Fachleute für Schlagzeugnotation gesucht
Fachleute für Schlagzeugnotation gesucht
Hallo, ich bin absoluter Neu-User und mit Percussion, Schlagzeugnotation "hoffnungslos überfordert". Ich suche jemanden, der in dieser Materie besondere Aufgabenschwerpunkte hat und eventuell für einen Mailcrashkurs Bereitschaft zeigt. Gerne zeige ich mich dafür erkenntlich!
- Thomas Hauber
- Beiträge: 478
- Registriert: Sa Mär 27, 2004 3:51 pm
Hallo merten,
willkommen im Finale-Forum!
Nun zu deiner Frage bzw. Anfrage: Ich habe mal im Anhang eine Schlagzeugstimme notiert, wie sie vielleicht vorkommen könnte.
Aber jetzt erst einmal Grundsätzliches zum Thema Schlagzeug und dessen Notation: zunächst sollte man sich im Klaren sein, wie man "Schlagzeug" definiert. Meint man damit das Drum-Set, also die Schießbude in Rockbands, Big Bands etc. oder meint man damit den Oberbegriff aller Instrumente, die nicht die herkömmlichen Blas- und Streichinstrumente eines Symphonieorchesters, sowie alle Tastenintrumente verkörpern. Im ersten Fall soll mein Beispiel dazu geeignet sein, z. B. einen Rock-Rhythmus zu notieren. Leider hat sich bis jetzt keine einheitliche Schreibweise durchgesetzt, jedoch ist immer davon auszugehen, dass alle Becken (Ride, Crash, Hi-Hat) mit Kreuzchen und alle Fellinstrumente mit normalen Notenköpfen notiert werden. Tom-Toms z. B. werden der schnelleren Erfassung wegen auch mal mit umkreisten Notenköpfen notiert (wie in meinem Beispiel). An und für sich braucht der (gut ausgebildete) Schlagzeuger keine Legende, für ihn ist das unproblematisch les- und hoffentlich auch spielbar.
Nun zum zweiten Fall (Oberbegriff): hier herrscht fast Anarchie! Du kannst schreiben, wie und was du willst, der Orchesterschlagzeuger ist ein auf Improvisieren ausgebildeter Musiker, der durch die Uneinheitlichkeit der Notationen so flexibilisiert wurde, dass kein Komponist es schafft, ihn - den Schlagzeuger - aus der Ruhe zu bringen. Allerdings was wir (ich bin ja selbst einer dieser Zunft) nicht so gerne mögen, sind Stimmenauszüge mit nur einer Linie bzw. mit keinem Fünfliniensystem. In der Partitur ist das aus Plaztgründen in jedem Fall ok, aber bitte bloß nicht in den Einzelstimmen. Ansonsten kann man gerne auch in Partiturform schreiben, also mit mehreren Notensystemen pro Akkolade. So müssen nicht dutzende von Instrumente in ein System gepresst werden, was u. U. auch wieder unübersichtlich wird, sondern hat z. B. für jede Instrumentengruppe ein Notensystem zur Verfügung. Überhaupt sind Schlagzeugpartituren unter den schlagenden Musikern sehr beliebt, da man die anderen Stimmen der Kollegen mitverfolgen kann und so oft weniger zum Zählen hat. Die größte Wertschätzung des Komponisten an die Schlagzeuger wäre diejenige, dass der Autor in der Lage ist, die verschiedenen Instrumente zusammenzufassen und sie quasi mundgerecht dem Spieler zubereitet. Ein konkretes Beispiel dazu: der Komponist schreibt ein Stück, in welchem 10 verschiedene Percussion-Instrumente vorkommen. Natürlich braucht man dazu keine 10 Schlagzeuger, sondern vielleicht bloß 3. Um die Anzahl der minimal notwendigen Spieler zu finden, sollte sich ein guter Komponist Gedanken machen. Er wird demnach dann die Stimmen schon so einrichten, dass sie sowohl für den Dirigenten (in seiner Partitur) als auch für den Spieler selbst sofort in Musik umsetzbar sind. Den Vorteil der Schlagzeug-Partitur habe ich schon beschrieben, um so wichtiger wäre noch zu wissen, dass es wohl nichts Mühseligeres gibt als mehrere Instrumente aus verschiedenen Einzelstimmen spielen zu müssen (was wir leider immer noch allzu häufig tun müssen - mit herzlichen Grüßen an Verlage wie Sikorski, Boosey&Hawks, Boote&Bock, Durand, Ricordi... Es gäbe noch viele!). Zur Notation selbst gibt es im klassischen Schlagzeug eigentlich nur die normalen Notenköpfe, also z. B. auch die Becken werden ganz normal mit den herkömmlichen Notenköpfen geschrieben.
