Punkte und eklatante Mißstände möchte ich aber dennoch anführen:
1. Ein Programm, das für mehrere Plattformen entwickelt wird, sollte darauf auch gleichermaßen funktionieren. Offenbar ist Finale 2010 nicht Snow-Leopard bzw. Intel-Mac-fähig, anders kann ich mir die Probleme nicht mehr erklären, die ich seit dieser Version habe.
2. Handarbeit, Ergonomie und Tempo: Auch wenn man sich die Arbeit durch das Programmieren von Tastenkürzeln und Scripts etwas erleichtern kann, so geht mir gehörig auf die Nerven und auf den Unterarm, daß man zum exzessiven Gebrauch der Maus gezwungen wird und das nicht auf der Tastatur erledigen kann. Außer dem drohenden Tennisarm bedeutet das vor allem einen erheblichen Geschwindigkeits- und Produktivitätsverlust. Da ich einige leidvolle Erfahrungen mit durchgeschleppten und überschriebenen Dokumenten machen mußte, lege ich jedes Projekt neu an: Bei einer großen Partitur ist das sehr umständlich und zeitraubend (Notensystemattribute, Positionen!).
3. Unzuverlässigkeit: Alzheimer gegenüber Voreinstellungen, Paletten Fensterpositionen usw., was bereits angeführt wurde. Notensystemstile funktionieren offenbar nicht zuverlässig, was bei einem Orchestermaterial (Wechselinstrumente) zu verheerenden Katastrophen führen kann. Es kann nicht sein, daß man regelmäßig alle Voreinstellungen löschen oder sogar neu installieren muß, damit Finale wieder einigermaßen funktioniert! (Das mache ich mindestens jede Woche, damit wieder alle Zeichensätze zur Verfügung stehen oder auf alle Fenster zugegriffen werden kann.)
4. Zeichensatzfunktionen: Auch wenn ich mich und andere wiederhole: die Ignoranz gegenüber gar nicht so neuen Schrifttechnologien wie OpenType und Unicode halte ich für die größte Schwäche. Die Verwendung diakritischer Zeichen und nichtlateinischer Alphabete ist damit praktisch unmöglich. MM will das auch in Zukunft nicht verbessern!
5. Kompatibilität: Daß Abwärtskompatibilität möglich wäre, beweist Sibelius.
Fazit: Die Politik von MM kann man eigentlich nur Beutelschneiderei nennen: die Zumutung, 130 Euronen jährlich für 3 Verbesserungen abzudrücken und das danach nochmals mit 10 Verschlechterungen zu bezahlen, die man aber nicht sogleich erkennt, ist geradezu unsittlich. Ich möchte hier nicht zum Boykott von Finale aufrufen, werde aber auf Sibelius umsteigen, sobald ich darin einigermaßen fit bin, auch wenn das nach so vielen Jahren bitter ist. Manchmal ist eine Scheidung eben unumgänglich. Dazu ein Witz: Auf die Frage des Scheidungsrichters, warum sich ein 80jähriges Paar nach 50 Ehejahren scheiden lassen will, antworten diese: "Wir wollten damit warten, bis die Kinder tot sind." Ich habe den Eindruck, daß Finale ein totes Pferd ist, das wir reiten. Da sich MM offenbar nicht entscheiden kann, ob Finale ein Programm für Profis oder Laien ist, damit sie von beiden profitieren, muß diese Entscheidung woanders getroffen werden.

