Hallo!
Habe von einem Gesinnungsgenossen .mus Dateien bekommen, erstellt mit Finale 2006, welche mit meinem SongWriter 2005 nicht ladbar sind,
obwohl ich den Songwriter erst im Mai angeschafft habe.
Mit dem kostenfreien Finale Notepad 2006 kann ich die Datei schon laden, nur kann ich dann die Instrumentenliste nicht beeinflussen.
Da ich Finale nicht kenne, weiß ich nicht, ob die Bitte Sinn macht,
mit "Speichern als" ganz einfach Finale 2005 anzugeben.
(kenne das nur von Microsoft Word)
Tja, leider nicht möglich. Was in Word geht, geht in Finale ABSICHTLICH nicht, das ist Firmenpolitik, denn du sollst gefälligst updaten. Es bleibt nur die Möglichkeit über den Midi-Import, bei dem wahrscheinlich das meiste der Notendarstellung verlorengeht. Und falls Songwriter MusicXML-Import ermöglicht (ich nehme an, nicht), bleibt noch, die Noten wenigstens leidlich zu übernehmen, in denen dann allerdings die ursprünglichen Midi-Daten fehlen.
Vorausgesetzt, man ist im Besitz von Midi- und XML-Datei, können beide Möglichkeiten kombiniert können immerhin einiges retten: Man importiert die Midi-Datei, die man evtl. etwas mühsam nachbearbeiten muß, damit die Notendarstellung stimmt, und importiert in eine zweite Datei die Noten per XML, um aus dieser zusätliche Zeichen wie Vortragsbezeichnungen, Bögen etc. in die erste zu kopieren. Ob das mit Songwriter geht, weiß ich nicht, mit Finale 2005 ist es mit ein bißchen Geschick im Umgang mit den Kopierfunktionen möglich, auch wenn durch XML nie alle Feinheiten der Darstellung befriedigend übernommen werden können.
Besitzt man nur die Mus-Datei, geht gar nix.
Frag doch mal bei Coda nach, ob überhaupt noch ein Update zu erwarten ist (gemäß Codas Website anscheinend nicht), und meckere dort mal kräftig, wie sie sich die ausdrücklich versprochene Kreuz-Kompatibilät zwischen verschiedenen Programm-Versionen vorstellen, wenn Updates nicht erhältlich sind. Daß Dateiversionen jährlich geändert werden, ist schlimm genug und nicht sehr anwenderfreundlich. Aber wenn man sich für eine solche Politik entschieden hat, dann muß man gefälligst auch für ausreichende Programmpflege sorgen.
Ich wette, man antwortet, du könntest ja auch sidegraden, nämlich dir das teurere Finale zulegen.
Tausig: du könntest ja auch sidegraden....
Nur aus Interesse, nicht zur Problemlösung: wenn er nun zu Sibelius oder Score oder Capella geht, nennt man das dann sidesteppen?
ra
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
Angesichts der Tatsache, daß dein Schwiegersohn Engländer ist, ist deine Frage unverständlich, weil du ja den fragen könntest. Aber ich nehme an, man nennt das nicht "sidesteppen", sondern "danebentreten" (umgangssprachlich auch "vorbeihauen").
Das "Sidegrade" ist fürwahr ein dummer Anglizismus, aber Coda nennt das so, und einen Germanismus gibt es nicht dafür. Ich schlage jedoch vor, hinfort nur noch "aufdatieren", "beiseite graduieren" und "kreuzwankeln" zu sagen.
Was macht übrigens deine Kreuzwankelei betreffs Sibelius? Du hattest irgendwann einmal gedroht, dich im Sommer (den haben wir jetzt), mit der Konkurrenz zu befassen. Schon experiences gesampelt? Ich las gerade heute in der c't etwas über den nordischen Komponisten, der ein nettes neues Feature erfunden hat: Er legt Notenausschnitte gleich als Grafik in die Zwischenablage, so daß man sie ohne Umwege einfach mit Strg-V z.B. in Word einfügen kann. Und: Wenn ich nicht völlig falsch informiert bin, kann er neue Dateien mit alten Programm-Versionen öffnen. Oder, wie Word und Excel, in alten Formaten abspeichern? Erzähl mal was drüber.
Ach ja, die Schwiegersöhne... meiner kreuzt gerade irgendwo in der Weltgeschichte rum und sichert den Weltfrieden. Den kann ich also nicht fragen. Kreuzwankeln finde ich gut. Kommt irgendwie so mütig daher.