Ein Tipp: schau dir einfach mal größere Partituren an, wo viel Schlagzeug vorkommt (Mahler, Schostakowitsch, Strawinski...), dann kannst du eigentlich nichts Gravierendes falsch machen.
Für die Drum-Set-Notation wäre es wahrscheinlich auch das Beste, sich eine Drum-Set-Schule anzuschauen oder auszuleihen. Wie gesagt gibt es keine gültige und einheitliche Schreibweise, aber man kann zumindest versuchen, es dem Schlagzeuger so einfach wie möglich zu machen, den Notentext zu lesen.
Ich hoffe, einigermaßen Licht ins große Dunkel gebracht zu haben, denn es kommen immer wieder - auch hier im Forum - Fragen zur Schlagzeugnotation auf. Ich persönlich schreibe übrigens die Schlagzeugstimmen immer und ausnahmslos so wie jede andere Stimme auch (wie man in meinem Beispiel sieht).
willkommen im Finale-Forum!
Nun zu deiner Frage bzw. Anfrage: Ich habe mal im Anhang eine Schlagzeugstimme notiert, wie sie vielleicht vorkommen könnte.
Aber jetzt erst einmal Grundsätzliches zum Thema Schlagzeug und dessen Notation: zunächst sollte man sich im Klaren sein, wie man "Schlagzeug" definiert. Meint man damit das Drum-Set, also die Schießbude in Rockbands, Big Bands etc. oder meint man damit den Oberbegriff aller Instrumente, die nicht die herkömmlichen Blas- und Streichinstrumente eines Symphonieorchesters, sowie alle Tastenintrumente verkörpern. Im ersten Fall soll mein Beispiel dazu geeignet sein, z. B. einen Rock-Rhythmus zu notieren. Leider hat sich bis jetzt keine einheitliche Schreibweise durchgesetzt, jedoch ist immer davon auszugehen, dass alle Becken (Ride, Crash, Hi-Hat) mit Kreuzchen und alle Fellinstrumente mit normalen Notenköpfen notiert werden. Tom-Toms z. B. werden der schnelleren Erfassung wegen auch mal mit umkreisten Notenköpfen notiert (wie in meinem Beispiel). An und für sich braucht der (gut ausgebildete) Schlagzeuger keine Legende, für ihn ist das unproblematisch les- und hoffentlich auch spielbar.
