Fingersätze in Gitarrennotation

Schwierige oder kniffelige Probleme, Feinheiten des Notensatzes etc.
arcous
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Fingersätze in Gitarrennotation

Beitrag von arcous »

Hallo,
ich möchte in ausgesetzten Gitarrennoten die Fingersätze einfügen(also diese kleinen Zahlen direkt an den Notenköpfen). Gibt es da irgendeine spezielle Funktion dafür oder muss ich das wirklich mit dem Text Werkzeug alles einzeln machen?

Vielen Dank schon mal für euere Antworte

Gruß Georg
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Alles was man machen muß, ist 6 Artikulationen erstellen mit den Zahlen 0 bis 5, die man als Hilfswerkzeug den entsprechenden Tasten zuordnet, für die rechte Gitarrenhand evtl. auch p, i, m, a, und für Saitennummern eingekreiste Ziffern, die man z.B. in "Monotype Sorts" findet.
Barrée-Klammern muß man sich mit dem Grafikwerkzeug selber basteln, Rutschzeichen ebenfalls, multiple Ziffern muß man als Artikulation ebenfalls als grafisches Zeichen erstellen, um zwei Zahlen untereinander stellen zu können. Als Vortragsbezeichnung geht das alles auch und evtl. sogar einfacher.
Benutzt man für die Ziffern einen Musikzeichensatz, dann ergeben 12 Punkt ungefähr die übliche Schriftgröße von Fingersätzen.
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arcous
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Beitrag von arcous »

Ok, das klingt ja schon mal ganz gut, aber dabei muss ich ja dann schon jede einzele Noten anwählen und dann mit dem entsprechenden Artikulationszeichen versehen. Gibt es da nicht noch ne einfachere Variante? Vielleicht irgendwie über das Liedtext-Tool?

Gruß Georg
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MassMover
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Beitrag von MassMover »

Wenn du - wie Tausig schrieb - die Ziffern als Hilfswerkzeuge programmierst geht das ganz schnell.

MM
macbee
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Beitrag von macbee »

Jürg Hochweber hat dankenswerterweise genau zu diesem Zweck eine Vorlage-Datei erstellt:

http://www.hochweber.ch/gitarre.htm

Gruß macbee
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"Aber wenn Arcous nun einfach nur Jürg Hochwebers Vorlage benutzt, lernt er ja nie, wie das geht", spricht Tausig, der Pädagoge.
Anbei zur Anschauung meine Fingersatz-Bibliothek:
http://finaleforum.superflexible.net/fi ... tz_643.gif
aber die stelle ich nicht online, da will ich mindestens 5 Euro pro Fingersatz (geht unten noch weiter mit stummen Fingernwechseln fürs Klavier), oder ich versteigere sie an die schönste Dame hier im Forum.
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arcous
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Beitrag von arcous »

Ok Dankeschön, doe Hochweber-Vorlage hilft mir schon mal imens weiter. Ist mir bisher gar nicht aufgefallen, dass der sowas auf seiner Seite hat.

Wenn ich selbst versuche mir die Hilfswerkzeuge zu erstellen, dann hab ich dummerweise immer das Problem, dass die Zeichen nicht direkt neben der Note auftauchen, obowohl ich das eigentlich so eingestellt habe. Woran kann das liegen.

Ah ja und noch ne andere Frage: Wie kann ich denn die Noten mit dem durchgestrichenen Notenhals erzeugen, also quasi ne andere Art der Notierung von z.B. Vierteltriolen?

Gruß Georg
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Mir ist neu, daß durchgestrichene Notenhälse 'ne andere Notierung von Vierteltriolen sind. Meinst du Tremoli? Falls ja: Klick in der Artikualtions-Auswahl auf "Erzeugen...", dann auf "Original..." und such nach den Tremolo-Zeichen (ich habe die Nummer nicht im Kopf und müßte sie selber nachgucken).
Übrigens gibt es im Menü "Hilfe >> Benutzerhandbuch" Zeichentabellen.
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arcous
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Beitrag von arcous »

Sowas wie auf dem Bild meine ich. Das sind ja in dem Fall Vierteltriolen.

Gruß Georg
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

Das sind keine Vierteltriolen, sondern könnten allenfalls Achteltriolen sein, sind hier aber schlichte 8tel, und es sind Tremolo-Zeichen. Du findest sie z.B. im Maestro-Zeichensatz. (Ein Notenschreibprogramm ersetzt, scheint mir, keine Notenlehre; vielleicht doch einmal eine studieren, Arcous.)
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arcous
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Beitrag von arcous »

Sorry ja ich meinte Achteltriolen und sie werden hier durchaus so gespielt (wobei es natürlich sein kann, dass du das besser weißt als Dieter Kreidler)
Mag sein, dass es Tremolozeichen sind, an dieser Stelle macht es aber gitarristisch keinen Sinn ein Tremolo zu spielen (was auch im Zusammenhang mit dem stacc.sempre ersichtlich ist)
Ich weiß nicht was du so studierst und will hier auch keine kindischen Forumsstreitigkeiten fördern, aber ich arbeite derzeit an meinem Musikexamen, sowie meiner M.A. Abschlussarbeit und das du aus einem Takt beurteilen kannst wie das Stück gepielt wird erstaunt mich ein wenig.

Also bevor du jemanden die musikalische Kompetenz absprichst, vielleicht erst mal vom hohen Ross heruntersteigen.