Begriffsklärung und musikalische Terminologie

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 8:42 am
von Ingo
Manche Fragen hier im Forum erübrigten sich, wenn sich die deutsche Version von Finale einer einigermaßen präzisen Terminologie bediente; mir ist das jetzt besonders aufgestoßen, nachdem ich mir die englischen Videos zu Sibelius angesehen habe, die ich auf Anhieb besser verstanden habe als das deutsche Finale-Benutzerhandbuch … Wozu haben deutsche Musikwissenschaft und Stichtradition eigentlich ein solches System entwickelt? Das hat nichts mit Deutschtümelei zu tun: schließlich haben die Amerikaner aus gutem Grund viele Termini aus dem Deutschen übernommen, anstatt z.B. die dämlichen englischen Notenwerte zu benutzen, die sich kein Kontinentaleuropäer merken kann. Es wäre deshalb zu wünschen, daß Finale die üblichen, eindeutigen Begriffe benutzt, von Grammatik und sprachlichen Feinheiten ganz zu schweigen (Es heißt "Vorschlagnoten", besser "Vorschläge" und nicht "Vorschlagsnoten", weil die eben keine Empfehlung, sondern zu exekutieren sind, vgl. Schafkäse). Schon die Voreinstellungen sind unverständlich und irreführend für jemanden, der die Tücken dieser schlampigen Benutzerführung noch nicht durchschaut, hier nur ein paar Beispiele:
Linien und Kurven: Kopfstriche werden hier als "Hilfslinien" bezeichnet, wogegen dieser Begriff sonst etwas ganz anderes bedeutet.
Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Vorzeichen und Versetzungszeichen.
"Seitengröße" ist irreführend, da der Seiteninhalt gemeint ist.
Finale ist wohl das einzige Programm, das N-tolen X-tolen nennt? In der Mathematik gibt es sehr wohl einen Unterschied zwischen diesen Variablen.
b.a.w. …

MM-Politik

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 9:06 am
von Ingo
Jetzt ist auch bei mir endlich der Groschen gefallen: Waren mir die Finale-"Entwicklungen" bisher unverständlich, so ist mir inzwischen klar, was die Update-Politik der Verwickler bei MM bezweckt: die allbekannte Sollbruchstelle, die uns veranlassen soll, alle Jahre wieder für ein unverschämt teures Update zu blechen, weil wir dummen Bauern die Hoffnung nie aufgeben, daß die nächste Version besser wird. Manches scheint auch tatsächlich besser, weil wir die neuen Fehler erst bemerken, nachdem wir eine Weile mit dieser verschlimmbesserten Version gearbeitet haben. Dann hoffen wir auf das nächste Update usw.
Angesichts der vielen Beiträge zu diesem Thema und der Arroganz/Ignoranz von MM gegenüber unseren berechtigten Forderungen frage ich mich, ob unsere Bemühungen überhaupt einen Sinn haben; eine Liste mit zufriedenstellenden Lösungen dieses Programms würde wohl wesentlich kürzer ausfallen.
Kurz: Nachdem ich mich ein bißchen mit Sibelius beschäftigt habe und bedenke, daß ich von Apple zum Preis eines Finale-Updates ein komplettes, jedesmal verbessertes Betriebssystem bekomme, muß ich sagen: Finale ist inzwischen ungeeignet für professionellen, effizienten Notensatz. Punkt.

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 10:16 am
von Tausig
Ingo hat geschrieben:Es heißt "Vorschlagnoten", besser "Vorschläge" und nicht "Vorschlagsnoten" …
Da gab es mal Valentins philosophische Betrachtung in Form eines Dialogs, der sich um die weltbewegende Frage drehte, ob es "Leberknödel" oder "Lebernknödeln" heißen müsse.
Ingo hat geschrieben:Kopfstriche werden hier als "Hilfslinien" bezeichnet …
Fast jedes Buch über allgemeine Musiklehre benutzt den Begriff "Hilfslinie". Was, bitte, soll besser sein daran, einen Begriff, der jedem geläufig ist, zu ersetzen durch Fachjargon? Das erinnert mich sehr ans Jägerlatein, wo der Schwanz "Rute" zu heißen hat. Wie heißt's bei Grabner? So heißt's: "… bedient man sich der sogenannten 'Hilfslinien'". Ebenso heißt's im dtv-Atlas zur Musik; das Wort "Kopfstrich" kommt in beiden Büchern nicht vor (um nur zwei weit verbreitete Bücher zu nennen).
Ingo hat geschrieben:Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Vorzeichen und Versetzungszeichen.
Wie heißt's im dtv-Atlas zur Musik? So heißt's: "Diese 'Vorzeichen' gelten in der Regel für einen ganzen Takt. Sollen sie für das ganze Stück gelten, so stehen sie zu dessen Beginn." In Büchern zum Notenstich kann man von "Warnvorzeichen" lesen, und jeder Musiker kann aus dem Zusammenhang ersehen, ob von Tonartvorzeichnung oder von einzelnen Vorzeichen die Rede ist. Die Unterscheidung ist, 'tschuldigung, Korinthenkackerei.
Ingo hat geschrieben:Finale ist wohl das einzige Programm, das N-tolen X-tolen nennt?
Die eine Wortbildung ist so häßlich wie die andere, also auch keine besser als die andere. Verständlich sind beide.