Nun zum zweiten Fall (Oberbegriff): hier herrscht fast Anarchie! Du kannst schreiben, wie und was du willst, der Orchesterschlagzeuger ist ein auf Improvisieren ausgebildeter Musiker, der durch die Uneinheitlichkeit der Notationen so flexibilisiert wurde, dass kein Komponist es schafft, ihn - den Schlagzeuger - aus der Ruhe zu bringen. Allerdings was wir (ich bin ja selbst einer dieser Zunft) nicht so gerne mögen, sind Stimmenauszüge mit nur einer Linie bzw. mit keinem Fünfliniensystem. In der Partitur ist das aus Plaztgründen in jedem Fall ok, aber bitte bloß nicht in den Einzelstimmen. Ansonsten kann man gerne auch in Partiturform schreiben, also mit mehreren Notensystemen pro Akkolade. So müssen nicht dutzende von Instrumente in ein System gepresst werden, was u. U. auch wieder unübersichtlich wird, sondern hat z. B. für jede Instrumentengruppe ein Notensystem zur Verfügung. Überhaupt sind Schlagzeugpartituren unter den schlagenden Musikern sehr beliebt, da man die anderen Stimmen der Kollegen mitverfolgen kann und so oft weniger zum Zählen hat. Die größte Wertschätzung des Komponisten an die Schlagzeuger wäre diejenige, dass der Autor in der Lage ist, die verschiedenen Instrumente zusammenzufassen und sie quasi mundgerecht dem Spieler zubereitet. Ein konkretes Beispiel dazu: der Komponist schreibt ein Stück, in welchem 10 verschiedene Percussion-Instrumente vorkommen. Natürlich braucht man dazu keine 10 Schlagzeuger, sondern vielleicht bloß 3. Um die Anzahl der minimal notwendigen Spieler zu finden, sollte sich ein guter Komponist Gedanken machen. Er wird demnach dann die Stimmen schon so einrichten, dass sie sowohl für den Dirigenten (in seiner Partitur) als auch für den Spieler selbst sofort in Musik umsetzbar sind. Den Vorteil der Schlagzeug-Partitur habe ich schon beschrieben, um so wichtiger wäre noch zu wissen, dass es wohl nichts Mühseligeres gibt als mehrere Instrumente aus verschiedenen Einzelstimmen spielen zu müssen (was wir leider immer noch allzu häufig tun müssen - mit herzlichen Grüßen an Verlage wie Sikorski, Boosey&Hawks, Boote&Bock, Durand, Ricordi... Es gäbe noch viele!). Zur Notation selbst gibt es im klassischen Schlagzeug eigentlich nur die normalen Notenköpfe, also z. B. auch die Becken werden ganz normal mit den herkömmlichen Notenköpfen geschrieben.
Ein Tipp: schau dir einfach mal größere Partituren an, wo viel Schlagzeug vorkommt (Mahler, Schostakowitsch, Strawinski...), dann kannst du eigentlich nichts Gravierendes falsch machen.
Für die Drum-Set-Notation wäre es wahrscheinlich auch das Beste, sich eine Drum-Set-Schule anzuschauen oder auszuleihen. Wie gesagt gibt es keine gültige und einheitliche Schreibweise, aber man kann zumindest versuchen, es dem Schlagzeuger so einfach wie möglich zu machen, den Notentext zu lesen.
Ich hoffe, einigermaßen Licht ins große Dunkel gebracht zu haben, denn es kommen immer wieder - auch hier im Forum - Fragen zur Schlagzeugnotation auf. Ich persönlich schreibe übrigens die Schlagzeugstimmen immer und ausnahmslos so wie jede andere Stimme auch (wie man in meinem Beispiel sieht).
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Thomas
win10, Fin V.27
___________
"Ein guter Hürdenläufer nimmt die Hürde knapp!"
"Was ist da los mit dem Gedicht?
Die letzte Zeile, sie reimt sich kaum!"
win10, Fin V.27
___________
"Ein guter Hürdenläufer nimmt die Hürde knapp!"
"Was ist da los mit dem Gedicht?
Die letzte Zeile, sie reimt sich kaum!"
Hallo Thomas,
Du hast dich ja - in meinem Forengedächtnis - schon öfter als ebenso kompetenter, wie streitbarer
Schlagzeugexperte zu erkennen gegeben, daher kapere ich einfach mal diesen Thread, um Dich zu dieser Deiner Aussage etwas näher zu interwiewen:
Diese habe ich dann in einer Partitur mit vier 1-Liniensystemen zusammengefasst. Es wurden vier Spieler benötigt, d.h., an einigen Stellen werden tatsächlich alle vier Instrumente gleichzeitig bedient. Was ist daran verkehrt?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das meinst; falls doch, klär’ mich bitte auf.
Zweitens:
Wie sieht es mit „paired“ (mir fällt wirklich kein deutscher Begriff ein) Instrumenten wie Congas oder Bongos aus?
