Auftakt-Pausen

[stefan schickhaus]

Hallo Forum,
vor nicht allzu langer Zeit wurde von Finale je eingeführt, dass bei Auftakten gleich automatisch die richtigen Pausen gesetzt werden. Schöne Sache - und wieder einmal völlig unbrauchbar, weil diese Pausen nicht korrekt am Taktanfang sitzen. Oder gibt es einen Trick, die richtig zu platzieren?

[Tausig]

Die Pause wird nach wie vor wie eine Ganztaktpause behandelt, auch wenn's nun z.B. eine Viertelpause ist: Sie erscheint im Takt zentriert und der Takt wird viel zu breit. Das gilt ja aber nur für Finales Auftaktfunktion, die man eh nicht benutzen sollte. Erstellt man hingegen einen Auftakt, indem man bspw. die Taktart auf 1/4 einstellt und sie als 4/4 anzeigen läßt, dann ist da nüscht mehr mit automatisch korrekten Pausen -- und nur so sollte man Auftakte erstellen, die korrekten Pausen der Auftakt-Funktion sind darum ein unnützes Gimmick.

[Ingo]

Ist mir auch schon unangenehm aufgefallen und sollte man als eindeutigen Fehler in die Wunschliste aufnehmen. Stattdessen sollten Brevispausen und größere zentriert sein! Ob man Tausigs Vorschlag folgt und dabei die Taktzählung korrigieren muß oder die Pause zurechtrückt, würde ich von der Stimmenanzahl abhängig machen: in jedem Fall entsteht unnötige Mehrarbeit. Komisch ist, daß man mit dem Auswahlwerkzeug alle Teile eines vollständigen Taktes sieht …

[stefan schickhaus]

Was mich daran nervt: Dass bei Auftakten automatisch die richtige Pause gesetzt wird, ist eine recht neue Errungenschaft von Finale. Da wird eine sinnvolle Neuerung eingeführt, aber dann derart dilettantisch, dass sie nicht zu gebrauchen ist.

[Ingo]

Wir leben im Zeitalter des Dilettantismus, das in Deutschland mit der Ära Kohl begonnen, unter dem Merkel seinen vorläufigen Gipfel erreicht hat und alle Bereiche mit seinen Metastasen durchsetzt: Politik, Wirtschaft, Finanzen, Kultur, Unterhaltung, auch Verlage! (Bis ins 19.Jh. waren die Dilettanten – siehe Musik – professioneller als die heutigen Profis). Da muß man sich nicht über die ›Errungenschaften‹ von Finale wundern. Immerhin hat unser Gebiet keine lebensbedrohenden Auswirkungen wie die Finanz- oder Atompolitik …
Gerade ist Thomas Rietzschels Buch »Die Stunde der Dilettanten« erschienen, das ich nach der Besprechung des Büchermarkts im Deutschlandfunk sofort bestellt habe.

[musicara]

Ingo: Immerhin hat unser Gebiet keine lebensbedrohenden Auswirkungen wie die Finanz- oder Atompolitik …
Da irrt der Ingo. Unser Gebiet hatte in den letzten 20 Jahren einen entscheidenden Einfluss auf meine Finanzpolitik. Und kurz vor der Explosion war ich auch des öfteren...
musicara

[Ingo]

Haste auch wieder recht, musicara, obwohl ich in meiner zwiebelledernen Brieftasche eher von einer Implosion reden würde. Einen Ehrensold haben wir wohl auch in Zukunft nicht zu erwarten, dazu muß man wieder ein korrupter Dilettant sein …