Der Sommer kommt. Ab 20. Juli (zumindest bei mir), und dann werde ich dem Norweger mal auf die Pelle rücken.
Man kann also den Schnee von gestern in neue Gewänder hüllen? Ist ja interesting... Oder ist's anders gemeint: Neuschreiber können so tun als hätten sie sich das schon zu Zeiten von Vers. 1 einfallen lassen?
But, what shall's? Warum sollte ich denn heutigen Quark mit alten Versionen breittreten? Wo liegt da der geistige Nährwert? Ich hab doch die alten Programme sowie so noch fein auf dem Rechner.
Aber vielleicht blick ich da was nicht.
Macht mich schlau!
ra
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
Na, musicara, daß du was nicht blickst, will ich nicht annehmen. Aber nachgedacht haste nicht lange genug: Es geht nicht darum, daß Neuschreiber ihren neuen Wein in alte Schläuche füllen, sondern darum, daß einige nur alte Schläuche haben, in die der neue Wein partout nicht hinein will. Du hast zwar die alten Schläuche noch auf dem Rechner, aber die können nun nix mehr aufnehmen, was evtl. schon einmal in neuen Schläuchen war.
Ist ja gar kein Problem, die alten Schläuche wegzuschmeißen, wenn man neue hat, brauchst sie also eigentlich gar nicht aufbewahren, insofern haste recht, daß du neuen Wein auch nicht mehr für alte Schläuche aufbereiten mußt. Aber so rum isses ja nich, eher so rum, daß man den neuen Wein wegschütten muß, weil man nur die alten Schläuche hat.
Blickst es nun? Nein? Denn noch mal anders an einem ganz banalen konkreten Beispiel:
Jemand schickt mir eine 2006-Datei, weil er ein Problem mit Finale hat, das ein grundsätzliches ist und nichts mit 2006 zu tun hat, sondern sich schon mit ganz frühen Versionen behandeln ließe. Ich kann's aber nicht öffnen, kann ihm also auch nur theoretisch helfen. Dazu genügt, daß die Datei einmal mit der neuen Programmversion geöffnet und wieder abgespeichert wurde, ohne daß irgendeine 2006-Neuerung hineinfloß. Das ist tatsächlich so vorgekommen und kann genauso gut vorkommen in einem Forum, wo jemand eine Datei postet und nur noch die Hälfte der User sie einsehen können. Es geht also nicht darum, daß man aus Jux und Dollerei den neuen Quark mit alten Füßen breit tritt, sondern darum, daß der Austausch des Quarks massiv behindert ist. Wie gesagt, Word und Excel leisten sich solch einen Quark nicht.
Sibelius anscheinend (aber darüber bin ich nicht gut genug informiert) auch nicht, zumal es immerhin Finale-Dateien importieren kann.
Warum ist PDF so erfolgreich und hat sich weltweit programm-, plattform- und versionsübergreifend in Nullkommanix etabliert? Weil man, so weit irgend möglich, aufwärtskompatibel geblieben ist. Ein Programm, das dies nicht ist oder nicht wenigstens die Möglichkeit vernünftigen Austauschs über den Umweg der abwärtskompatiblen Speicherns bietet, ist kurzsichtig entworfen, denn es wird dadurch nicht erfolgreicher, es verärgert lediglich seine Kunden, die evtl. durchaus die Absicht haben, ihm treu zu bleiben. Aber da ist es wie in der Ehe: Wenn Treue erzwungen werden soll durch ärgerliche Restriktionen, kann man den Partner ganz schnell vergraulen.
2017 soll aber alles gelöst sein. Dann wird Finale Sibelius importieren, dann wird es im 2006-Format abspeichern können, und dann wird es endlich Vorzeichen korrekt ausrichten...
Ja siehste, wenn man so arbeitet wie Du beschrieben hast, dann ist das Problem natürlich da. Aber just aus dem Grund behalte ich meine alten Programmversionen grundsätzlich, denn ich habe das Vertrauen nicht, dass bspw. 2006 eine 2001-Datei 100%ig unverändert öffnet.
So und nun kriegst Du eine 2006er , hast aber nur 2005 - was tun? 2006 installieren, natürlich! Man kann ja über die Geschäftspolitik von Coda schimpfen wie man will, ich tu's auch- aber: meine Kunden erwarten ganz selbstverstündlich, dass ich stets mit der aktuellen Version arbeiten kann. Und da muss ich halt einmal im Jahr die paar Euronen (so furchtbar viel sinds ja wirklich nicht, wenn man jedes Jahr abdätet) investieren. Und ich kann das nur empfehlen, denn gerade auf dem Softwaresektor tut sich derzeit sehr viel, weil die Programmierer auf die enormen Entwicklungssprünge der Hardware reagieren müssen.