Da würde ich jetzt einem Spieler, der ausschließlich Bongos zu bedienen hat, eigentlich ein 1-Liniensystem geben, hohe Bongo über dem System, tiefe unten, Slap mit X oder so.
Würde Dich so etwas stören? Warum? und wenn ja, wie (welche Linien/Zwischenräume) hättest Du es lieber?
MM
Du hast dich ja - in meinem Forengedächtnis - schon öfter als ebenso kompetenter, wie streitbarer

Könntest du das etwas präzisieren? Ich habe es bisher immer für sinnvoll gehalten (und tue es noch immer), eine Stimme, in der nur kleine Trommel gespielt wird, mit einem 1-Liniensystem zu notieren. Gleiches gilt für andere Instrumente, die nur eine (1) Tonhöhe haben: Große Trommel, Triangel, Tam Tam oder Becken.Thomas Hauber hat geschrieben:Allerdings was wir (ich bin ja selbst einer dieser Zunft) nicht so gerne mögen, sind Stimmenauszüge mit nur einer Linie bzw. mit keinem Fünfliniensystem.
Diese habe ich dann in einer Partitur mit vier 1-Liniensystemen zusammengefasst. Es wurden vier Spieler benötigt, d.h., an einigen Stellen werden tatsächlich alle vier Instrumente gleichzeitig bedient. Was ist daran verkehrt?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das meinst; falls doch, klär’ mich bitte auf.
Zweitens:
Wie sieht es mit „paired“ (mir fällt wirklich kein deutscher Begriff ein) Instrumenten wie Congas oder Bongos aus?
Da würde ich jetzt einem Spieler, der ausschließlich Bongos zu bedienen hat, eigentlich ein 1-Liniensystem geben, hohe Bongo über dem System, tiefe unten, Slap mit X oder so.
Würde Dich so etwas stören? Warum? und wenn ja, wie (welche Linien/Zwischenräume) hättest Du es lieber?
MM
Thomas Hauber: ...der Orchesterschlagzeuger ist ein auf Improvisieren ausgebildeter Musiker, der durch die Uneinheitlichkeit der Notationen so flexibilisiert wurde, dass kein Komponist es schafft, ihn - den Schlagzeuger - aus der Ruhe zu bringen.
Ach Thomas Hauber, könntest Du diesen Satz bitte mal den Schlagzeugkollegen am Theater Weimar hinter die Ohren schreiben?
Diese haben mich mal übel beschimpft, weil sie mit einer Schlagzeugstimme nicht einverstanden waren, die ich nach intensiver Beratung durch einen Orchesterschlagzeuger eines anderen Theaters fertigte.
Da wäre ich ja sozusagen rehabilitiert. Juchhee!
musicara
Ach Thomas Hauber, könntest Du diesen Satz bitte mal den Schlagzeugkollegen am Theater Weimar hinter die Ohren schreiben?
Diese haben mich mal übel beschimpft, weil sie mit einer Schlagzeugstimme nicht einverstanden waren, die ich nach intensiver Beratung durch einen Orchesterschlagzeuger eines anderen Theaters fertigte.
Da wäre ich ja sozusagen rehabilitiert. Juchhee!
musicara
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
N.N. Schwaderlapp
- Thomas Hauber
- Beiträge: 478
- Registriert: Sa Mär 27, 2004 3:51 pm
Hallo MassMover,MassMover hat geschrieben:Diese habe ich dann in einer Partitur mit vier 1-Liniensystemen zusammengefasst. Es wurden vier Spieler benötigt, d.h., an einigen Stellen werden tatsächlich alle vier Instrumente gleichzeitig bedient. Was ist daran verkehrt?