Gruß Georg
Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

Hallo Georg,

ich muss Tausig zustimmen. Es sind definitiv keine Triolen sondern normale 8tel. Drei Achteltriolen würden den Takt ja auch gar nicht komplett füllen.
Die "Triolenwirkung" entsteht in deinem Beispiel durch die ternäre Taktart (6/8, 9/8, 12/8,...), bei der jeder Schlag aus 3 Achteln besteht.
Der Balken am Notenhals sagt nur: "zerlege die Note in Achtel". Wie viele das letztlich sind, hängt vom Notenwert ab. Bei einer Viertelnote würden also zwei Achtel entstehen, in dem Notenbeispiel sind's wegen der Punktierung drei.

Das ist jetzt nicht als herablassende Belehrung gemeint, sondern einfach als neutrale Information, die Du -- falls dir das alles bekannt schon sein sollte -- gerne ignorieren kannst. Da ich anhand deiner Beiträge aber den Eindruck hatte, dass dir die Bedeutung des Tremolo-Balkens nicht ganz klar ist, dachte ich, hilft diese Info vielleicht.

Grüße,
Martin
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Tausig
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Beitrag von Tausig »

"...vielleicht erst mal vom hohen Ross heruntersteigen."
Ich bitte um Entschuldigung, ich wollte niemandem die Kompetenz abstreiten, sondern eher die Kommunikation fördern, die nur funktionieren kann, wenn man sich über Begriffe einig ist. Eine Triole -- Martin hat's noch mal erklärt -- ist etwas anderes, als ein punktiertes 4tel im 9/8-Takt in 8tel zu unterteilen. Tonwiederholungen auf einer Note nennt man Tremolo, zumindest notensetzerisch, auch wenn das im mäßigen Tempo vielleicht nicht ganz angebracht erscheint und man allenfalls fuzzy-logisch klären könnte, ab welchem Tempo eine Tonwiederholung in ein Tremolo übergeht. Aber wenn du ein Gitarren-Tremolo spielst, machst du auch nichts anderes als im "Recuerdos de la Alhambra" die Melodienoten in Tonwiederholungen zu unterteilen. (Eine andere Form des Tremolos ist das "Klaviertremolo", spöttisch "Brillenbaß" genannt, bei dem man zwei Töne abwechselnd spielt; Streicher benutzen beides.)

"...daß du aus einem Takt beurteilen kannst, wie das Stück gepielt wird, erstaunt mich ein wenig." Na, ich glaube nicht, daß wir uns uneins sind, daß man hier auf jedes punktierte Viertel drei 8tel spielt, und bestimmt ist sich auch Dieter Kreidler hierin mit uns einig; denn es ist ja nicht "erstaunlich", daß man das aus der Notation beurteilen kann, sondern die Notation ist völlig eindeutig und durch die drei Staccato-Punkte auch noch redundant. Du scheinst verstanden zu haben, daß ich für Duolen plädiere, das habe ich aber mit keinem Wort gesagt. Wie gesagt: eindeutige und korrekte Begriffe, wo sie denn möglich sind, vermeiden Mißverständnisse.

Ich bitte um Nachsicht für Schulmeisterei, es ist nicht bös gemeint.
Geteilte Bratsche ist halbes Leid.

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arcous
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Beitrag von arcous »

Nu ja, ich wollte auch niemand auf den Schlips treten, hab nur was dagegen wenn man seine eigenen Meinung so als Gottgesetzt präsentiert (oder wenn es so ankommt ;) ).
Ich muss gestehen bei der ganzen Diskussion hab ich vor lauter Punkten die eigentlichen Punktierungen übersehen. Stimmt schon es ist einfach eine Zerlegung in 8tel und dadurch das es ein 9/8 Takt ist wirkt es triolisch.

So denn, ham wir usn alle wieder lieb ;o)

Die eigentlich Frage dieses Threads ist jetzt etwas in den Hintergrund getreten:
Ich kann solche Balken wohl nur durch das Artikulationswerkzeug erstellen. Es gibt also keine "fertigen" Noten mit durchgestrichenen Hälsen?
Wenn ich das mit dem Artikulationswerkzeug mache, hab ich ja nämlich das Problem, dass das beim Abspielen keine Wirkung zeigt.

Gruß Georg
Martin Gieseking
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Beitrag von Martin Gieseking »

arcous hat geschrieben:Ich kann solche Balken wohl nur durch das Artikulationswerkzeug erstellen. Es gibt also keine "fertigen" Noten mit durchgestrichenen Hälsen?
In Finale gibt es fast immer mehrere Wege, eine bestimmte Darstellung zu erreichen. In diesem Fall ist die Verwendung von Artikulationszeichen die einfachste. Du könntest alternativ z.B. auch einen eigenen Notenhals definieren, an dem der Balken schon mit eingezeichnet ist. Das ändert allerdings auch nichts an der Wiedergabe. "Fertige" Tremolo-Noten mit automatisch korrekter Wiedergabe gibt es meines Wissens jedenfalls nicht.
Wenn ich das mit dem Artikulationswerkzeug mache, hab ich ja nämlich das Problem, dass das beim Abspielen keine Wirkung zeigt.
Bei dem Problem hilft das TGTool "Intelligente Wiedergabe". Eine abgespeckte Version befindet sich im Menü "Plug-Ins". Mit diesem Tool kannst Du in Ebene 4 unsichtbare Noten zur Wiedergabe von Tremoli, Trillern, Glissandi usw. erzeugen.
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