So, das war das Wort zum Sonntag. Nun kann jeder ja so handeln wie er will, ich halte meinen Weg für angemessen.
ra
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
Natürlich hast du recht. Und wenn man Geld mit dem Notensatz verdient, das Ganze also professionell betreibt, ist es selbstverständlich, daß man up to date bleibt. Trotzdem verkneife ich mir nicht, auch noch das Wort zum Montag anzufügen:
Jeder kann so handeln, wie er will. Aber jeder wird verärgert, wenn man ihn zwingen will zu handeln, wie andere wollen.
Jetzt misch ich mich auch noch ein.
Ich finde nämlich, dass man sich ja nicht zwingen lassen muss. Ich bin bis jetzt bei Fin 2004 geblieben, weil die Updates nichts für mich gebracht haben, was ich dringend gebraucht hätte. Sollte es in einer neueren Version ein Feature geben, das mir weiterhilft, werde ich mir diese wohl besorgen. Derzeit scheint bei Finale aber nur etwas in Richtung Video, Klang und Schulmaterial zu passieren, was für mich uninteressant ist.
Meine Auftraggeber schauen auf das Ergebnis, nicht auf die Programmversion.
Peter
Tausig: Jeder kann so handeln, wie er will. Aber jeder wird verärgert, wenn man ihn zwingen will zu handeln, wie andere wollen.
Ja ich hoffe doch aber Du unterstellst mir nicht, irgendjemanden zu etwas zwingen zu wollen....ich bin nämlich der Tolerantesten Einer...
Peter: Meine Auftraggeber schauen auf das Ergebnis, nicht auf die Programmversion.
Schön für Dich, meine Kunden fragen i.d.R. zumindest beim 1. Auftrag danach, mit welcher Version ich arbeite.
Fröhlich
ra
Der Volltakt ist dem Auftakt an Umfang und Volumen überlegen.
N.N. Schwaderlapp
"...ich hoffe doch aber Du unterstellst mir nicht..." Nein, sicherlich so wenig, wie du mich zwingen wolltest, Jahr für Jahr upzudaten, wollte ich dir verbieten, es zu tun. Es mag ja Gründe geben, es regelmäßig zu tun, was dir aber auch dann unbelassen bleibt, wenn sich das Dateiformat nicht jährlich änderte, dir wäre ja dadurch das Update nicht verboten. Die Firmenpolitik ist aber, auch diejenigen möglichst zu zwingen, die nur dann updaten wollen, wenn es sich lohnt. Und wie Peter finde ich, daß es sich nicht lohnt, wenn man das ganze Midi-Spielzeug nicht braucht. Meinewetwegen kann man das ja alles hineinflicken, aber ich wills nicht haben. Ich will auch gerne Finale treu bleiben, schon deshalb, weil ich nicht umlernen möchte; ich schließe also auch keineswegs aus, daß ich einst updaten werde. Derweil schließt Makemusic aber mich aus, denn es verbietet mir strikt, neue Dateien zu öffnen. Man will, daß man dem Programm treu bleibt, betreibt aber eine Kunden-Untreue, die ägerlich ist.
Nun, da ich mit meinem SongWriter 2005, die Dateien eines Gesinnungsgenossen, gespeichert mit Finale 2006, nicht lesen konnte
und mir kein kompetenter Rat zuging, wie ich meinen SongWriter upgraden könnte, versuchte ich es mit einem Hex-Editor .
Es ist mir gelungen, weiß aber nicht, ob ich die Methode veröffentlichen dürfte und ob sie generell funktioniert.
Wenn es per Hex-Editor funktioniert, dann müßte eigentlich auch die Manipulation von ETF-Dateien funktionieren, für die ein simpler Texteditor reicht. Ich nehme an, es geht einfach dadurch, daß man die Versions-Information "fälscht"? Ob in allen Fällen, bliebe abzuwarten, und wahrscheinlich nicht von jeder Version zu jeder Version.
Illegal ist das wohl kaum, denn es geht hier nicht um urheberrechtlich geschützte Dateien und Aushebelung von DRM. Coda hat in seinen Lizenzvereinbarungen keinen Passus wie "Ich verpflichte mich, mit diesem Programm keine manipulierten Dateien zu öffnen"; das wäre auch einigermaßen albern. Da Sibelius Finale-Dateien importieren kann, ist das Dateiformat ja offensichtlich eh bekannt.