grundsätzlich machst du nichts verkehrt, denn wie ich schon oben schrieb, gibt es keine einheitlichen Richtlinien. Allenfalls Empfehlungen. Ich empfehle dir daher folgendes: schreib alle Instrumente, ob mit nur einer Ton"höhe" oder mit mehreren, immer in ein normales Notensystem. Das hat m. E. mehrere Vorteile:
1. Der Schalgzeuger an sich will ja auch Musiker sein (so wie die Streicher und Bläser und Pianisten...). In dieser Beziehung hat er es manchmal gar nicht so leicht. Trotzdem muss er hin und wieder auch Stabspiel-Instrumente bedienen, die oft mehr Tonumfang haben, als manch anderer Orchestermusiker sich vorstellen kann. Nur ein Beispiel: die Marimba hat bis zu 5 Oktaven, so dass sie wie ein Klavier notiert werden muss. D. h. wir Schlagzeuger müssen unbedingt Bass- und Violinschlüssel gleichzeitig lesen können. Wir sind deshalb durchaus gewöhnt, mit 5 Linien umzugehen. Nur eine Linie ist daher schon eine Umstellung, was das gewohnte Notenbild betrifft. Ich schätze mal, dass 95% aller Schlagzeugstimmen (im klassischen Bereich) auf 5 Linien notiert wurden und werden. Der Vorteil ist also der, dass wir uns nicht umstellen müssen (nur mal so als Beispiel: es käme ja auch kein Komponist auf die Idee, das Kinderlied "Hänschen klein" nur auf 2 Linien zu schreiben. Rein theoretisch würden diese ja genügen, aber ob es praktisch einen Sinn macht??)
2. Ein großer Vorteil der 5 Linien sind, dass sie nicht zu eng aneinander liegen können. Das einzige Argument für einlinige Systeme ist eigentlich gleichzeitig ein Gegenargument, denn eine Linie braucht man ja nur zu schreiben, um mehr auf eine Seite zu bringen. Die Gefahr dabei besteht, dass die Seite viel zu voll wird und die Zeilenumbrüche furchtbar schwer zu lesen sein werden. Oder man hat ständig Zeilensprünge. Besonders augenfällig wird es dann, wenn auch der Rhythmus ständig oder zumindest für längere Zeit gleich bleibt.
3. Je mehr Notesysteme (und damit auch einlinige), desto unübersichtlicher! Also verwende in deinem Fall nicht 4 einlinige Systeme in Partiturform, sondern 2 Fünflinier, natürlich auch in Pariturform. Packe jeweils zwei Instrumente in ein System. Vermutlich bekommst du deswegen sogar mehr Musik auf eine Seite als vorher. Und übersichtlicher! Schreibe die Instrumente deutlich voneinander getrennt (also nicht unbedingt im zweiten und dritten Zwischenraum). Vermeide dabei unbedingt, die Ebenen oder gar Systeme zu wechseln (auch das kommt vor!). In der Dirigierpartitur kannst du aber ohne weiteres 4 einlinige Systeme schreiben. Sie sind platzsparender und der Dirigent weiß immer, welches Instrument gerade zu spielen hat (allerdings weiß er nicht unbedingt, wer es gerade bedient. Das ist wiederum ein anderes Problem.)
Es gibt sicher noch mehr Argumente für das Fünf-Liniensystem, und ich weiß, dass diese alle nur Kleinigkeiten beeinhalten, aber das summiert sich trotzdem.
Zur Frage, auf welcher "Tonhöhe" solche Instrumente wie gr. Tr. oder Triangel stehen sollen, gibt es - wie bereits gesagt - keine Regel. Durchgesetzt hat sich aber, dass tiefe Instrumente (große Tr., Tam-Tam etc.) auch relativ weit unten notiert werden. Ich würde sie im ersten Zwischenraum notieren. Überhaupt würde ich grundsätzlich in Zwischenräumen notieren. Hohe Instrumente (Triangel, Bongos, sonstiges Kleinkram...) dann in den vierten bzw. dritten Zwischenraum. Kleine Trommel steht fast immer im dritten Zwischenraum. Congas würde ich nach meinem Geschmack eher in die Mitte setzen, also zweiter und dritter Zwischenraum. Bei einer Anzahl von 5 Instrumente (z. B. Woodblocks) würde ich dann aber die 5 Linien verwenden. Bei 6 Instr. wieder die Zwischenräume plus oben und unten. Mit 7 Instr. wieder die Linien mit Hilfslinien oben und unten usw.