Ich glaube, ich glaube, es gibt Wichtigeres …

Korinthenkacker

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 11:16 am
von Ingo
Eure Einwände sind alle berechtigt, möglicherweise meine Einwände spitzfindig. Ich hätte auch gar nichts dagegen, Kopfstriche als "Hilfslinien" zu bezeichnen, wenn dieser Begriff nicht an anderer Stelle für etwas ganz Anderes genommen würde. Über Wörter kann man sich streiten: es sollte aber klar sein, was gemeint ist. Ich jedenfalls weiß erst mal nicht, was mit "Hilfslinien" gemeint ist, wenn ich die Dokument-Optionen aufrufe. Wahrscheinlich seid Ihr ja alle schlauer als ich und seht das sofort. "Lehrbücher", die Vor- und Versetzungszeichen nicht unterscheiden und anschließend erörtern müssen, was an dieser und jener Stelle damit gemeint ist, sind für mich nicht von Belang.

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 2:49 pm
von Sterndeuter
Finale ist wohl das einzige Programm, das N-tolen X-tolen nennt?
Anscheinend kennt Forte auch die Bezeichnung "X-Tolen": http://www.forte-notensatz.de/forum/vie ... highlight=
In der Mathematik gibt es sehr wohl einen Unterschied zwischen diesen Variablen.
Seit wann ist das so? Variablen sind variabel, daher der Name. Ich kenne keine Festlegung zwischen n und x in der Mathematik, Variablen können jeweils so definiert werden, wie man es gerade braucht (siehe Informatik/Programmierung).

Der Begriff "Kopflinien" ist mir (MuWi-Studium) noch nie begegnet, wlche andere Bedeutung sollte "Hilfslinien" denn noch haben?

Welchen Unterschied macht eine eigene Definition von "Versetzungszeichen"? Ob man beides als Vorzeichen bezeichnet oder das eine so und das andere anders ist doch gleich, eine Erklärung muss für beides her.

EDIT: Kurz mal in die digitale MGG (1. Aufl.) geschaut:
Fundstellen "Hilfslinie": 0
Fundstellen "Hilfslinien": 5
Fundstellen "Kopflinie": 0
Fundstellen "Kopflinien": 0 :wink:

Begriffe

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 4:52 pm
von Ingo
Von Kopflinien habe ich kein Wort gesagt. Einen Begriff wie Kopfstriche lernt man nicht im Musikwissenschaftsstudium, das ist Stecherjargon. Darauf kommt es aber gar nicht an: Mir geht es darum, daß man nicht ein und dasselbe Wort für ganz verschiedene Dinge benutzt wie "Hilfslinien" im Fenster der Dokument-Einstellungen (siehe "Raster und Hilfslinien" bzw. "Linien und Kurven") und man erst erraten muß, was jeweils gemeint ist.
Ob man nun den Begriff Versetzungszeichen mag oder nicht: Wenn man für beides Vorzeichen sagt, muß man klarstellen, ob man die Tonart-Vorzeichen oder die tonartfremden Alterationen meint. Wozu sonst haben wir zumindest im Deutschen dazu eigentlich eindeutige Begriffe?
Aber vor 100 Jahren wurden ja auch noch Wale als Fische bezeichnet: den Fischern war das egal, nicht jedoch den Zoologen.

Verfasst: Fr Jul 09, 2010 9:03 pm
von Sterndeuter
Entschuldige meine Faux-pas mit den Kopfstrichen, da war ich wohl im lesen zu schnell... :oops:

Verfasst: Do Jul 15, 2010 12:25 pm
von Fabian
Also ich fände es gut, (wie ich in diesem Thema schon mal angesporchen habe: http://www.finaleforum.superflexible.ne ... highlight=), wenn man eigene GPO-Sounds erstellen könnte. Garritan hat zwar nicht direkt etwas mit MM zutun, aber man weiß ja nie...