Wenn andere Schlagarten oder -orte hinzukommen (Slap, Rand, Mitte...), kannst du sie mit anderen Köpfen bezeichnen und/oder noch oben/unten versetzen. Der Fantasie ist da keine Grenze gesetzt. Nur eine Legende sollte dann selbstverständlich mit angeführt werden. Trotzdem immer darauf achten, dass nicht zuviel an neuen Zeichen eingeführt werden. Das tut wiederum dem Auge nicht sonderlich gut. Manchmal ist weniger einfach mehr!
Zu deinem letzten Satz noch ein Statement: mich stört es grundsätzlich nicht, mit Einer-Systemen zu spielen, auch anderen Schlagzeugern wird es da genauso gehen. Wir sind schließlich keine Puristen. Aber es ist einfach angenehmer, aus normalen Notenlinien zu lesen und zu spielen.
Daraus folgt nun die super Überleitung zu musicaras Beitrag: Er durfte die Erfahrungs ja schon mal machen, bie der ihm die Schlagzeugtruppe eines Theaters die Noten um die Ohren fetzten. Um dies zu vermeiden, bzw. um das Risiko geringer zu halten, ist eine ausgetüftelte Schlagzeugstimme mit 5-Liniensystem nicht das Schlechteste. Ausschließen kann man aber Reaktionen wie in musicaras Fall nie, auch mit der besten Stimme nicht. Ich weiß ja nicht, was da im konkreten Fall so schlimm war, dass sich die Schlagzeuger dermaßen angegriffen fühlten, aber ich vermute mal, dass es sich um neue Musik handelte. Und da sind Schlagzeuger meist sehr sensibel auf diesem Gebiet. Da gibt es Komponisten, die schreiben für mehrere Tonnen Schlagzeug irgendwelche Stücke. Allein der Aufbau ist oft nicht mal das Stück wert (vom Übeaufwand ganz zu schweigen). Dass dann ein an und für sich harmloser kleiner Fehler in der Einzelstimme gleich das Fass zum Überlaufen bringt, darf man den geplagten Theater-Schlagzeugern nicht unbedingt übel nehmen.
Die Quintessenz (gibt es auch eine Quartessenz oder Septessenz??) daraus ist, dass auch der beste Notensetzer es nicht allen Recht machen kann.
Das soll's mal für's erste gewesen sein, diskutiere aber gerne weiter.
Thomas
win10, Fin V.27
___________
"Ein guter Hürdenläufer nimmt die Hürde knapp!"
"Was ist da los mit dem Gedicht?
Die letzte Zeile, sie reimt sich kaum!"
win10, Fin V.27
___________
"Ein guter Hürdenläufer nimmt die Hürde knapp!"
"Was ist da los mit dem Gedicht?
Die letzte Zeile, sie reimt sich kaum!"
Thomas Hauber: 1. Der Schalgzeuger an sich will ja auch Musiker sein...
Hm, schreibt man ihn in diesem Falle micht mit "k" in der Mitte?
Th. H. :...aber ich vermute mal, dass es sich um neue Musik handelte.
Nö, das war sehr, sehr, sehr gemäßigte Neo-Klassik. Aber der Kollege aus H hat nach Meinung des Kollen aus Weimar einfach keine Ahnung, sonst hätte er mich ja nicht so falsch beraten. Wobei der Kollege aus H Soloschlagzeuger eines großen Opernhauses und Prof. an einer MH ist, der Kollege aus Weimar nun Schlagwerker eines kleineren Orchesters, vielleicht noch Lehrer an der Musikschule (weiß ich nicht). Wat dat nu wieder meint...
Aber die mir verabreichte Watschn war so heftig, dass sogar der Komponist sie zu spüren bekam. "Er hätte letztendlich diesen dilettantischen Notensatz zu verantworten..."
Naja, alles Historie inzwischen, kam nur nach Thomasens Beitrag halt wieder hoch.
musicara
Hm, schreibt man ihn in diesem Falle micht mit "k" in der Mitte?

Th. H. :...aber ich vermute mal, dass es sich um neue Musik handelte.
Nö, das war sehr, sehr, sehr gemäßigte Neo-Klassik. Aber der Kollege aus H hat nach Meinung des Kollen aus Weimar einfach keine Ahnung, sonst hätte er mich ja nicht so falsch beraten. Wobei der Kollege aus H Soloschlagzeuger eines großen Opernhauses und Prof. an einer MH ist, der Kollege aus Weimar nun Schlagwerker eines kleineren Orchesters, vielleicht noch Lehrer an der Musikschule (weiß ich nicht). Wat dat nu wieder meint...
Aber die mir verabreichte Watschn war so heftig, dass sogar der Komponist sie zu spüren bekam. "Er hätte letztendlich diesen dilettantischen Notensatz zu verantworten..."
Naja, alles Historie inzwischen, kam nur nach Thomasens Beitrag halt wieder hoch.
musicara
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
N.N. Schwaderlapp
so und nun mit der nötigen Disziplin zum Thema
.
folgende aufgabenstellung:
in der Trommeltechnik kennt man diverse "Rudiments", bei welchen der Handsatz genau definiert ist und die man international auf zwei Höhen notieren muss, rechte Hand oben, linke Hand unten.
Vorgegebene Einstellungen ermöglichen mir das nach meinem bescheidenen Kenntnisstand nicht.
Wie kann ich das bewerkstelligen?

folgende aufgabenstellung:
in der Trommeltechnik kennt man diverse "Rudiments", bei welchen der Handsatz genau definiert ist und die man international auf zwei Höhen notieren muss, rechte Hand oben, linke Hand unten.
Vorgegebene Einstellungen ermöglichen mir das nach meinem bescheidenen Kenntnisstand nicht.
Wie kann ich das bewerkstelligen?
- Thomas Hauber
- Beiträge: 478
- Registriert: Sa Mär 27, 2004 3:51 pm
Das ist mir unbekannt, dass man international in dieser Weise so notieren muss. Es entbehrt auch einer gewissen Logik, da eine andere "Tonhöhe" auch einen Instrumentenwechsel, zumindest jedoch einen Anschlagswechsel suggeriert. Es sollte aber nur zwischen links und rechts unterschieden werden. Man schreibt daher "R" und "L" über oder unter die Noten.merten hat geschrieben: in der Trommeltechnik kennt man diverse "Rudiments", bei welchen der Handsatz genau definiert ist und die man international auf zwei Höhen notieren muss, rechte Hand oben, linke Hand unten.
Ich habe dir mal eine Rudiment-Liste als pdf angehängt. Vielleicht gibt das mehr Aufschluss.
Du kannst aber gerne natürlich auf verschiedenen Ebenen schreiben, wenn du willst. Nun gut, das sollte technisch doch kein Problem sein, oder habe ich deinen vorletzten Satz irgendwie missverstanden?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Thomas
win10, Fin V.27
___________
"Ein guter Hürdenläufer nimmt die Hürde knapp!"
"Was ist da los mit dem Gedicht?
Die letzte Zeile, sie reimt sich kaum!"
win10, Fin V.27
___________
"Ein guter Hürdenläufer nimmt die Hürde knapp!"
"Was ist da los mit dem Gedicht?
Die letzte Zeile, sie reimt sich kaum!"
das mit der zusatzbezeichnung r und l mag durchaus auch verbreitet sein, gleichwohl verwirrt das genau in dem maße, wie es hinreichend bestimmt....
alex duthart und co, die reformer der rudimenttechnik in schottland und der schweiz mit auswirkungen auf ganz europa und australien, schreiben nun mal aber in 2 systemen, suggestion ist ja eben subjektiv, dem drummer suggeriert die notation auf einer linie, es sei alles aus einer hand zu spielen, das ist alles ne frage der gewohnheit und mithin ist die frage, wie definiere ich mein notensystem, dass es im 3. und 4. zwischenraum identisch klingt, nach snare!??
kann man das zum beispiel mal beschreiben? step by step?

alex duthart und co, die reformer der rudimenttechnik in schottland und der schweiz mit auswirkungen auf ganz europa und australien, schreiben nun mal aber in 2 systemen, suggestion ist ja eben subjektiv, dem drummer suggeriert die notation auf einer linie, es sei alles aus einer hand zu spielen, das ist alles ne frage der gewohnheit und mithin ist die frage, wie definiere ich mein notensystem, dass es im 3. und 4. zwischenraum identisch klingt, nach snare!??
kann man das zum beispiel mal beschreiben? step by step?

Das hängt auch ein bisschen davon ab, wieviel „Komfort” du haben möchtest:
Du kannst ganz einfach in den Systemattributen deines Schlagzeugsystems neben der Notationsstil-Einstellung, die auf „Percussion” steht, den „Anwählen” Knopf drücken und dort „Eingabe und Widergabe Violinschlüssel” wählen. Dann kannst du einfach die gewünschten Tonhöhen eingeben. Abgespielt wird das Ganze dann aber mit irgendwelchen Sounds, nicht mit einem Snaredrumklang. Wenn es dir nur ums Notieren geht, sollte das ja genügen.
Wenn du allerdings auch auf korrekter Wiedergabe bestehst, ist das Ganze komplizierter. Das liegt daran, dass Finales Perkussionstabellen jedem Schlagzeugklang - also jeder MIDI-Tonhöhe - genau eine Position im Notensystem zuordnet, z.B. wird D2 (Acoustic Snare) immer im dritten Zwischenraum notiert. Die Positionen können dabei aber beliebig oft vergeben werden, so wird etwa der RimClick (C#2) ebenfalls dort notiert.
Was du brauchst ist ein Drum Kit, in dem zwei Exakt gleiche Snaredrumsounds auf unterschiedlichen Tonhöhen sind. Diesen kannst du dann in der Perkussionstabelle zwei unterschiedliche Zwischenräume zuweisen. Ob und wie du das eirichten kannst hängt davon ab, womit du Finale abspielen lässt - mit den GM Sounds der Soundkarte, mit einem Soundfont, einem anderen Programm oder mit einem externen MIDI Gerät.
MM
Du kannst ganz einfach in den Systemattributen deines Schlagzeugsystems neben der Notationsstil-Einstellung, die auf „Percussion” steht, den „Anwählen” Knopf drücken und dort „Eingabe und Widergabe Violinschlüssel” wählen. Dann kannst du einfach die gewünschten Tonhöhen eingeben. Abgespielt wird das Ganze dann aber mit irgendwelchen Sounds, nicht mit einem Snaredrumklang. Wenn es dir nur ums Notieren geht, sollte das ja genügen.
Wenn du allerdings auch auf korrekter Wiedergabe bestehst, ist das Ganze komplizierter. Das liegt daran, dass Finales Perkussionstabellen jedem Schlagzeugklang - also jeder MIDI-Tonhöhe - genau eine Position im Notensystem zuordnet, z.B. wird D2 (Acoustic Snare) immer im dritten Zwischenraum notiert. Die Positionen können dabei aber beliebig oft vergeben werden, so wird etwa der RimClick (C#2) ebenfalls dort notiert.
Was du brauchst ist ein Drum Kit, in dem zwei Exakt gleiche Snaredrumsounds auf unterschiedlichen Tonhöhen sind. Diesen kannst du dann in der Perkussionstabelle zwei unterschiedliche Zwischenräume zuweisen. Ob und wie du das eirichten kannst hängt davon ab, womit du Finale abspielen lässt - mit den GM Sounds der Soundkarte, mit einem Soundfont, einem anderen Programm oder mit einem externen MIDI Gerät.
MM